OPEN – Offene Jugendarbeit und politische Bildung gemeinsam engagiert
Stärken und Potenziale der Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) und der politischen Jugendbildung in Nordrhein-Westfalen zusammenzubringen – das ist das Ziel des neuen Projekts der Transferstelle politische Bildung von Transfer für Bildung (TfB) e.V.
Eckpunkte
Mit dem Projekt OPEN – Offene Jugendarbeit und politische Bildung gemeinsam engagiert
(Laufzeit 2021-2023) möchte die Transferstelle politische Bildung von Transfer für Bildung (TfB) e.V. langfristige strukturelle Partnerschaften zwischen OKJA und politische Jugendbildung in NRW anregen und begleiten.
Die Träger ermitteln und erproben exemplarisch, und gemeinsam mit Jugendlichen, welche Settings förderlich sind, um politische Themen und Anliegen der Jugendlichen aufzunehmen, zu bearbeiten sowie Meinungsbildung, Urteilsfindung und politisches Handeln zu unterstützen. Damit sollen auch Hürden überwunden werden, „große" politische Themen mit Jugendlichen zu bearbeiten, deren Beziehung zu Politik schwierig zu nennen ist und die ansonsten keinen Kontakt zu klassischer politischer Bildung haben und wenig demokratiebildende Erfahrungen machen.
Win-win …
Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) und der außerschulischen politischen Jugendbildung teilen fachliche Grundlagen sowie konzeptionelle und methodische Ansätze, während sich pädagogische Settings, Angebote und Formate unterscheiden. Stärken und Vorzüge beider Partner in einer Win-win-Situation zusammenzubringen, ist Kern des Projekts.
Viele Jugendliche erfahren weder in der Schule noch in ihrer Freizeit eine Resonanz auf ihre politischen Überlegungen und Sorgen. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit bietet Jugendlichen Freiräume und Angebote für eigene Themen und Anliegen. Politische Fragen bleiben jedoch häufig wenig beachtet. Die politische Jugendbildung verfügt über Wissen, Konzepte, Formate und Methoden, um Jugendlichen Raum zu bieten, ihre politischen Themen und Interessen zu reflektieren, und um ihr politisches Handeln zu begleiten. Sie findet jedoch häufig keinen Zugang zu Jugendlichen, die als bildungsfern und politisch desinteressiert gelten und Angebote der politischen Bildung nicht wahrnehmen.
Im Projekt OPEN werden diese unterschiedlichen Stärken und Kompetenzen verknüpft. Partnerschaft wird dabei großgeschrieben. Um neue Formen der Zusammenarbeit und gemeinsame Formate politischer Bildung zu entwickeln, sollen stabile, dauerhafte Kooperationsstrukturen gefunden werden, die es erlauben, mit Jugendlichen und für sie, Angebote für ihre aktuellen, akuten und oft verborgenen politischen Interessen zu machen und Raum für ihre politischen Ideen, Meinungen und Urteile zu schaffen. Die Jugendlichen sollen daher an allen Schritten beteiligt werden.
… und mehr: Experimentieren erwünscht
Die Projektpartnerschaften erhalten dafür Möglichkeiten und Chancen, leger formuliert „Spielwiesen“, zum Ausprobieren, für neue Ideen, ungewöhnliche Wege und kreative Formen. Die Partnerschaften können sich Zeit nehmen, um sich über ihre Vorstellungen von politischer Bildung und Demokratiebildung zu verständigen, (Vor-)Urteile über die Arbeit des/der anderen miteinander zu besprechen und einem Realitätscheck zu unterziehen. Überraschungen und Erkenntnisgewinn wahrscheinlich! Auch unterschiedliche Arbeitsbedingungen, konfliktive Fördersystematiken, lokale Zusammenhänge, Stolpersteine und Komfortzonen sollen systematisch beleuchtet und befragt werden. Das Projekt möchte eine flexible Gestaltung der Kooperationen ermöglichen sowie Offenheit und Durchlässigkeit für Kurskorrekturen und Anpassungen schaffen, wann immer sie sich aus der gemeinsamen Arbeit ergeben. Am Ende sollen erprobte, transferfähige Beispiele für unterschiedliche Konstellationen vorliegen, die sich als vielversprechende Modelle für eine gemeinsame politische Bildung/Demokratiebildung eignen.
Ein langfristiges Anliegen des Projekts ist es, das gewonnene Know-how in den politischen Diskurs einzuspeisen, um auch auf Politik- und Verwaltungsebene ein Verständnis für die Vorteile von Kooperationen und für deren förderliche Bedingungen zu schaffen.
Projektbegleitung durch die Transferstelle politische Bildung
Die Transferstelle politische Bildung von Transfer für Bildung e.V. begleitet die Partnerschaften zwischen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und der politischen Jugendbildung in NRW, berät bei Planung und Entwicklung, dokumentiert Prozesse und Ergebnisse und wertet sie aus. So können die Bedingungen einer gelingenden Zusammenarbeit zwischen Offener Kinder- und Jugendarbeit und politischer Jugendbildung aufgezeigt und für nachhaltige, dauerhafte Kooperationen weiteren Einrichtungen, Bildungsstätten und Kommunen zur Verfügung gestellt werden. Die Transferstelle politische Bildung ist im Jugend- und Bildungsbereich in NRW und auf Bundesebene gut vernetzt und wird wichtige Multiplikator*innen und Entscheidungsträger*innen in das Projekt OPEN einbeziehen, die die Ergebnisse des Projekts ebenfalls reflektieren, sie verbreiten und eine Weiterentwicklung fördern können. Die Ergebnisse des Projekts können Impulse für die Fachöffentlichkeit liefern, zur Qualifizierung der Akteur*innen beitragen und die politische Bildung/Demokratiebildung in der Kinder- und Jugendarbeit insgesamt stärken.
Die Transferstelle ist überzeugt, dass die Differenziertheit und Vielfalt der Praxisfelder der politischen Bildung ein Gewinn ist und Stärke bedeutet und damit zu einer breiten, zugänglichen und inklusiven politischen Bildung und Demokratiebildung beiträgt. In ihrer Arbeit hat die Transferstelle stets die Erfahrung gemacht, dass moderierte Kooperationen unterschiedlicher Praxisfelder dazu beitragen, gemeinsame Möglichkeiten zu erkennen und Modelle einer konstruktiven, dauerhaften Zusammenarbeit zu finden. Mit OPEN – Offene Jugendarbeit und politische Bildung gemeinsam engagiert will die Transferstelle dazu beitragen, aktuelle Herausforderungen und Bedarfe unserer demokratischen Gesellschaft aufzunehmen und zu bearbeiten.
Für Informationen und Fragen stehen wir gern zur Verfügung.
Das Projekt OPEN wird von der Transferstelle politische Bildung, einem Fachbereich von Transfer für Bildung e.V., umgesetzt und von der Stiftung Mercator gefördert.