Offene Kinder und Jugendarbeit der AWO OKJA / Streetwork Dortmund
Zur AWO OKJA / Streetwork Dortmund gehören mehrere Arbeitsbereiche. In einem davon, der Jugendfreizeitstätte im Dortmunder Stadtteil Derne, sind die Aktivitäten für OPEN angesiedelt.
Wir machen bei OPEN mit, weil hier fernab von etablierten Förderlogiken die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt stehen. Wir erhalten so Experimentierräume, um ohne Erfolgsdruck Neues gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen sowie unserem OPEN-Partner auszuprobieren, kurz: Bei OPEN sind auch Irrwege und Fehlschläge erlaubt!
Wir und unsere Arbeit
Wir verstehen uns als Sprachrohr der Interessen von Kindern und Jugendlichen. In unseren Treff kommen politisch interessierte wie auch nicht politisch interessierte Jugendliche. Im Zuge unserer politischen Bildungsarbeit gehen wir daher von einem erweiterten Politikbegriff aus. Anhand von Alltagsthesen bzw. Forderungen wie „Ausbildungsvergütung muss zum Leben reichen!“ eröffnen wir im Kontext von Aktivitäten Gesprächsräume, um mit den Jugendlichen zu ihren (politischen) Meinungen in einen Austausch zu kommen.
Echte Partizipation ist zwanglos
Im Zuge gemeinsamer Aktivitäten ist Partizipation der Jugendlichen ein zentraler Aspekt. Sie gestalten die Aktivitäten mit uns Mitarbeiter*innen zusammen, erhalten auch Budgetverantwortung und können so mitbestimmen, wofür Gelder eingesetzt werden; z.B. bei der Planung eines Skaterparks, dem Umbau eines Jugendtreff-Außenbereiches oder auch bei der Durchführung von Hip-Hop-Musikworkshops. Wichtig ist hierbei aus unserer Sicht: Echte Partizipation von Jugendlichen darf kein Zwang sein und Abstimmungen mit den Füßen sollten akzeptiert werden! Nur so fühlen sich die Jugendlichen ernst genommen und bringen sich ein.
Wir nehmen die Äußerungen aller Jugendlichen zu den jeweiligen Alltagsthesen ernst, um durch Nachfragen und Ermutigen die jeweilige (politische) Meinung herauszufinden. In den Gesprächen kristallisieren sich oft politische Ansichten der Jugendlichen heraus, die sie selbst oft gar nicht als solche wahrnehmen. Diese nehmen wir zum Anlass, um demokratische Grundprinzipien zu vermitteln und die Jugendlichen als mündige Staatsbürger*innen zu stärken.
Jugendliche als mündige Staatsbürger*innen stärken
Unsere Arbeit mit den Jugendlichen kann nur gelingen, wenn wir als Mitarbeiter*innen zu ihnen langfristige (Arbeits-)Beziehungen aufbauen. Sie müssen Vertrauen zu uns haben, weshalb Beziehungsarbeit das Wichtigste in unserer Arbeit ist. Jugendliche sind schnell zurückhaltend, wenn ihnen nicht vertraute Mitmenschen begegnen. Im schlimmsten Fall bleiben sie dem Treff bzw. der Aktivität fern und wir erreichen sie nicht mehr. Bei Jugendlichen mit starken Exklusionserfahrungen ist das besonders herausfordernd, da sie häufig per se kein Vertrauen mehr in Mitmenschen haben.
Im Zuge von OPEN möchten wir zusammen mit unserem Projektpartner grundsätzlich noch mehr an den Bedarfen der Kinder und Jugendlichen ausgerichtet arbeiten. Wir wollen sie als Profis in eigener Sache noch stärker in gemeinsame Aktivitäten einbeziehen. Idealerweise gewinnen wir so aus dem Kreis der Jugendlichen auch neue Ehrenamtliche, die uns in der Zusammenarbeit mit den Jugendlichen langfristig unterstützen, z.B. ihr Know-how bei der Nutzung digitaler Medien einbringen, und insbesondere Peer to Peer in der eigenen Altersgruppe untereinander wirken.