Forschung zum Thema Flucht und Asyl
In diesem Dossier finden Sie laufende und abgeschlossene Forschungsprojekte zum Thema Flucht und Asyl, die relevant für die politische Bildung sein können. Wir möchten damit einen Überblick für Wissenschaft und Praxis politischer Bildung ermöglichen und erweitern die Übersicht laufend.
Forschen Sie selbst zu dem Thema? Oder kennen Sie relevante Forschungsarbeiten? Dann schicken Sie uns gerne eine Nachricht.
Inhalt
Wissenschaftliche Informationsquellen
Tagungsankündigungen und Dokumentationen
Abgeschlossene Forschungsprojekte und weitere Veröffentlichungen
Wissenschaftliche Informationsquellen
Flucht: Forschung und Transfer
In der bundesweiten Datenbank „Flucht: Forschung und Transfer. Flüchtlingsforschung in der Bundesrepublik Deutschland“ des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) und Bonn International Center for Conversation (bicc) werden in einer Forschungslandkarte aktuelle Projekte zu den Themen „Aufnahme und Integration“, „Flüchtlingspolitik“ und „Gewaltmigration“ gesammelt. Darüber hinaus lassen sich Hinweise auf Veranstaltungen, Publikationen und weiterführende Links finden. Die Datenbank steht in Kooperation mit gesis und wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Geplant sind in Zukunft State-of-the-Art Papiere und Policy Briefs. State-of-the-Art Papiere stellen den aktuellen Stand wissenschaftlicher Debatten zu zentralen Themen der Flucht- und Flüchtlingsforschung dar und machen bestehende Forschungslücken sichtbar. Policy Briefs präsentieren auf Grundlage des Forschungsstandes konkrete Empfehlungen und Handlungsoptionen.
Netzwerk Flüchtlingsforschung
Das Netzwerk Flüchtlingsforschung ist ein multi-disziplinäres Netzwerk von Wissenschaftler_innen in Deutschland, die zu Zwangsmigration, Flucht und Asyl forschen sowie von internationalen Wissenschaftler_innen, die diese Themen mit Bezug zu Deutschland untersuchen. Das Netzwerk sammelt und verteilt relevante Informationen zu Forscher_innen, zu Projekten und Publikationen. Weiterhin soll das Netzwerk einen Ort für Austausch, Vernetzungen und Kooperationen bieten und die Relevanz der Flüchtlingsforschung hervorheben.
Flüchtlingsforschungsblog: Auf der Seite des vom Netzwerk gibt es einen Flüchtlingsforschungsblog, u.a. mit Informationen zu aktuellen Entwicklungen, historischen Prozessen und politischen Debatten zum Themenbereich Flucht. Neben Buchbesprechungen und Veranstaltungsberichten schreiben die Mitglieder auch zu ethischen, methodischen und theoretischen Fragestellungen. Zum Blog
Laufzeit: Das Netzwerk besteht seit 2013
Zeitschrift für Flüchtlingsforschung (Z‘Flucht)
Berlinghoff, Marcel/Kleist, J. Olaf/Krause, Ulrike/Oltmer, Jochen (Hrsg.) (2016): Z'Flucht. Zeitschrift für Flüchtlingsforschung, Marburg.
Die Zeitschrift für Flüchtlingsforschung (Z'Flucht) ist ein peer-reviewed journal, in dem wissenschaftliche Beiträge zu Fragestellungen der Zwangsmigrations- und Flüchtlingsforschung veröffentlicht werden. Herausgegeben wird sie von Mitgliedern des Netzwerks Flüchtlingsforschung, einem multi-disziplinären Netzwerk von Wissenschaftler_innen, in Kooperation mit einem Beirat, der ebenfalls verschiedene Forschungsdisziplinen abbildet. Die Zeitschrift erscheint zweimal im Jahr im Nomos-Verlag. Sie richtet sich an Sozial-, Kultur-, Rechts- und Geisteswissenschaftler_innen sowie an Berufspraktiker_innen und Entscheidungsträger_innen in der Praxis. Neben wissenschaftlichen Aufsätzen werden auch Forumsbeiträge sowie Rezensionen veröffentlicht. Die Herausgeber_innen möchten den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis fördern. Die veröffentlichten Beiträge sind vornehmlich in deutscher Sprache geschrieben; französische und englische Beiträge sind aber ebenfalls möglich.
Netzwerk Grundlagen der Flüchtlingsforschung
Das wissenschaftliche Netzwerk ist ein Zusammenschluss von 14 Wissenschaftler_innen. Es wurde geschaffen, um zentrale Fragen und Herausforderungen der Flüchtlingsforschung zu erörtern.
Ausgehend von Problemen, wie einer bisher eher geringen Grundlagenforschung und fehlenden Strukturen zur Vernetzung in Deutschland treffen sich die Wissenschaftler_innen zu Workshops, in den unter anderem Analyserahmen, zentrale Begriffe und Konzepte sowie Interdisziplinarität diskutiert werden. Langfristig sollen wissenschaftliche Strukturen etabliert werden, um die dauerhafte interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Flüchtlingsarbeit zu fördern.
Finanzierung: Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG)
Laufzeit: April 2015 – April 2018
Das Netzwerk Grundlagen der Flüchtlingsforschung ist ein assoziiertes Netzwerk zum Netzwerk Flüchtlingsforschung.
Mediendienst Integration
Der Mediendienst Integration ist eine Plattform für Medienschaffende, auf der Informationen zu Migration, Integration und Asyl in Deutschland übersichtlich und komprimiert dargestellt werden. Neben Hintergrundinformationen und begleitenden Recherchen zu aktuellen Berichterstattungen, sind Gastkommentare und Beiträge von Expert_innen zu finden. Zudem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit Wissenschaftler_innen, die der Mediendienst für die Berichterstattung an Journalist_innen vermittelt. Träger des Mediendienst ist der „Rat für Migration e. V.“, ein bundesweiter Zusammenschluss von Migrationsforscher_innen. Zusätzlich wird er durch einen Fachbeirat von Journalist_innen und Expert_innen unterstützt. Das Angebot ist unabhängig und kostenfrei.
In der Rubrik Zahlen & Fakten werden Statistiken und Studien zusammengefasst. Unter dem Stichwort Flucht und Asyl lassen sich u. a. Informationen zu den Themenfeldern Asylrecht, Zahl der geflüchteten Menschen, Unterbringung und Versorgung, Abschiebungen, EU-Asylpolitik und Grenzschutz sowie unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten in Deutschland finden.
Daneben bietet der Mediendienst einen wöchentlichen Newsletter, in dem er beispielsweise über Termine, aktuelle Studien und Statistiken berichtet.
Finazierung: Unterstützung durch neun Kooperationspartner_innen
Laufzeit: Seit 2012
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
Unter dem Stichwort Asylzahlen veröffentlicht das BAMF jeden Monat aktuelle Daten zu den gestellten Asylanträgen in der Bundesrepublik. Außerdem finden sich hier Informationen über die zehn zugangsstärksten Herkunftsländer und Entscheidungen über Asylanträge.
Weitere Statistiken geben einen Überblick über Ausländer_innzahlen, Erwerbsmigration und die Entwicklungen rund um die Teilnahme am zentralen sprachlichen Integrationsangebot.
Eurostat – Statistics Explanained
Statistics Explained ist ein Angebot von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union. Hier werden statistische Themen leicht verständlich aufbereitet. Neben den Artikeln gibt es ein statistisches Glossar, in dem Begriffe erklärt werden. Außerdem finden sich Hinweise zu weiteren Informationen wie zum Beispiel Veröffentlichungen, Quelldaten, Haupttabellen und Metadaten.
Statistiken über Asyl: Im Artikel werden aktuelle Entwicklungen im Zusammenhang mit der Zahl der Asylbewerber_innen und den Entscheidungen über Asylanträge innerhalb der Europäischen Union vorgestellt. Unter anderem werden die Asylanträge in den einzelnen Mitgliedsstaaten, die Herkunftsländern der Asylbewerber_innen und die Anzahl der Asylbewerber_innen dargestellt. Daneben finden sich Informationen zu den fünf am stärksten repräsentierten Asylbewerber_innen und zur Altersverteilung. Außerdem wird über die Anzahl der erstinstanzlichen und endgültigen Entscheidungen über informiert.https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Annual_asylum_statistics
Asylum quarterly report: Der Artikel zum vierteljährlich erscheinenden Report beschreibt aktuelle Entwicklungen in Bezug auf die Zahl der erstmaligen Asylbewerber_innen und erstinstanzlicher Entscheidungen über Asylanträge innerhalb der Europäischen Union. Dargestellt werden u.a. die Herkunftsländer der Asylbewerber_innen, Zielländer und die Anzahl der Entscheidungen über Asylanträge in den einzelnen Mitgliedsstaaten.
UN High Commissioner for Refugees (UNHCR)
Auf den Seiten des UNHCR findet man die wichtigsten Statistiken des UNHCR aus fast 150 Ländern zu geflüchteten Menschen, Binnenvertriebenen, Rückkehrer_innen, Asylsuchenden und Staatenlosen. Zudem findet man unter diesen Links Jahres- und Halbjahresberichte, Länderinformationen und umfassende historische Datensammlungen. Des Weiteren stehen hier Berichte und Daten zum Thema Flucht und Vertreibung von UNHCR-Partnern und Organisationen, die sich für verbesserte Lebensbedingungen von geflüchteten und vertriebenen Menschen einsetzen.
Interaktives Datenportal von UNHCR und anderen UN-Organisationen zu aktuellen Einsätzen
Bundeszentrale für politische Bildung (bpb): Themenseite Flucht
Auf der Themenseite der Bundeszentrale für politische Bildung gibt es zahlreiche Dossiers und Hintergrundinformationen rund um den Themenkomplex Flucht und Asyl. Infografiken bilden aktuelle Statistiken ab. In regelmäßigen Monatsrückblicken werden migrations- und asylpolitische Entwicklungen aufbereitet. Zudem gibt es Hintergrundartikel, etwa zu Fluchtgründen, politischen Zusammenhängen oder zur Medienberichterstattung. Auch auf aktuelle Vorurteile gegenüber geflüchteten Menschen wird eingegangen.
Dossier des Deutschen Bildungsservers: Flüchtlinge in Deutschland – Bildungsaspekte im Fokus
Das Dossier des Deutschen Bildungsservers gibt einen Überblick über grundlegende Informationen zu geflüchteten Menschen in Deutschland, der Fokus wird aber auf Bildungsaspekte gelegt. Hierzu zählen u. a. Informationen über Schule und Unterricht, Betreuung in Kindertagesstätten, Fort- und Weiterbildung und Sozialarbeit mit jungen geflüchteten Menschen.
Befragungen
Willkommenskultur im „Stresstest“ Einstellungen in der Bevölkerung 2017 und Entwicklungen und Trends seit 2011/2012 Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage (Kantar Emnid)
Auftraggeber: Bertelsmann Stiftung
Durchführendes Institut: Institut Kantar Emnid, Bielefeld
Kontakt: Ulrich Kober
Erhebungszeitraum: 05.-12.01.2017
Grundgesamtheit: Deutschsprachige Bevölkerung in Privathaushalten ab 14 Jahren
Stichprobe: 2.014 Interviews
Erhebungsverfahren: Mehrthemenbefragung per Telefon
Das zentrale Ergebnis der Studie zeigt, dass Deutschland sich als offene Einwanderungsgesellschaft versteht, aber Einwanderung skeptischer gegenübersteht als in den Jahren 2012 und 2015. Trotz Ost-West Unterschiede sinkt im ganzen Land die Bereitschaft weiterhin Flüchtlinge aufzunehmen. Disparitäten sind auch in Bezug auf das Alter festzustellen. Befragte unter 30 sind im Vergleich zu anderen Altersgruppen häufiger der Auffassung die Aufnahmepolitik weiter fortzuführen. Insgesamt bilanzieren die Autoren der Studie: „Die Warnsignale sind ernst zu nehmen: Jetzt sind die Weichen zu stellen, damit Deutschland auch in Zukunft eine offene Gesellschaft für Einwanderung und Vielfalt bleibt.“ (S. 31).
Repräsentative Umfrage im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes zum Weltflüchtlingstag 2017: Integration von Flüchtlingskindern führt über Sprache, Wohnraum, Kitas und Schulen
Auftraggeber: Deutsches Kinderhilfswerk
Durchführendes Institut: Meinungsforschungsinstitut Forsa
Kontakt: Ulrich Kober
Erhebungszeitraum: 05.-12.01.2017
Grundgesamtheit: Deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren
Stichprobe: 1.011 Personen
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Die quantitative, repräsentative Befragung gibt einen Überblick zur subjektiven Einschätzung von deutschsprachigen Personen in Deutschland über die Integration von Geflüchteten. Die Studie zeigt, dass die Mehrheit (90 Prozent) ausreichend Zugang für geflüchtete Kinder und ihre Familien zu Sprachförderangeboten sehen. Handlungsbedarf zeigt sich jedoch noch hinsichtlich der Unterbringung und dem Zugang zu Kindertageseinrichtungen. „Dass Flüchtlingskinder sofort die gleichen Möglichkeiten haben sollten wie in Deutschland geborene Kinder, meinen 42 Prozent der Befragten. 52 Prozent hingegen sind der Auffassung, dass man den Flüchtlingskindern nicht sofort die gleichen Möglichkeiten wie in Deutschland geborenen Kindern bieten kann.“ Zudem konnten hinsichtlich der Einschätzung des Zugangs zu KiTa und Schulen Ost-Westunterschiede, Genderunterschiede und Parteiangehörigkeitsunterschiede ausgemacht werden.
Umfrage zum Thema „Flüchtlinge/Integration“
Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des NDR Redaktion „PANORAMA – Die Reporter“
Auftraggeber: NDR, Redaktion Panorama – die Reporter
Durchführendes Institut: Infratest Dimap
Projektleitung: Michael Kunert, Heiko Gothe, Jürgen Hofrichter
Erhebungszeitraum: 16.02. – 18.02.2016
Fallzahl: 1.025 Befragte
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Randomstichprobe
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Laut Studie sieht die Mehrheit der Bevölkerung insbesondere die unbegrenzte Aufnahme von geflüchteten Menschen skeptisch: Elf Prozent der Deutschen befürworten, geflüchtete Menschen weiterhin ohne Begrenzung aufzunehmen. Die größte Gruppe der Befragten (38 Prozent) will, dass 200.000 geflüchtete Menschen pro Jahr aufgenommen werden. 17 Prozent befürworten, bis zu 500.000 geflüchtet Menschen jährlich aufzunehmen. Drei Prozent sind dafür, bis zu einer Million geflüchtet Menschen aufzunehmen. Für einen generellen Aufnahmestopp sprechen sich 21 Prozent der Befragten aus.
NDR Bericht zu den Ergebnissen der Umfrage
Download der gesamten Ergebnisse von Infratest Dimap [ PDF | 345 KB ]
Kommunen am Limit? Umfrage unter Deutschlands Kommunen zur Unterbringung von Flüchtlingen
Projektleitung: ARD-Magazin MONITOR
Erhebungszeitraum: Januar/Februar 2016
Grundgesamtheit: über 700 der größten Gemeinden, 373 haben geantwortet
Die Umfrage gibt Aufschluss über die aktuelle Pro-Kopf-Verteilung der geflüchteten Menschen in deutschen Kommunen zum Jahresanfang 2016. Der Durchschnitt liegt demnach bei 14,5 geflüchteten Menschenje Kommune pro tausend Einwohner_innen. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede: Während einzelne Kommunen nur eine geflüchtete Person pro 1000 Einwohner_innen aufgenommen haben, liegt der Spitzenwert im sächsischen Borna bei 33 geflüchtete Personen pro 1000 Einwohner_innen.* Besonders viele Kommunen Bayerns und Nordrhein-Westfalens finden sich hier in der Spitzengruppe wieder, während sich überproportional viele Kommunen in Baden-Württemberg am Ende der Tabelle wieder finden. Bei diesen Berechnungen wurden von den Bundesländern betriebene Einrichtungen nicht mit eingerechnet. Auch bei der Unterbringungsart gibt es große Unterschiede. 43 Prozent der Kommunen setzen demnach auf Gemeinschaftsunterkünfte, während 40 Prozent bei der Unterbringung von geflüchteten Menschen einzelne Wohnungen bevorzugen.
Pressemeldung der ARD vom 25.02.2016
Interaktive Karte: Rund 50 Prozent der Kommunen antworteten, dass sie – trotz Kapazitätsproblemen – mit der aktuellen Zahl der geflüchteten Menschen gut klar kommen, rund 16 Prozent könnten nach eigenen Angaben auch noch weitere geflüchteten Menschen aufnehmen. Nur sechs Prozent der Städte halten sich bereits jetzt für überfordert. Alle Ergebnisse können auf der interaktiven Deutschlandkarte verglichen werden. Vergleichen können Sie außerdem wie gut es der Wirtschaft in der Region geht und wie viele Wohnungen leer stehen.
Interaktive Karte – Kommunen am Limit?
Politbarometer
Auftraggeber: ZDF
Durchführendes Institut: Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen
Projektleitung: Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen
Erhebungszeitraum: 16. – 18.02.2016
Fallzahl: 1.289 Befragte
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Randomstichprobe
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Das nächste bundesweite Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, den 18. März 2016.
Eine Mehrheit von 58 Prozent fände es gut, wenn es wegen der Flüchtlingskrise wieder Grenzkontrollen gäbe, auch wenn dadurch das Reisen und der Güterverkehr in Europa erschwert werden. 39 Prozent sprechen sich gegen eine Wiedereinführung von Grenzkontrollen aus, die im Rahmen des Schengen-Abkommens zwischen den meisten europäischen Ländern abgeschafft wurden (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden „weiß nicht“). Im Detail befürworten 51 Prozent der CDU/CSU-Anhänger_innen, 49 Prozent der SPD- und 45 Prozent der Linke-Anhänger_innen Grenzkontrollen. Von den Anhänger_innen der Grünen unterstützen dies nur 26 Prozent, während in der Anhängerschaft der FDP (61 Prozent) und vor allem der AfD (90 Prozent) klare Mehrheiten dafür sind.
Nach 50 Prozent im Dezember 2015 bezweifeln jetzt 54 Prozent der Deutschen, dass die Eingliederung von geflüchteten Menschen gelingen wird. 41 Prozent (Dez. 15: 43 Prozent) erwarten, dass die Integration funktioniert. Weiterhin sind mit 54 Prozent (Jan. II: 57 Prozent) die meisten Befragten der Meinung, dass Deutschland die vielen geflüchtete Menschen, die zu uns kommen, nicht verkraften kann. 43 Prozent (Jan. II: 39 Prozent) halten das für verkraftbar.
Tagungsankündigungen und Dokumentationen
Tagung „Die Anderen? Jugendarbeit und Flucht – empirische und theoretische Perspektiven“
Die von der Stiftung Ravensburger Verlag geförderte Pilotstudie zu "Jungen Geflüchteten in den Angeboten der Jugendarbeit" an der Universität Siegen veranlasste das erziehungswissenschaftliche Forschungsteam, die Ergebnisse bei einer Fachtagung vorzustellen und zu diskutieren. Es lud in die Frankfurter Goethe-Universität zu einer ganztägigen Fachtagung mit etwa 70 Teilnehmer(inne)n unter dem Titel "Die Anderen? Jugendarbeit und Flucht. Empirische und theoretische Perspektiven" ein. Außer der Siegener Gruppe von Wissenschaftler(inne)n beteiligten sich weitere sechs Forscher(innen) mit eigenen Fachvorträgen. Die Stiftung Ravensburger Verlag, die auch die Fachtagung förderte, erwartet, dass die Ergebnisse nicht nur dem Forschungsdialog dienen, sondern Handlungsorientierungen für die praktische Jugendarbeit bieten.
Open Space Digitale Bildung & Geflüchtete – Veranstaltungsbericht
Am 8. und 9. April 2016 veranstaltete die Werkstatt der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb u. a. gemeinsam mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), dem Goethe-Institut und dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) ein Open Space zum Thema Digitale Bildung und geflüchtete Menschen. Neben einem Editorial zum Thema digitale Bildung und geflüchtete Menschen, bietet der Veranstaltungsbericht beispielsweise auch eine Analyse von rund 300 Projekten im Kontext Bildung und geflüchteter Menschen.
14. Bensberger Gespräche 2016 zum Thema „Flucht und Asyl“ – Tagungsdokumentation
Vom 15. bis 17. Februar 2016 lud die Bundeszentale für politische Bildung/bpb in Kooperation mit der Bundeswehr zu den 14. Bensberger Gesprächen zum Thema „Flucht und Asyl“ ein. In der Tagungsdokumentation wird u. a. über wissenschaftliche Vorträge über Migrationsgründe und –wege sowie unterschiedliche thematische Workshops berichtet. Zusätzlich gibt es beispielsweise eine Dokumentation des Vortrags von Dr. Johannes Fritz, persönlicher Referent des Leiters des Bundesamts für Flüchtlinge (BAMF), der Einblicke in aktuelle Zahlen und Herausforderungen gab.
Laufende Forschungsprojekte
Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer (FFVT)
FFVT wird gemeinsam betrieben vom Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC), vom Centre for Human Rights Erlangen-Nürnberg (CHREN, Universität Erlangen Nürnberg), vom German Institute of Development and Sustainability (IDOS)und vom Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS, Universität Osnabrück).
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Abgeschlossene Forschungsprojekte und weitere Veröffentlichungen
Aktuelle europäische Binnen- und Flüchtlingsmigration nach Deutschland: Zuzugsprozesse und frühe Integrationsverläufe
Projektleitung: Prof. Dr. Claudia Diehl (Universität Konstanz), Prof. Dr. Matthias Koenig (Georg-August-Universität Göttingen) und Prof. Dr. Cornelia Kristen (Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
Finanzierung: Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Dauer: 2017–2020
Analyse: Außerschulische politische Bildung mit jungen Geflüchteten: Erfahrungen, Themen, Bedarfe
Autorin: Christiane Toyka-Seid
Herausgeber: Bundesausschuss Politische Bildung (bap) e. V.
Veröffentlichung: Toyka-Seid, Christiane (2018): Analyse: Außerschulische politische Bildung mit jungen Geflüchteten: Erfahrungen, Themen, Bedarfe.
Die vorliegende Analyse bezieht sich auf Erfahrungen aus dem Projekt „Empowered by Democracy“. Bei der Datengrundlage handelt es sich um Erfahrungsbestände, Printmaterialien, Tiefeninterviews und eine Online-Umfrage mit Jugendbildungspraktiker_innen der GEMINI-Träger (Gemeinsame Initiative der Träger Politischer Jugendbildung im Bundesausschuss Politische Bildung). Die Projektlaufzeit begann im März 2017 und endet im Dezember 2019.
Das Projekt will sich mit Jugendlichen mit und ohne Fluchterfahrung zu Fragen des Zusammenlebens in der Demokratie auseinandersetzen. Projektträger ist der Bundesausschuss Politische Bildung (bap) e. V. Die Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung übernahm die Gesamtkoordination des Projekts. Die umsetzenden Träger sind Mitglieder der GEMINI. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.
Die Analyse umfasst gesammelten Erkenntnisse zu Erfahrungen, Herausforderungen und Anregungen systematisch zusammen und benennt Fortbildungsbedarfe der politischen Bildner_innen.
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Angekommen in Deutschland – Wenn geflüchtete Kinder erzählen
Kontakt: World Vision Deutschland
Finanzierung: Hoffnungsträger Stiftung
Veröffentlichung: World Vision Deutschland/Hoffnungsträger Stiftung (Hrsg.) (2016): Angekommen in Deutschland – Wenn geflüchtete Kinder erzählen. Eine Studie von World Vision Deutschland und der Hoffnungsträger Stiftung, Friedrichsdorf. (60 S.)
Die Studie wurde vom World Vision Institut in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Goethe Universität Frankfurt und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durchgeführt. Finanziell unterstützt wurde sie von der Hoffnungsträger Stiftung. Für die Durchführung von qualitativen Interviews wurden neun Kinder im Alter von zehn bis dreizehn Jahren ausgewählt; alle lebten Ende 2015 in Begleitung von Familienangehörigen in Deutschland. Die Kinder kamen aus Afghanistan, Serbien, Syrien, Iran, Eritrea und dem Kosovo. Die Studie ermöglicht einen Einblick in die jeweilige Lebensgeschichte und Wahrnehmung des Kindes sowie dessen Ressourcen. Sie lässt aber auch Rückschlüsse auf die Situation von geflüchteten Kindern in Deutschland zu.
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Asyl & Hilfsbereitschaft
Kontakt: Raphaela Schweiger
Finanzierung: Robert Bosch Stiftung
Veröffentlichung: Robert Bosch Stiftung (Hrsg.) (2014): Asyl und Asylbewerber. Wahrnehmungen und Haltungen der Bevölkerung 2014. Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage durchgeführt vom Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart. (42 S.)
Im Jahr 2014 wurden rund 1500 Personen ab 16 Jahren vom Allensbacher Institut zu ihren Haltungen gegenüber Asylbewerbern und der allgemeinen Asylfrage befragt. Die Ergebnisse wurden auch mit Studien des Instituts aus den 1990ern Jahren verglichen. Einige Ergebnisse sind, dass rund 66 Prozent der Bevölkerung sich 2014 vorstellen konnten Asylbewerber zu unterstützen. Der persönliche Kontakt wurde von vielen als positiv bewertet und 42 Prozent wünschten sich diesen explizit.
BAMF-Kurzanalyse: Flucht, Ankunft in Deutschland und erste Schritte der Integration
Auftraggeber: Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
Durchführende Institute: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) am Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin
Erhebungszeitraum: Juni–Oktober 2016
Stichprobe: für den vorliegenden Teilbericht nur 2.349 Befragte
Grundgesamtheit: repräsentative Befragung von insgesamt 4.500 Menschen mit Fluchterfahrung ab 18 Jahren die seit 2013 in Deutschland angekommen sind
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Randomstichprobe
Erhebungsverfahren: Fragebogen in sieben verschiedenen Sprachen, „Face-to-Face“ von geschulten Interviewer_innen von KANTAR Public (früher: TNS Infratest Sozialforschung) mit Computerunterstützung
Die Befragten nennen als wichtigste Motive für ihre Flucht Angst vor Krieg, Gewalt und Verfolgung. Es zeigt sich, dass die Kosten und Risiken der Flucht hoch sind. Der Stand der Allgemeinbildung der geflüchteten Menschen ist sehr unterschiedlich. Der Anteil der Personen mit Berufs- und Hochschulabschlüssen ist zwar gering, es zeigt sich jedoch dass die Befragten eine hohe Bildung als erstrebenswert ansehen. In ihren Wertvorstellungen, wie beispielsweise Einstellungen zu Demokratie und Rechtsstaat, weisen die Geflüchteten sehr viel mehr Gemeinsamkeiten mit der deutschen Bevölkerung auf, als mit der Bevölkerung aus den Herkunftsländern. Die Autor_innen der Studie folgern: „Vor dem Hintergrund ihres geringen durchschnittlichen Alters und ihrer hohen Bildungs- und Erwerbsaspirationen bestehen erhebliche Potenziale für die Integration in das Bildungssystem und den Arbeitsmarkt“ (BAMF 2016, S. 17).
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Bundesausschuss Politische Bildung/Wochenschau Verlag (Hrsg.) (2016): JOURNAL FÜR POLITISCHE BILDUNG. Vertreibung, Flucht, Asyl, 2/2016, Schwalbach/Ts.
In der zweiten Ausgabe 2016 beschäftigt sich das JOURNAL FÜR POLITISCHE BILDUNG mit dem Schwerpunkt Vertreibung, Flucht und Asyl. Neben Berichten aus Praxis und Theorie politischer Bildung, gibt es auch eine Linksammlung zum Thema Flucht und Asyl und einen Beitrag zu Planspielen im Kontext des Themas. Der Artikel von Julian von Oppen beschäftigt sich mit ersten empirischen Ergebnissen zu interkulturellen Pädagogik und Migrationsgesellschaft. Er untersuchte Träger der Sozialen Arbeit, die auf unbegleitete minderjährige Flüchtlinge spezialisiert sind.
Deutung und Bewältigung von Diskriminierungserfahrungen beim Übergang von der schulischen in die berufliche Bildung
Projektleitung: Prof. Albert Scherr und Mitarbeiterin: Helen Breit (Pädagogische Hochschule Freiburg)
Finanzierung: Baden-Württemberg-Stiftung
Dauer: 2017–2018
Die Aufnahmesituation unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Deutschland
Kontakt: Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Dauer: 2016
Finanzierung: Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) und Terre des Hommes
Veröffentlichung: Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (2016): Die Aufnahmesituation unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Deutschland. Erste Evaluation zur Umsetzung des Umverteilungsgesetzes, Berlin. (37 S.)
Der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ist ein eingetragener Verein, der sich seit 1998 für die Rechte von Jugendlichen einsetzt, die ohne sorgeberechtigte Begleitung nach Deutschland kommen. In einer bundesweiten Online-Umfrage, die im Februar 2016 durchgeführt wurde, hat der Verein rund 1.400 Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe bezüglich der Unterbringung und medizinischen Versorgung von jungen Schutzsuchenden befragt. In der Untersuchung gab ein Viertel von ihnen an, dass Jugendliche in der vorläufigen Inobhutnahme in Gemeinschaftsunterkünften lebten. Dabei ergaben sich zwischen den Bundesländern Unterschiede. Auch dauerte die vorläufige Inobhutnahme im Durchschnitt länger als einen Monat an. Zudem gaben 60 Prozent der Befragten an, dass die Jugendlichen während der vorläufigen Inobhutnahme nicht geimpft waren und nur 16 Prozent psychotherapeutisch betreut wurden. Der Fachverband kritisiert, dass der gesetzliche Schutz, der den jungen geflüchteten Menschen zusteht, oft nicht erfüllt wurden.
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Die Aufnahme von Flüchtlingen in den Bundesländern und Kommunen
Kontakt: Dr. Jutta Aumüller, Dr. Priska Daphi, Nathalie Rajevic
Finanzierung: Robert Bosch Stiftung
Dauer: 2014 – 2015
Veröffentlichung: Aumüller, Jutta/Daphi, Priska/Biesenkamp, Biesenkamp (2015): Die Aufnahme von Flüchtlingen in den Bundesländern und Kommunen. Behördliche Praxis und zivilgesellschaftliches Engagement. Expertise gefördert und herausgegeben von der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart. (182 S.)
In der Expertise analysieren die Autor_innen die Aufnahme geflüchteter Menschen in Bundesländern und Kommunen und zeigen Gelingensbedingungen sowie künftige Herausforderungen auf.
Hierfür werden unter anderem die Wohnunterbringung von geflüchteten Menschen, die Unterstützung zivilgesellschaftlicher Initiativen und der Einbezug der lokalen Bevölkerung betrachtet. Neben der Betrachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen werden anhand von Fallstudien die Reaktionen der Lokalbevölkerung auf die Unterkünfte für geflüchtete Menschen aufgezeigt.
Download der Studie [ PDF | 489 KB ]
Die bundesdeutsche Asyldebatte von 1989 bis 1993: Konstruktion, Wahrnehmung und Instrumentalisierung einer „bedrohten Ordnung“
Projektleitung: Dr. Silke Mende
Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Förderungsdauer: 2013 – 2015
Einstellungen gegenüber nationaler Identität, Einwanderung und Flüchtlingen in Deutschland
Auftraggeber: Purpose Europe, Social Change Initiative, Human Dignity Foundation
Durchführendes Institut: Ipsos
Kontakt: More in Common
Erhebungszeitraum: 20.–27. September 2016
Grundgesamtheit: repräsentative Stichprobe in Deutschland
Stichprobe: 2.000 Erwachsene
Erhebungsverfahren: Online Umfrage und zwei Fokusgruppen
Die Ergebnisse der Umfrage in der deutschen Bevölkerung zeigen, dass die Mehrheit der Befragten keine eindimensionale Meinung hinsichtlich ankommender geflüchteter Menschen hat. Die Autor_innen der Studie teilen die Befragten in fünf Gruppen („radikale Gegner“, „gemäßigte Gegner“, „humanitäre Skeptiker“, „wirtschaftliche Pragmatiker“ und „liberale Weltbürger“). Die Antworten der Befragten spiegeln eine komplexe Mischung aus Verantwortungsgefühl, Skepsis, Sorgen und Empathie wider. Insgesamt kommen die Verfasser_innen der Studie zu dem Schluss, dass eine überwältigende Mehrheit der Deutschen an eine Verpflichtung von Staaten glaubt, flüchtende Menschen aufzunehmen. 69 Prozent der Befragten finden, dass sogenannte Kriegsflüchtlinge in Deutschland und anderen Ländern Schutz finden sollen. Nur acht Prozent widersprechen dieser Aussage. Eine der größten Sorgen der befragten Personen ist, ob sich geflüchtete Menschen erfolgreich in die deutsche Gesellschaft integrieren werden. 46 Prozent der Befragten sind diesbezüglich skeptisch und nur 23 Prozent sind überzeugt, dass eine erfolgreiche Integration stattfinden wird. Auch das eigene Engagement wurde befragt: „40 Prozent der Deutschen haben im vergangenen Jahr Flüchtlinge aktiv unterstützt, meist durch Kleider und Lebensmittelspenden. Die meisten von ihnen empfinden eine menschliche Verpflichtung zu helfen und sind bereit, mehr zu tun, wenn es einfacher wäre“ (S. 7).
Download der Studie [ PDF | 2,3 MB ] (Seitenangaben beziehen sich auf den gesamten Bericht)
Download Zusammenfassung [ PDF | 467 KB ]
Einstellungen zur Integration in der Bevölkerung. Kurzbericht zum Projekt „ZuGleich – Zugehörigkeit und Gleichwertigkeit“
Auftraggeber: Stiftung Mercator
Durchführendes Institut: Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld
Kontakt: Prof. Dr. Andreas Zick und Madlen Preuß (Universität Bielefeld), Katharina Tesmer und Anna Dieterle (Stiftung Mercator)
Erhebungszeitraum: ZuGleich I: Nov. 2013 - Jan. 2014, ZuGleich II: Dez. 2015 – Jan. 2016
Grundgesamtheit: repräsentativ ausgewählte Personen ab 18 Jahren
Stichprobe: ZuGleich I: 2006, ZuGleich II: 1502
Erhebungsverfahren: Telefonische Befragung durch das Sozialwissenschaftliche Umfrageinstitut (SUZ), Duisburg
Die Einstellungen der Bevölkerung in Deutschland zur Zuwanderung wurden in zwei Messzeiträumen erhoben. Dabei zeigte sich, dass der Zuspruch zur Willkommenskultur zum Teil stark gesunken ist (S. 3). Der Anspruch auf Vorrechte der etablierten Bevölkerung hat sich zwischen den beiden Erhebungszeiträumen verdreifacht und wird von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gleichermaßen geteilt. Einige Kriterien für Zugehörigkeit, wie beispielsweise die Achtung von Gesetzen und Deutschkenntnisse, haben an Bedeutung gewonnen. Andere Kriterien wie die deutsche Staatsangehörigkeit oder die christliche Konfession verlieren dagegen an Bedeutung. In der Einstellung zum Zusammenleben zeigt sich, dass der Erhalt der eigenen Kultur als Kriterium an Zuspruch verliert. Bei Menschen ohne Migrationshintergrund sinkt die Zustimmung von 59,6 Prozent auf 50,7 Prozent und bei Menschen mit Migrationshintergrund von 66,5 Prozent auf 64,9 Prozent. „Im Vergleich zur Bevölkerung ohne MH [Migrationshintergrund, Anm. TpB] schätzen Deutsche mit MH/Migrant*innen auch weiterhin auf einem hohen Zustimmungsniveau die Aufrechterhaltung kultureller Wurzeln“ (S. 15). Es wird verstärkt Assimilation, im Sinne einer einseitigen Anpassung an die deutsche Mehrheitsgesellschaft, aber auch Separation gefordert. Zwar befürwortet eine große Mehrheit „ein Recht auf Asyl, jede*r Zweite lehnt aber ein Bleiberecht auf Dauer ab“ (S. 21). Die Ergebnisse weisen auf eine konflikthafte Auseinandersetzung hin und werfen die Frage auf, wie Integration von eingewanderten Menschen und Gruppen in Deutschland gelingen kann, wenn die Aufnahmegesellschaft auf den Erhalt von Vorrechten beharrt?
Download der Studie [ PDF | 176 KB ]
Engagement für Flüchtlinge in München
Kontakt: Prof. Dr. Gerd Mutz
Dauer: 2015
Veröffentlichung: Mutz, Gerd et. al (2015): Engagement für Flüchtlinge in München. Ergebnisse eines Forschungsprojekts an der Hochschule München in Kooperation mit dem Münchner Forschungsinstitut miss, München. (43 S.)
Zwischen April und Juni 2015 wurden in München insgesamt 23 engagierte Personen zwischen 24 und 70 Jahren befragt. Zusätzlich wurden fünf Expert_innen interviewt und im quantitativen Teil nahmen 112 Personen an einer repräsentativen Online-Befragung statt.
Die Studie zeigt auf, welche Personen sich in München engagierten und welche Motive sie hierzu hatten. Außerdem wurden auch ihre Kritik und Wünsche erfragt und aufgezeigt, welche Wege es gibt, um freiwilliges Engagement zu verstetigen und zu unterstützen.
Download der Studie [ PDF | 492 MB]
Erfolgreiche Bildungsbiografien von autochthonen und allochthonen Sinti und Roma
Projektleitung: Prof. Dr. Albert Scherr, Lena Sachs
Finanzierung: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
Dauer: 2015–2017
Erhebung zu Bildungsinteressen und Arbeitsmarktqualifikationen von Geflüchteten
Projektleitung: Senol Keser
Dauer: 2016
Veröffentlichung: Bielefeld 2000plus (2016): Zusammenfassung der Ergebnisse zum Projekt: Bildungs- und Arbeitsmarktqualifikationen und -wünsche von Geflüchteten in Bielefeld und Umgebung, Bielefeld. (17 S.)
Der Arbeitskreis Interkulturelles von Bielefeld 2000plus setzt sich aus Vertreter_innen verschiedener Fakultäten der Universität Bielefeld sowie der Fachhochschule Bielefeld, des Instituts für Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld, des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, der Industrie- und Handelskammer, der Bundesagentur für Arbeit, des Arbeitskreis Asyl sowie des Kommunalen Integrationszentrums zusammen. An der Umfrage, die von Ende Februar bis Ende April 2016 durchgeführt wurde, nahmen 312 Personen teil. Der durchschnittliche Altersdurchschnitt betrug 26,5 Jahre. In einem anonymen Online-Fragebogen, der in deutscher, englischer, persischer, französischer, arabischer und russischer Sprache zur Verfügung stand, wurde erhoben, welche beruflichen Qualifikationen geflüchtete Menschen mitbringen und welche Vorstellungen sie von ihrer beruflichen Zukunft in Deutschland haben bzw. ob sie an einem Studium an einer deutschen Hochschule interessiert sind.
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Flucht & Asyl in der LehrerInnenausbildung
Interdisziplinäres Projekt der Heidelberg School of Education in Kooperation mit dem Institut für Politische Wissenschaft an der Universität Heidelberg
Projektleitung: Dr. Sybille De La Rosa, Alexander Wohnig
Finanzierung: Heidelberg School of Education. Programm PLACE aktuell
Zeitraum: 2016
Flucht: Forschung und Transfer. Flüchtlingsforschung in der Bundesrepublik Deutschland
Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Pott, Apl. Prof. Dr. Jochen Oltmer, Prof. Dr. Conrad Schetter
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Dauer: 2016–2018
Fluchtort Stadt. Explorationen in städtischen Lebenslagen und Praktiken der (Orts-)Aneignung von Flüchtlingen
Projektleitung: Prof. Dr. Ingrid Breckner, Prof. Dr. Joachim Schroeder
Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Dauer: 2016–2018
Flüchtlinge in Deutschland. Repräsentativbefragungen der Bevölkerung zu Sorgen, Hoffnungen, Hilfsbereitschaft
Kontakt: Petra-Angela Ahrens
Dauer: 2015 – 2016
Veröffentlichung: Ahrens, Petra-Angela (2017): Skepsis und Zuversicht. Wie blickt Deutschland auf Flüchtlinge, Hannover. (73 S.)
Zwischen November 2015 und August 2016 wurden vier repräsentative telefonische Befragungswellen vom Sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland durchgeführt. Zentrale Ergebnisse der Studie sind, dass die Stimmung der Bevölkerung in Bezug auf die Situation geflüchteter Menschen in Deutschland nicht „gekippt“ war, die Mehrheit verband auch positive Entwicklungen mit der Aufnahme geflüchteter Menschen. Die meisten Sorgen, wie z. B. wachsender Rechtsextremismus (mehr als 80 Prozent) oder Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt, blieben jedoch über den Befragungszeitraum hinweg bestehen. Mehrheitlich sahen die Befragten außerdem die staatliche Handlungsmacht gefährdet. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass der persönliche Kontakt zu geflüchteten Menschen zwischen 2015 und 2016 zunahm. „Herauszustellen ist, dass bei den Befragten mit Kontakt der Anteil der positiven Erfahrungen die negativen um ein Mehrfaches übersteigt.“ (Ahrens 2017, S. 7). Auch das Engagement für geflüchtete Menschen nahm zu. Daneben wird aus der Befragung im August 2016 ersichtlich, dass die Hälfte der Befragten Angst vor islamistischen Terroranschlägen hatte. Über den Befragungszeitraum hinweg forderten zwei Fünftel eine stärkere Abgrenzung der Kirche vom Islam.
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Geflüchtete Familien in Deutschland (GeFam)
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit, das Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und die forschungsbasierte Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) führen gemeinsam seit Januar 2016 eine national-repräsentative Befragung von geflüchteten Menschen in Deutschland durch. Ziel ist die Konzeption, Durchführung, Aufbereitung, Registerverknüpfung, Analyse und Datenbereitstellung bzw. Weitergabe einer repräsentativen Stichprobe zu geflüchteten Familien.
Projektzeitraum: 2016–2019
Genderbeziehungen im begrenzten Raum. Bedingungen, Ausmaß und Formen von sexueller Gewalt an Frauen in kriegsbedingten Flüchtlingslagern
Projektleitung: Prof. Dr. Susanne Buckley-Zistel
Finanzierung: Deutsche Stiftung Friedensforschung
Dauer: 2013 – 2015
Gender Related Harms in Forced Migration – A Comparative International Study
Projektleitung: Jenni Millbank, Catherine Dauvergne
Finanzierung: Australian Research Council (ARC)
Dauer: 2012 – 2014
Gesellschaftliche und politische Einstellungen 2016
Kontakt: Werner Fröhlich, Christian Ganser
Finanzierung: Bayerischer Jugendring, KdöR/Landeskoordinierungsstelle Demokratie leben! Bayern gegen Rechtsextremismus, BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung e. V., DGB Bayern, Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB), Landeshauptstadt München, Fachstelle für Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit
Dauer: 2016
Veröffentlichung: Fröhlich, Werner/Ganser, Christian/Köhler, Eva (2016): Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Bayern. Forschungsbericht des Instituts für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, München. (76 S.)
Die von Werner Fröhlich, Christian Ganser und Eva Köhler vom Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München durchgeführte Studie untersucht die gesellschaftlichen und politischen Einstellungen der bayerischen Bevölkerung. Für die Studie wurden 1731 Personen bayernweit befragt. Untersuchungszeitraum war vom 07.04. bis zum 05.06.2016. Die Befragung wurde online oder postalisch durchgeführt. Die Befragten wurden telefonisch rekrutiert.
Im Mittelpunkt der Untersuchung stand das Konzept der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Dabei stellte sich heraus, dass die Abwertung von Muslim_innen, langzeitarbeitslosen Menschen, Sinti und Roma sowie geflüchteten Menschen weit verbreitet war. Kaum Zustimmung fanden dabei allerdings die Abwertung von Ausländer_innen im Allgemeinen oder klassischer Rassismus. Zudem neigten Frauen weniger zu Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit als Männer. Eine starke Identifikation mit Deutschland und ein geringes Vertrauen in politische Institution gingen mit der Abwertung einher.
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Handlungsfähigkeit von geduldeten Flüchtlingen
Veröffentlichung: Geiger, Dorothee (2016): Handlungsfähigkeit von geduldeten Flüchtlingen. Eine empirische Studie auf der Grundlage des Agency-Konzeptes, Wiesbaden. (136 S.)
Für die Studie wurden fünf narrative Interviews mit geduldeten geflüchteten Männern geführt, um aufzuzeigen in welchem Ausmaß sie trotz der Einschränkungen durch ihren Aufenthaltstatus Handlungsfähigkeit besitzen, diese erhalten oder widerherstellen. Die Autorin zeigt Strategien und Ressourcen auf und beschreibt die unterschiedlich ausgeprägte Handlungsfähigkeit der Interviewten. „Gezeigt werden konnte das Bild von jungen Männern, welche in manchen Bereichen zwar von den übermächtigen Strukturen ihrer aufenthaltsrechtlichen Situation beherrscht sind, dabei jedoch nicht als passive Objekte angesehen werden dürfen.“ (Geiger 2016, S. 125).
IAB-BAMF-SOEP-Flüchtlingsstichprobe
Durchführende Organisationen: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ)
Beginn: 2016
Veröffentlichung: voraussichtlich Ende 2016
Integration von Neuzuwanderern in ländlichen Räumen
Kontakt: Anna-Katharina Rich, Dr. Matthias Neske
Finanzierung: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Dauer: 2017–2019
Integrationsbarometer 2016
Kontakt: Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR)
Dauer: 2015 – 2016
Veröffentlichung: Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) (2016): Einschätzungen der Bevölkerung zu Asylbewerbern: Ergebnisse des SVR-Integrationsbarometers 2016, Berlin. (6 S.)
Die repräsentative Studie untersucht alle zwei Jahre die Einstellungen der Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund zu migrations- und integrationspolitischen Fragen. Hierzu zählten 2016 auch Fragen zur Einschätzung der Bevölkerung zu Asylbewerber_innen, die in einem Bericht zur Zusatzauswertung dargestellt werden. Zwischen März und August 2015 wurden rund 5.400 Menschen telefonisch befragt. Ergänzt wurden diese Ergebnisse durch eine Zusatzbefragung im Februar 2016, an der über 900 Personen teilnahmen.
Die Teilnehmenden wurden nach ihren Einschätzung zur Integration der Asylsuchenden, deren Unterbringung in der eigenen Wohngegend sowie möglichen Gefahren für den Wohlstand in Deutschland befragt. Demnach sprachen sich rund 90 Prozent der Befragten dafür aus, Asylsuchenden unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus früh den Zugang zu Integrationskursen zu gewährleisten. Auch sahen es mehr als 75 Prozent als unproblematisch an, dass Geflüchtete Menschen in ihrer Nähe untergebracht werden. Lediglich bei der Frage nach einer möglichen Gefährdung des Wohlstands gab es Unterschiede in den Antworten zwischen den Befragten mit und ohne Migrationshintergrund. So gingen in der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund knapp 30 Prozent von einer Gefährdung aus; bei den Spät-/Aussiedler_innen und türkeistämmigen Personen lag der Anteil bei rund 50 Prozent.
Ergebnisse der Zusatzauswertung [ PDF | 293 KB ]
Kommunale Flüchtlingspolitik in Deutschland
Projektleitung: Hannes Schammann, Boris Kühn
Finanzierung: Friedrich-Ebert-Stiftung
Veröffentlichung: Schammann, Hannes/Kühn, Boris (2016): Kommunale Flüchtlingspolitik in Deutschland, Bonn. (48 S.)
Die von Hannes Schammann (Junior-Professor für Migrationspolitik an der Universität Hildesheim) und Boris Kühn (Flüchtlings- und Integrationsbeauftragter der Stadt Mösslingen) im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung verfasste Studie untersucht die zentralen Handlungsfelder kommunaler Flüchtlingspolitik sowie deren Ausgestaltung in Abhängigkeit von Bund und Ländern. Anhand von Beispielen aus der wissenschaftlichen Literatur und kommunaler Praxis sowie Expert_inneninterviews zeigen die Autoren, wie Kommunen Spielräume nutzen. Zudem geben sie Handlungsempfehlungen für den Bund und zeigen auf, wie dieser Kommunen bei den Aufgaben der Integration unterstützen kann.
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Landkarte Kinderrechte
Veröffentlichung: Deutsches Institut für Menschenrechte (2016): Welchen Zugang haben geflüchtete Kinder zu Bildung? Ergebnisse einer Befragung der Bundesländer zum Zugang zu Kita und Schule.
Die Landkarte Kinderrechte der „Monitoring-Stelle UN-Kinderrechtsinstitut“ des Deutschen Instituts für Menschenrechte geht auf eine Befragung im Januar 2016 zurück. Fragebögen wurden an die für Schule oder Kinderbetreuung zuständigen Ministerien der Bundesländer gesendet. Bezogen auf die Frage, welchen Zugang geflüchtete Kinder zu Kindertagestätten haben, zeigt die Umfrage, dass der Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertagesstätte für Kinder ab einem Jahr für viele geflüchtete Kinder nicht erfüllt ist. Beim Schulzugang gab es erhebliche Unterschiede in den einzelnen Bundesländern. Die Monitoring-Stelle weist darauf hin, dass sich die Regelungen im Großen und Ganzen nicht an der vorrangingen Berücksichtigung des Kindeswohls orientierten, wie sie im Artikel 3 der UN-Kinderrechtskonvention festgelegt ist.
MeKriF – Flucht als Krise. Mediale Krisendarstellung, Medienumgang und Bewältigung durch Heranwachsende am Beispiel Flucht
Kontakt: Prof. Dr. Gabriele Hooffacker (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig), Prof. Dr. Gerhard Vowe (HHU Düsseldorf), PD Dr. Marco Dohle (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Dauer: Oktober 2017 bis September 2020
Mid-Year Trends 2015
Durchführendes Institut: UNHCR (UN High Commissioner for Refugees)
Finanzierung: UNHCR (UN High Commissioner for Refugees)
Erhebungszeitraum: 2015
Veröffentlichung: UN High Commissioner for Refugees (UNHCR) (2015): Mid-Year Trends 2015, o.O. (28 S.)
Der regelmäßig erscheinende Bericht liefert Informationen zu den Einsatzgebieten und der Struktur der lokalen UNHCR-Missionen. Er basiert auf der Zusammenführung von Daten, die von nationalen Regierungen erhoben wurden.Der Bericht deckt die Themen Schutz für geflüchtete Menschen, Dauerhafte Lösungen, Staatenlosigkeit, Binnenvertreibung und Nothilfe ab. Zudem werden die Beziehungen zwischen UNHCR und ihren Partnerorganisationen sowie die regionalen Operationspläne dargestellt. Das Ziel des Global Appeal ist es, Geber, Organisationen und Einzelpersonen auf das Leid der Millionen geflüchteten und vertriebenen Menschen aufmerksam zu machen.
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Migration and Remittances Factbook 2016
Finanzierung: Weltbank Treuhandfonds
Veröffentlichung: Global Knowledge Partnership on Migration and Development (KNOMAD) (2016): Migration and Remittances Factbook 2016. Third Edition, o.O. (287 S.)
Im Bericht der Weltbankinitiative werden Zahlen und Fakten zur internationalen Migration und Rücküberweisungen aufgezeigt. Insgesamt erhält man hier einen Überblick über die Daten aus den 188 Weltbankmitgliedsstaaten und 26 weiteren Ländern.
Nutzung digitaler Medien durch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Kontakt: Prof. Dr. Nadia Kutscher
Durchführung und Förderung: Deutsches Kinderhilfswerk/Universität Vechta
Veröffentlichung: Kutscher, Nadia/Kreß, Lisa-Marie (2015): Internet ist gleich mit Essen. Empirische Studie zur Nutzung digitaler Medien durch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Vechta. (67 S.).
In der qualitativen Studie gehen die Autorinnen der Frage nach, wie geflüchtete Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren digitale Medien vor, während und nach ihrer Flucht nutzen. In den Interviews stellte sich heraus, dass die Nutzung des Internets von den geflüchteten Jugendlichen mit einem essentiellen Grundbedürfnis gleichgesetzt wird, es spielt für sie eine zentrale Rolle u. a. um neue Kontakte zu knüpfen, aber auch alte Kontakte im Herkunftsland aufrechtzuerhalten. Digitale Medien spielen auch bei der Orientierung im Aufnahmeland und bei der Suche nach Unterstützungsmöglichkeiten eine wichtige Rolle.
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Zusammenfassung der Ergebnisse [ PDF | 386 KB ]
Refuge and Belonging: Transformations of Refugee Protection in the Federal Republic of Germany
Projektleitung: Dr. J. Olaf Kleist
Finanzierung: Deutsche Forschungsgesellschaft
Dauer: Januar 2014 – Dezember 2015
Situation und Strategien in den Kommunen. Zum Umgang mit der aktuellen Zuwanderung von Asylsuchenden
Kontakt: Institut für Demoskopie Allensbach
Finanzierung: Robert Bosch Stiftung
Dauer: 2015 – 2016
Veröffentlichung: Institut für Demoskopie Allensbach (2016): Situation und Strategien in den Kommunen. Zum Umgang mit der aktuellen Zuwanderung von Asylsuchenden, Allensbach. (124 S.)
Das Institut für Demoskopie Allensbach führte Ende 2015 und Anfang 2016 eine qualitative und quantitative Befragung zum Umgang mit asylsuchenden Personen in den Kommunen und Landkreisen durch. Insgesamt wurden 25 Tiefeninterviews und 359 strukturierte Interviews mit Landrät_innen, zuständigen Koordinator_innen und Bürgermeister_innen von Kommunen geführt. Neben einer Bestandsaufnahme, ging es darum herauszufinden, ob sich die Kommunen der Situation gewachsen fühlten und welche Probleme es gab. Aber auch um Hilfestellungen und Maßnahmen, die die Kommunen für notwendig hielten. Außerdem wurde das ehrenamtliche Engagement der Bürger_innen sowie dessen aktuelle und künftige Rolle thematisiert.
Ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit (EFA) – Motive und Bedingungen
Projektleitung: Dr. Serhat Karakayali, Dr. J. Olaf Kleist
Studie des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM), Humboldt-Universität zu Berlin
Beginn: 2014
Veröffentlichungen
Karakayli, Serhat/Kleist, Olaf J. (2016): EFA-Studie 2: Strukturen und Motive der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit in Deutschland, Forschungsbericht: Ergebnisse einer explorativen Umfrage vom November/Dezember 2015, Ergebnisse einer explorativen Umfrage vom November/Dezember 2015, Berlin. (37 S.)
Für die Studie des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM), deren Daten im November und Dezember 2015 erhoben wurden, wurden rund 2.300 ehrenamtliche Helfer_innen befragt. Die Ergebnisse wurden mit der Befragung des Vorjahres verglichen. Laut Umfrage engagierten sich zwei Drittel der Befragten im Jahr 2015 erstmals in der Flüchtlingsarbeit. Drei Viertel aller Helfer_innen waren Frauen, ähnlich wie 2014. Besonders die Gruppe der Studierenden war stark vertreten. Die Studie zeigt auch, dass ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist und zählt auf, welche unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen sich zum Zeitpunkt der Befragung engagierten.
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Karakayali, Serhat; Kleist, J. Olaf (2015): EFA-Studie. Strukturen und Motive der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit in Deutschland. 1. Forschungsbericht. Ergebnisse einer explorativen Umfrage vom November/Dezember 2014, Berlin. (36 S.)
In der qualitativen und quantitativen Studie untersuchten die Autor_innen im Jahr 2014 welchen Beitrag Ehrenamtliche in der Arbeit mit geflüchteten Menschen leisteten und welche Motive sie dazu motivierten. Insgesamt wurden in der ersten Phase der Untersuchung 460 Ehrenamtliche und über 70 Organisationen in die Untersuchung einbezogen. Trotz fehlender Repräsentativität bietet die Studie einen ersten Einblick in die ehrenamtliche Arbeit mit geflüchteten Menschen.
Studium nach der Flucht? Angebote deutscher Hochschulen für Studieninteressierte mit Fluchterfahrung
Projektleitung: Hannes Schammann
Finanzierung: Stiftung Mercator
Zeitraum: 2015-2016
Veröffentlichung: Schammann, Hannes/Younso, Christin (2016): Studium nach der Flucht? Angebote deutscher Hochschulen für Studieninteressierte mit Fluchterfahrung. Empirische Befunde und Handlungsempfehlungen, Hildesheim. (68 S.)
Im Projekt, dass durch die Stiftung Mercator gefördert wurde, wurden Angebote für geflüchtete Personen an deutschen Hochschulen untersucht. Insgesamt wurden sieben Universitäten und zwei Fachhochschulen in die Analyse einbezogen. Die Studie fokussiert die Zielgruppenauswahl und Gestaltung der Angebote im Wintersemester 2015/2016. Auf der Grundlage von rund 40 qualitativen Interview und einer Materialanalyse untersuchen die Autor_innen außerdem Kommunikation und Organisation, Konfliktlinien aber auch Herausforderungen und Bedarfe der Hochschulen. Neben den empirischen Befunden werden in der Publikation Handlungsempfehlungen dargestellt.
Unbegleitete und begleitete minderjährige Flüchtlinge – Lebenslagen, Bedarfe, Erfahrungen und Perspektiven aus Sicht der Jugendlichen
Durchführung: Deutsches Jugendinstitut
Kontakt: Claudia Lechner
Dauer: 01.10.2015 – 31.12.2016
Veröffentlichung: Deutsches Jugendinstitut e.V. (Hrsg.) (2016): DJI Impulse. Ankommen nach der Flucht - Wie Kindern und Jugendlichen der Neuanfang in Deutschland gelingt 114, 3/2016. (35 S.)
In der aktuellen Ausgabe des Forschungsmagazins des Deutschen Jugendinstituts (DJI) werden ein Überblick über erste Studien zu jungen geflüchteten Menschen gegeben und neue Untersuchungen des DJI vorgestellt. Unter anderem werden Ergebnisse des Forschungsprojekts „Unbegleitete und begleitete minderjährige Flüchtlinge – Lebenslagen, Bedarfe, Erfahrungen und Perspektiven aus Sicht der Jugendlichen“ dargestellt. Die Studie bietet einen Einblick in die Lebenswelten junger geflüchteter Menschen in Deutschland und stellt ihre eigene Perspektive in den Mittelpunkt. Außerdem wird die Darstellung und der Einbezug junger geflüchteter Personen in Statistiken diskutiert und herausgestellt, dass die Kinder- und Jugendhilfe mehr belastbare Daten benötigt. Im Dossier dieser Ausgabe wird zum Beispiel über die Entwicklungen der Zahl geflüchteter Menschen und Binnenvertriebenen seit den 1990er-Jahren berichtet.
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Unterbringung von Flüchtlingen in Deutschland
Finanzierung: Pro Asyl
Veröffentlichung: Wendel, Kay (2014) Unterbringung von Flüchtlingen in Deutschland. Regelungen und Praxis der Bundesländer im Vergleich, Frankfurt am Main. (104 S.)
In der Studie von Pro Asyl wurden die Regelungen und Praxis der einzelnen Bundesländer zur Unterbringung von geflüchteten Menschen verglichen. Der Autor stellt heraus, dass die Situation in den Bundesländern sehr unterschiedlich ist. Für die Analyse wurden auch die Mindeststandards für Gemeinschaftsunterkünfte, Betreuungs- und Beratungsangebote, Kostenerstattungsregelungen und Gesundheitsversorgung betrachtet.
Von der Aufnahme zu gesellschaftlicher Teilhabe: Die Perspektive der Flüchtlinge auf ihre Lebenslagen in Deutschland
Durchführende Organisationen: Robert Bosch Stiftung/Forschungsbereich beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration
Beginn: 2016
Veröffentlichung: voraussichtlich 2017
Was wirklich wichtig ist: Einblicke in die Lebenssituation von Flüchtlingen
Auftraggeber: Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) und Robert Bosch Stiftung
Kontakt: Dr. David Schiefer (SVR-Forschungsbereich) und Raphaela Schweiger (Robert Bosch Stiftung)
Erhebungszeitraum: seit Februar 2016
Sampling: Variation nach Geschlecht, Alter, Herkunftsland und Form der Unterbringung (Gemeinschaftsunterkunft oder individuelle Wohnung) und der soziale Rahmen der Flucht
Fallzahl: 21 (von insgesamt 60) Erwachsenen mit Fluchterfahrungen
Erhebungsverfahren: Interviews
Auswertungsverfahren: Qualitative Inhaltsanalyse
Die qualitative Befragung von Menschen mit Fluchterfahrungen zeigt, dass diese vor allem die Zeit vor der Flucht (Vergangenheit), ihre konkrete Lebenssituation in den Kommunen (Gegenwart) und die Frage, wie sich ihre Perspektiven gestaltet (Zukunft), beschäftigt. Besonders betont wird der Wunsch nach einem intakten Sozialleben. Die Befragten berichten vergleichsweise viel von Begegnungen mit den Menschen in Deutschland und von emotional belastenden Trennungen der Familie, aber auch von dem Wunsch, eine Arbeit anzutreten. Nicht nur Sprachkurse werden benötigt, auch andere Informationen: „So zeigt es sich als sehr wichtig, Flüchtlingen bereits zu einem frühen Zeitpunkt transparent zu machen, welches die nächsten Verfahrensschritte sind und welche Handlungsmöglichkeiten und Zukunftschancen sie haben. Dies muss ihnen sprachlich verständlich sowie bildungsadäquat vermittelt werden“ (SVR 2016, S. 5). Hohe Dankbarkeit und Wertschätzung äußern sie über die professionelle und ehrenamtliche Unterstützung durch die Aufnahmegesellschaft. Die Kommunen spiele eine wichtige Rolle: „Wieder einmal zeigt sich: Integration findet vor Ort statt“ (a.a.O., S. 6). Die Gesamtergebnisse der Studie werden im November 2017 veröffentlicht.
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Wege von Geflüchteten an deutsche Hochschulen (WeGe)
Das Projekt begleitet studieninteressierte Geflüchtete und internationale Studierende, die an deutschen Hochschulen und Studienkollegs einen studienvorbereitenden Sprachkurs oder
einen fachlichen Schwerpunktkurs (Studienkolleg) besuchen, auf ihrem Weg ins Studium. Einem Mixed-Methods-Ansatz folgend werden zunächst qualitativ-explorative Interviews geführt und anschließend eine qualitative und quantitative Längsschnittstudie aufgebaut.
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit: 2017–2020
Kontakt: Michael Grüttner
Wie kann Integration von Flüchtlingen gelingen, damit die Stimmung nicht kippt?
Veröffentlichung: Bohn, Irina/Alicke, Tina (2016): Wie kann Integration von Flüchtlingen gelingen, damit die Stimmung nicht kippt? Eine Expertise, Schwalbach/Ts.
In ihrer Expertise für das Beratungsnetzwerk Hessen entwickeln die Autorinnen, auf Grundlage von Wissen aus Wissenschaft und Praxis, „Handlungsempfehlungen für die Implementierung des Konzepts zum Thema »Integration von Flüchtlingen unter der Berücksichtigung lokaler Stimmungslagen«“ (Bohn/Alicke 2016, S. 7). Im Dezember 2015 führten sie 12 Expert_inneninterviews u. a. mit Integrationsbeauftragten der Wohlfahrtspflege, Kommulpolitiker_innen und leitenden Polizeibeamt_innen, analysierten bspw. Integrationskonzepte und Literatur zur Rechtsextremismusprävention. Die Publikation zeigt praxisnah auf, wie bürgerschaftliches Engagement aufrechterhalten werden kann, auf welchem Weg Bürger_innen und geflüchtete Personen involviert werden können und wie es gelingen kann, demokratische Kräfte auf kommunaler Ebene zu stärken. Weiterhin geht es darum, wie das Interesse für Belange geflüchteter Personen aufrechterhalten und welche Maßnahmen gegen rechte Aktivitäten getroffen werden können.
Wir und die „Flüchtlinge“ – Politische Werthaltungen von Jugendlichen zu Flucht und Asyl
Projektleitung: Farina Nagel
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Dauer: 2015–2018
Veröffentlichung: voraussichtlich Anfang 2019
Zentrum für Integrationsstudien (ZfI) an der TU Dresden
Finanzierung: Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst/TU Dresden
Beginn: April 2016
Weitere Informationen
Zivilgesellschaftliche Akteure und die Betreuung geflüchteter Menschen in deutschen Kommunen
Kontakt: Dr. Rudolf Speth (Maecenata Institut)/Dr. Elke Becker (Deutsches Institut für Urbanistik)
Finanzierung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
Zeitraum: 2016
Veröffentlichung: Speth, Rudolf Speth/Becker, Elke (2016): Zivilgesellschaftliche Akteure und die Betreuung geflüchteter Menschen in deutschen Kommunen, Berlin.
Die explorative Studie, die Anfang 2016 vom Maecenata Institut gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Urbanistik durchgeführt wurde, beschäftigt sich mit der Rolle der zivilgesellschaftlichen Akteure und der Betreuung geflüchteter Menschen in deutschen Kommunen. Die qualitative Befragung fand in Berlin, Mannheim und im Landkreis Starnberg statt. Untersucht wurden u. a. Organisationskontexte, die Zusammenarbeit mit kommunalen Strukturen und wie diese Zusammenarbeit das Verhältnis zwischen Zivilgesellschaft und Kommunen verändert. Außerdem beinhaltete die Untersuchung die Frage, welche bundespolitische Bedeutung diese Veränderungen haben. In den Interviews ging es insbesondere um den Zeitraum ab September 2015, in dem die Zahl der ankommenden geflüchteten Menschen stark angestiegen war. Demnach fühlten sich viele ehrenamtliche Helfer_innen stark überfordert, da ihnen die Ressourcen und Erfahrungen fehlten. Außerdem weisen die Autor_innen darauf hin, dass sich die Art der Hilfe verändert hat: Waren die Ehrenamtlichen von September 2015 bis Februar 2016 vor allem in der Nothilfe tätig, wurden sie danach als Integrationslotsen umso wichtiger.
Download der Studie [ PDF | 859 ]