Fachstellen-Beirat diskutiert Ergebnisse der „Pilotierung Wissens-Hub“
Am 12. Dezember 2024 fand die zweite Sitzung des Beirats der „Fachstelle politische Bildung – Pilotierung Wissens-Hub“ statt, in der die Ergebnisse der Pilotierung für einen Wissens-Hub für die politische Bildung präsentiert und mit den Mitgliedern des Beirats diskutiert wurden.
Am 12. Dezember 2024 fand die zweite Sitzung des Beirats der Fachstelle politische Bildung – Pilotierung Wissens-Hub statt, in der die Ergebnisse der Pilotierung für einen Wissens-Hub für die politische Bildung präsentiert und mit den Mitgliedern des Beirats diskutiert wurden.
Helle Becker, Geschäftsführerin von Transfer für Bildung e.V. und Projektleiterin, gab zu Beginn einen kompakten Überblick über Ziele, Bedarfe und Vorgehen des Projekts. Die Fachstelle politische Bildung möchte mit einem Wissens-Hub Wissen zu den Themenfeldern Praxis, Wirkungen und Evaluation nonformaler politischer Bildung systematisch sammeln dokumentieren, analysieren und miteinander verknüpfen. Dieses Wissen soll für weiterführende Fachdebatten aufbereitet und als Inspiration für die Praxis politischer Bildung genutzt werden. Gleichzeitig möchte sie mehr Forschung zur nonformalen politischen Bildung anregen und vernetzen. Damit leistet die Fachstelle einen Beitrag zu einer breiteren Qualitätsdebatte in der politischen Bildung und fördert die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis.
Die wissenschaftlichen Referenten Dirk Posenau und Marcel Hansek stellten den Beiratsmitgliedern die Ergebnisse ihrer Desk-Recherche vor. Darin hatten sie Literatur zur politischen Bildung untersucht, um einen Überblick darüber zu gewinnen, in welchem Umfang und in welcher Form Wissen zu den Themenfeldern Praxis, Wirkungen und Evaluation nonformaler politischer Bildung bereits vorliegt, wer in diesem Bereich tätig ist und mit welchen Methoden gearbeitet wird.
Die Studienlage zur nonformalen politischen Bildung ist im Vergleich zu anderen Bereichen zwar weiterhin begrenzt, dennoch können Studien und Wissensquellen identifiziert werden, die wertvolle Erkenntnisse zu Praxis, Wirkungen und Qualitäten liefern. Gleichzeitig zeigt sich, dass das Forschungsinteresse äußerst breit gefächert ist – sowohl in Bezug auf Praxisfelder als auch auf Forschungsgegenstände und -fragen. Diese Vielfalt spiegelt die Pluralität der Praxis in der politischen Bildung wider. Die insgesamt geringe Zahl an Studien einerseits und die pluriformen Forschungsinteressen andererseits führen jedoch dazu, dass das vorhandene Wissen häufig stark spezialisiert und auf einzelne Bereiche bezogen ist. Außerdem wurde deutlich, dass ein zentraler Bedarf darin besteht, sich intensiv mit forschungstheoretischen und forschungspraktischen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Im Fokus stehen dabei vor allem die angemessene Erfassung und die wissenschaftliche Untersuchung von Wirkungen sowie die Bewertung von Qualität.
Aus dem Beirat wurde angeregt, die gewonnenen Erkenntnisse umfassend zu analysieren und in Beziehung zueinander zu setzen. Zudem wurde vorgeschlagen, den Austausch zwischen Vertreter*innen aus Forschung und Praxis der politischen Bildung sowie zwischen unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen und Praxisfeldern zu intensivieren. Ziel dieses Dialogs ist es, geeignete Forschungsansätze gemeinsam zu diskutieren und weitere Forschung anzustoßen.
Die Beirät*innen diskutierten lebhaft über die präsentierten Inhalte und bestärkten die Fachstelle in ihrem Vorhaben. Es herrschte Einigkeit darüber, diese Themen vertieft zu bearbeiten, um Leistungen und Wirkungen im Feld der politischen Bildung zu ergründen – sowohl angesichts externer Anforderungen als auch aus genuin fachlichem Interesse heraus. Dazu gehört auch die Entwicklung eigener bzw. adäquater Untersuchungs- und Evaluationsmodelle, die der Vielfalt der Praxis politischer Bildung gerecht werden können.
Die Fachstelle freut sich sehr, ab Januar 2025 mit dem „Wissens-Hub“ starten zu können und diese Erkenntnisse weiter auszubauen. Sie informiert wie gewohnt über einen monatlichen Newsletter, die Webseite, LinkedIn und Facebook über ihre Arbeit.
Foto v.l.n.r. Marita Klink, Julia Schreier, Ahmed Khalifa, Marcel Hansek, Dirk Posenau, Dr.in Helle Becker (alle Transfer für Bildung e.V.), Prof. Dr. Tonio Oeftering (Universität Oldenburg), Thomas Thomer (Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend), Dr. Björn Milbradt (Deutsches Jugendinstitut), Prof. Dr. Andreas Klee (Universität Bremen), Prof. Dr. Helmut Bremer (Universität Duisburg-Essen).
Nicht im Bild: Felix Knappertsbusch (Bundeszentrale für politische Bildung), Prof. Dr. Marc Partetzke (Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung)
veröffentlicht am 16.12.2024