Träger: Stiftung Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar

Kaum eine andere Stadt in Deutschland bietet so viele Möglichkeiten, sich mit Politik und Zeitgeschichte auseinander zu setzen wie Weimar. Humanismus und Barbarei, deutsche Klassik und Buchenwald machen die Janusköpfigkeit der Stadt aus. Die Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW) nutzt diesen Lernort für politische Bildung mit Jugendlichen und unterstützt ihre Entwicklung zu selbstbewussten Bürger_innen. Die Jugendlichen sind dabei keine passive Zielgruppe, sondern unverzichtbare Akteur_innen der Gestaltung von Zivilgesellschaft.

Die EJBW bildet mit dem Projekt „Qualifizierung junger Geflüchteter und Deutscher als Trainer*innen für einen bundesweit abrufbaren Trainer*innenpool“ junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zu Trainer_innen aus, die ihre Erfahrungen sowie ihr biografisches und politisches Wissen Jugendlichen vermitteln und sie in ihrem eigenen Engagement, zum Beispiel gegen Diskriminierung, unterstützen können.

Das Projekt ist in drei Etappen unterteilt: Zunächst werden für die 30 Teilnehmer_innen Ausbildungsseminare zu den Themen Identität, Flucht und Vielfalt sowie zu damit zusammenhängenden Inhalten und Fragen veranstaltet. Basierend auf ihren bis dahin erworbenen Kompetenzen entwerfen die Teilnehmenden in der zweiten Phase Konzepte für eigene Workshops. Sie können darin ihnen persönlich wichtige politische Anliegen selbstständig bearbeiten und dabei beispielsweise Migrationserfahrungen, gesellschaftliche Pluralität und Identität oder Teilhabe an der Gesellschaft thematisieren. In der dritten Phase werden die entwickelten Workshops umgesetzt und die erworbenen Kompetenzen als Multiplikator_innen in praktischer Arbeit angewendet.

Die Seminare bieten Gelegenheiten, thematisch und methodisch dazuzulernen und so selbstbewusste Akteur_innen im gesellschaftlichen Dialog zu werden. Dabei können die Jugendlichen persönliche Erfahrungen, Mehrsprachigkeit und Einsicht in verschiedene kulturell geprägte Lebenswelten als wichtige Ressourcen nutzen.