Forschungsprojekt zu neuen kooperativen Formen politischer Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit
Das „Forschungsprojekt zu neuen kooperativen Formen politischer Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit. Eine qualitative Feldanalyse“ (Laufzeit: 2022-2024) untersucht gegenwärtige und zukünftig mögliche Praxis politischer Jugendbildung. Als Ausgangspunkt und Forschungsfeld nutzen die Wissenschaftler*innen das Praxisprojekt „OPEN – Offene Jugendarbeit und politische Jugendbildung gemeinsam engagiert“ der Transferstelle politische Bildung / Transfer für Bildung e.V.
Ausgangslage und Forschungsinteresse
Im Praxisprojekt „OPEN – Offene Jugendarbeit und politische Bildung gemeinsam engagiert“ (Laufzeit: 2021-2023) erproben sechs Projektpartnerschaften neuartige Möglichkeiten der Zusammenarbeit von politischer Jugendbildung und Offener Kinder- und Jugendarbeit. Bisher gibt es kaum Vorhaben, die die Potenziale verschiedener Bereiche der Jugendarbeit systematisch und dauerhaft zusammenbringen, um kooperativ eine jugendgerechtere politische Bildung bzw. Demokratiebildung zu entwickeln.
Das Forschungsprojekt wird von der Technischen Hochschule Köln am Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung durchgeführt und von der Transferstelle politische Bildung begleitet. Es nimmt die besonderen Feldbedingungen im Projekt OPEN zum Ausgangspunkt, um Möglichkeiten neuer Formen politischer Jugendbildung zu untersuchen und weitere, allgemeine Fragen im Bereich der Jugendarbeitsforschung bzw. Forschung im Bereich der nonformalen politischen Jugendbildung zu beantworten. Gemeinsam sollen anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse Hinweise für Praxis und Politik erarbeitet werden.
Demokratiebildung und politische Bildung für Kinder und Jugendliche voranbringen
Praxis- und Forschungsprojekt lassen sich gleichermaßen von der These leiten, dass eine Zusammenarbeit verschiedener Praxisfelder der Jugendarbeit zu neuen, vielfältigeren und jugendgerechteren Formen von Demokratiebildung und politischer Bildung für alle Kinder und Jugendlichen beitragen kann. Damit wird eine zentrale Forderung in den Handlungsempfehlungen des 16. Kinder- und Jugendberichts aufgenommen: „Der Wissenschaft-Praxis-Dialog muss gestärkt, die praxisorientierte Forschung und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der außerschulischen politischen Bildung ausgebaut und intensiviert werden. Wir brauchen gesicherte Daten und Analysen, um Praxis im Interesse der Kinder und Jugendlichen weiterzuentwickeln und auszubauen.“ Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) (2020): 16. Kinder- und Jugendbericht. Förderung demokratischer Bildung im Kindes- und Jugendalter, S. 364
[ PDF | 6,82 MB ] | Datenbankeintrag
Die Transferstelle politische Bildung / Transfer für Bildung e.V. bildet die kommunikative Schnittstelle zwischen den Projektpartnerschaften im OPEN-Projekt und dem Forscher*innenteam und verantwortet Transfer-, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit.
Beirat für das Forschungsvorhaben
Für das Forschungsvorhaben wurde ein Beirat gegründet. Die erste Sitzung der Vertreter*innen aus Verbänden und Verwaltung aus NRW und der Bundesebene findet im Januar 2023 statt.
Im Beirat vertreten sind zurzeit (Stand Oktober 2022):
- Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke e.V. (AKSB e.V.)
- Arbeitsgemeinschaft Offene Türen Nordrhein-Westfalen e.V. (AGOT-NRW)
- Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V. (AdB)
- Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendeinrichtungen e.V. (BAG OKJE)
- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Kinder (BMFSFJ)
- Bundeszentrale für politische Bildung/bpb
- Deutscher Bundesjugendring (DBJR)
- GEMINI Gemeinsamen Initiative der Träger Politischer Jugendbildung im bap e.V.
- Kooperationsverbund Offene Kinder- und Jugendarbeit (KV OKJA)
- Landesverband der Volkshochschulen von Nordrhein-Westfalen e.V. (LV VHS NRW)
- Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) des Landes Nordrhein-Westfalen
Informationen zum Forschungsvorhaben finden Sie auch auf der Webseite der Technischen Hochschule Köln am Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung.
Fachtagung „Neue Anforderungen an politische Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit. Erkenntnisse und Perspektiven"– Programm und Anmeldung
Datum: 23. Mai 2024, 9:30-16:00
Ort: TH Köln
Veranstalter: Transfer für Bildung e.V. / Transferstelle politische Bildung und TH Köln / Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung
Programm [ PDF | 232 KB ]
Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Veranstaltung ist ausgebucht.
Dokumentation: Newsmeldung zur Fachtagung | Die Videomitschnitte finden Sie auf YouTube
Aktuelle Beiträge
Abschlusstagung „Neue Anforderungen an politische Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit“
Am 23. Mai 2024 diskutierten auf der Abschlusstagung des „Forschungsprojekts zu neuen kooperativen Formen politischer Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit. Eine qualitative Feldanalyse“ Fachkräfte aus Wissenschaft, Praxis und Unterstützung politischer Bildung bei vollem Haus in der Bildungswerkstatt der TH Köln. mehr lesen
Erste Beiratssitzung zum Forschungsprojekt „Feldanalyse Kinder- und Jugendarbeit: Formen politischer Bildung“
Am 10. Januar 2023 luden die Transferstelle politische Bildung von Transfer für Bildung (TfB) e.V. und die Forschungsgruppe vom Forschungsschwerpunkt Nonformale Bildung der Technischen Hochschule Köln Vertreter*innen aus Verbänden und Verwaltung aus NRW und der Bundesebene zur ersten Beiratssitzung für das „Forschungsprojekt zu neuen kooperativen Formen politischer Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit“ ein. mehr lesen
Fachtagung von BAG OKJE und KV OKJA „Macht Jugendarbeit (k)einen Unterschied“?
Einblicke in aktuelle Diskurse, Forschungs- und Praxisprojekte zu Partizipation und politischer Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit gab die bundesweite zweitägige Fachtagung am 1. und 2. Dezember 2022 in Berlin. mehr lesen
Präsentation von Ergebnissen
Inzwischen gibt es erste Termine für Veranstaltungen, auf denen die Forschungsergebnisse präsentiert werden. So auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA), die unter dem Thema „Soziale Arbeit als Akteurin im Kontext gesellschaftlicher Transformation“ steht. Der Vortrag wird innerhalb des Panels „Politische Bildung in und durch Soziale Arbeit – Voraussetzung und Möglichkeit zu Gestaltung gesellschaftlicher Transformationsprozesse“ gehalten und fokussiert auf die Perspektiven der Fachkräfte und Jugendlichen, die in dem Forschungsprojekt erhoben wurden. Die Tagung findet am 26.-27.04.2024 am Fachbereich Sozialwesen an der Ernst Abbe Hochschule Jena statt. Anmeldungen sind ab dem 22.01.2024 möglich.
Diskussion von Ergebnissen
Am 19.01. und 02.02.2024 stellen die Forscherinnen den Fachkräften aus dem Projekt OPEN ihre vorläufigen Ergebnisse und Interpretationen vor. Im Rahmen von Forschungs-Praxis-Dialogen geht es um eine partizipative Interpretation und kommunikative Validierung der vorläufigen Ergebnisse. In diesem Format kommen die Fachkräfte mit den Forscherinnen und untereinander ins Gespräch und diskutieren, inwiefern sie sich in der Analyse des Materials wiederfinden. Sie können Hinweise auf neue Blickwinkel und eine Verwertbarkeit der Ergebnisse in ihrem praktischen Arbeitsalltag geben. Beide Termine bauen aufeinander auf und decken unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte ab, sodass diverse Teilergebnisse diskutiert werden können.
Erhebungsphase abgeschlossen
Mit 12 Fachkräften wurden Expert*inneninterviews und mit zwei Gruppen von Jugendlichen
Gruppendiskussionen geführt. Die Erhebungsphase ist somit abgeschlossen und das Projekt befindet sich mitten in der Auswertungsphase. Hier analysieren die Forscher*innen die Daten der Erhebungen qualitativ-inhaltlich und führen eine Dokumentenanalyse durch. Bei der Analyse nehmen sie Rahmenbedingungen in den Blick (Strukturen, Förderbedingungen und Prinzipien des Feldes) und fokussieren u.a. die Themen professionelle Selbstverständnisse (der Fachkräfte der politischen Jugendarbeit und der Offenen Kinder- und Jugendarbeit), Mehrwert der kooperativen Zusammenarbeit (z.B. ob „neue“ Formen von politischer Bildung entstanden sind), sowie Zugänge und Nutzungsstrategien der Jugendlichen innerhalb der kooperativ entstandenen OPEN -Angebote.
Veranstaltungstermine, bei denen die Forscher*innen über (erste) Ergebnisse sprechen, sind ab Anfang 2024 zu erwarten.