Politische Jugendbildung der Kommende Dortmund

Die Kommende Dortmund ist das sozialethische Kompetenzzentrum des Erzbistums Paderborn, zu dem ein Tagungshaus und zahlreiche Fachbereiche gehören. Im Fachbereich Politische Bildung sind die Aktivitäten zu OPEN angesiedelt.

Wir machen bei OPEN mit, weil es wichtig ist, Hürden zwischen politischer Bildung sowie Offener Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) abzubauen. Bisher verhindern die verschiedenen Förderlogiken sowie Vorurteile der jeweiligen Profession oft eine gemeinsame Arbeit. Außerdem möchten wir mit Jugendlichen direkt in Kontakt treten, mit ihnen vor Ort arbeiten und so auch diejenigen erreichen, die unsere Angebote sonst nicht in Anspruch nehmen.

Wir und unsere Arbeit

Als Sozialinstitut bringen wir Menschen miteinander in den Dialog und erarbeiten gemeinsam mit ihnen Wege, um eine gerechtere Gesellschaft zu gestalten. Für ein solidarisches Miteinander in unserer Gesellschaft ist es unerlässlich, dass sich ALLE Menschen mit ihrer Meinung einbringen können. Politische Bildung sollte Jugendliche dazu befähigen, sich eine eigene Meinung zu bilden, diese zu vertreten und sich politisch zu engagieren. Aus diesem Grund möchten wir mit unseren Angeboten der außerschulischen politischen Jugendbildung auch diejenigen zur Teilhabe befähigen, die gesellschaftlich sonst nicht berücksichtigt und gehört werden.

Bisher erreichen wir z.B. bildungsbenachteiligte Jugendliche über kooperierende Schulen vor Ort, möchten zukünftig aber auch direkt mit ihnen in Kontakt treten. Dabei nehmen wir auch digitale Formate und Kommunikationskanäle in den Blick, weil diese ein wichtiger Bestandteil in der Lebenswelt von Jugendlichen sind. Digitales darf dabei jedoch nie Selbstzweck sein, sondern muss immer Mittel zum Zweck bleiben. So können digitale Formate z.B. personale Angebote nicht ersetzen, diese aber punktuell sinnvoll unterstützen.

Lebensweltbezug herstellen – Selbstwirksamkeit erfahren

Um echte Partizipation zu ermöglichen, versuchen wir stets einen Lebensweltbezug bei den Teilnehmenden an unseren Angeboten herzustellen. Warum ist es wichtig, dass ich mich einbringe? Wieso ist meine Meinung wichtig? Die Jugendlichen machen so Selbstwirksamkeitserfahrungen. Sie erleben, wie sie ihre Umwelt beeinflussen und zu einem gelingenden Leben und Miteinander in unserer Gesellschaft beitragen können.

Partizipation ist kein Selbstzweck. Zusammen mit den Jugendlichen prüfen wir stets, welche (strukturellen) Probleme in ihrer Lebenswelt vorkommen und wie sie sich einbringen können, um diese aktiv zu beeinflussen. An einer Schule haben wir z.B. mit den Jugendlichen über das dortige Jogginghosenverbot diskutiert. Im Gespräch mit der Schulleitung konnten die Jugendlichen dann einen Casual-Friday erwirken, an dem Jogginghosen getragen werden dürfen. Im Anschluss haben wir die verschiedenen Stufen dieses Prozesses mit den Jugendlichen reflektiert und daran verdeutlicht, warum Partizipation und Kommunikation elementare Voraussetzungen von Politik und politischen Entscheidungen sind. Am Ende haben die Jugendlichen festgestellt, dass sie in ihrer eigenen, unmittelbaren Lebenswelt ganz real etwas bewirken konnten.

Echte Partizipation ist kein Selbstzweck

In unserer Arbeit geht es uns nicht um reine Wissensvermittlung, sondern um Kompetenzerwerb im eigentlichen Sinn. Wenn ihre Lebenswelt buchstäblich betroffen ist, muss man bei Jugendlichen kein politisches Interesse wecken, sondern Politik ist in diesem Moment automatisch ihr Interesse.

Im Zuge von OPEN möchten wir zusammen mit unserem Projektpartner PSG Gender Bildungsstätte JaM die Jugendlichen befähigen, ihren Lebensraum Dortmund-Mengede noch stärker aktiv und nicht nur „beratend“ zu gestalten. Durch ein kontinuierliches personales Angebot möchten wir eine Vertrauensbasis mit den Jugendlichen schaffen, auf deren Grundlage wir punktuell immer wieder Gespräche führen und Projekte zu aktuellen politischen Themen umsetzen. So gab es im Zuge von OPEN bisher drei Projektwochen vor Ort beim JaM, direkt hinter einer Hauptschule im Stadtteil Mengede gelegen. Ein Projekt zur Gestaltung des Außengeländes, für das die Jugendlichen die Anschaffung eines Containers planen, läuft noch. Eine Projektwoche zur U18-NRW-Landtagswahl und zur Wahl des JaM-Beirates ist abgeschlossen. Übergeordnet wollen wir mit den Erfahrungen aus OPEN dazu beitragen, nachhaltig auch (Förder-)Strukturen der politischen Bildung in der OKJA zu verändern.

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