„Was ist Jugendarbeit?“ Kolloquium diskutierte aktuelle Forschungsarbeiten

Seit einigen Jahren treffen sich Forscher_innen und Expert_innen zur Jugendarbeit jährlich im LWL-Bildungszentrum Jugendhof Vlotho, um aktuelle Forschungsprojekte vorzustellen und zu diskutieren. Dr. Helle Becker von Transfer für Bildung e.V. präsentierte die Ergebnisse der Transferstelle politische Bildung zum Thema Kooperationen von schulischer und außerschulischer politischer Bildung. Sie gab außerdem einen ersten Überblick über die Vorhaben der neuen Fachstelle politische Bildung.


Dr. Helle Becker / Fachstelle politische Bildung

Dr. Helle Becker / Fachstelle politische Bildung

Seit einigen Jahren treffen sich Forscher_innen und Expert_innen zur Jugendarbeit jährlich im LWL-Bildungszentrum Jugendhof Vlotho, um aktuelle Forschungsprojekte vorzustellen und zu diskutieren. Dr. Helle Becker von Transfer für Bildung e.V. präsentierte die Ergebnisse der Transferstelle politische Bildung zum Thema Kooperationen von schulischer und außerschulischer politischer Bildung. Sie gab außerdem einen ersten Überblick über die Vorhaben der neuen Fachstelle politische Bildung.

Auch in diesem Jahr hatten Prof. Dr. Ulrich Deinet, Prof. Dr. Andreas Thimmel und Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker für den 19. und 20. Februar 2018 zum Kolloquium „Was ist Jugendarbeit?“ eingeladen. Die beiden Tage standen ganz im Zeichen der aktuellen Themen, die die Jugendarbeit zurzeit beschäftigen. Prof. Dr. Werner Lindner von der Universität Jena referierte zum Auftakt über den Stand der „Repolitisierung“ der Jugendarbeit. Er kritisierte den mangelnden Fortschritt in Sachen Jugendarbeit und empfahl, eine klare Strategie und Kommunikation zwischen den Akteur_innen und der Politik zu finden, damit es nicht wie bisher bei Forderungen und Proklamationen bleibt.

Stefan Haase von der Universität Jena stellte sein Mastervorhaben vor, eine Politikfeldanalyse als Instrument von Jugendpolitik und Jugendarbeitspolitik. Katharina Gosse berichtete von ihrem Dissertationsprojekt zum Thema „Pädagogisch betreut. Ethnographische Erkenntnisse zur institutionellen Ordnung der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Kontext der Ganztagsschule“. Sie identifizierte anhand eines Beispiels jugendarbeiterisches und schulisches Handeln und thematisierte die Schwierigkeiten der Jugendarbeit in Bezug auf ihre Positionierung im Kontext des schulischen Ganztags. Prof. Dr. Peter Nick von der Hochschule Kempten stellte Ergebnisse eines Forschungsprojekts vor, aus dem ein „Qualifikationsprofil Jugendarbeit“ generiert wurde und das Fragen in Bezug auf das professionelle Selbstverständnisses der Jugendarbeit aufbrachte. Thomas Miller, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Kempten, berichtete aus seinem Projekt „Professionalitätsentwicklung im Rahmen eines berufsbegleitenden Studiums“ zu persönlichen und berufsbezogenen Motiven der Studierenden für das berufsbegleitende Studium.

Maria Icking und Prof. Dr. Ulrich Deinet von der Hochschule Düsseldorf begannen den zweiten Tag mit einem Vortrag zu ihrem Forschungsprojekt zur Situation der Offenen Kinder- und Jugendarbeit im Hinblick auf die Arbeit mit geflüchteten Jugendlichen. Sie stellten die Ergebnisse einer bundesweiten Befragung von 550 Einrichtungen vor. Heike Gumz von der Hochschule Düsseldorf berichtete anschließend von einer gerade begonnenen Studie zur Rolle kultureller Kinder- und Jugendbildung in Bildungslandschaften.

Dr. Helle Becker von Transfer für Bildung e.V. resümierte die Arbeit der Transferstelle politische Bildung 2017 zum Schwerpunktthema „Gemeinsam stärker!? Kooperationen zwischen außerschulischer politischer Bildung und Schule“. Sie präsentierte außerdem die Ergebnisse der Umfrage zum Thema „Zusammenarbeit außerschulischer politischer Jugendbildung und Schule“. Sie problematisierte, dass Kooperationen zwischen außerschulischer politischer Bildung und Schule inzwischen zwar alltäglich sind, ein ausdifferenzierter Fachdiskurs jedoch immer noch fehlt, der die Erfahrungen der politischen Jugendbildung u.a. in die Debatten der Jugendarbeit einbettet.

Ulrich Kötter vom Jugendamt Hamm, Prof. Dr. Larissa von Schwanenflügel und Martin Bachhofer von der AGJF - Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Baden-Württemberg e.V. berichteten als Sprecher_innen des Kooperationsverbunds Offene Kinder- und Jugendarbeit (KV OKJA) über die aktuelle Arbeit des KV OKJA. Im letzten Jahr haben Treffen mit ähnlichen Dachverbänden in Österreich und der Schweiz stattgefunden. Für dieses Jahr ist es geplant, dem Verbund eine Rechtsform zu geben.

In der abschließenden „Aktuellen Stunde“ berichtete Dr. Helle Becker über die neue Fachstelle politische Bildung des Vereins Transfer für Bildung e.V., die eine Forschungslandkarte der politischen Bildung erstellen wird sowie ein Matching-Portal für Wissenschaft und Praxis plant. Jennifer Buchna und Prof. Dr. Thomas Coelen von der Universität Siegen stellten ihre Planung der Abschlusstagung des Projekts „Junge Geflüchtete in den Angeboten der Jugendarbeit“ vor. Prof. Dr. Andreas Thimmel berichtete vom Forschungsprojekt „Studie zum Internationalen Jugendaustausch. Zugänge und Barrieren“ (Zugangsstudie), das kurz vor der Veröffentlichung der Ergebnisse steht. Er lud dafür zur Konferenz am 6./7. Juni 2018 nach Bensberg ein.



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