Politische Bildung und Europa

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Die Europäische Union (EU) und der Europarat beeinflussen politische Bildung in Deutschland durch Beschlüsse, Empfehlungen, Strategiepapiere, Leitlinien, und Förderprogramme. Hierbei sind vor allem die Ressorts Bildungspolitik sowie Jugendpolitik relevant. Es muss berücksichtigt werden, dass EU und Europarat zwei unterschiedliche Institutionen sind, die erstmal nichts miteinander zu tun haben (siehe unten), teilweise aber Partnerschaften pflegen und zusammenarbeiten. Zentrale, für politische Bildung relevante Begriffe im europäischen Bildungsraum sind z.B. Citizenship, Education for democratic citizenship, Citizenship Education, Active Citizenship Education oder Civic Education.

Möchte man den Wirkungen und Einflüssen von EU/Europarat auf politische Bildung in Deutschland nachgehen, muss zwischen Praxisfeldern unterschieden werden. Denn die verschiedenen Politikressorts wie Jugendpolitik, Weiterbildungspolitik, Sozialpolitik, Bildungspolitik etc. erarbeiten und setzen unterschiedliche Gesetze, Leitlinien und Förderprogramme für verschiedene pädagogische Praxisfelder um. Auch bestimmte Begrifflichkeiten, die sich in politischen Papieren von EU oder Europarat finden lassen, sind damit nicht immer für jedes Praxisfeld und jeden Bildungsbereich relevant oder können unterschiedliche Auslegungen/Bedeutungen haben. Selbstverständlich gibt es auch praxisfeld- bzw. ressortübergreifende Dokumente, dies ist aber seltener der Fall. Der Themenbereich „politische Bildung und Europa“ wird deshalb im Folgenden folgendermaßen unterschieden: 

 

Das Wirken von Europa, EU und Europarat auf nationales Bildungsgeschehen wird sowohl in der politischen Bildungspraxis als auch in der Wissenschaft in Deutschland nur begrenzt wahrgenommen. In der Regel sind es spezialisierte Communities – häufig im Bereich internationaler Austausch- und Entwicklungsarbeit – die Knowhow und Anschluss an europäische Debatten zu politischer Bildung haben. Dennoch gibt es Bottom-Up-Prozesse von Seiten zivilgesellschaftlicher Akteure, Bildungsträger, Verbände sowie deutscher Politik, die auf europäische Politik und europäische Diskurse zu politischer Bildung einwirken und aktiv an Themenfokussierung und Schwerpunktsetzungen in bildungs- und jugendpolitischen Fragen und an der Ausgestaltung von Förderprogrammen durch das Einbringen ihrer Expertise und Fachwissen mitarbeiten.

 

Politische Bildung macht nicht an regionalen und nationalen Grenzen halt, freilich auch nicht an europäischen. Europäische Debatten zu politischer Bildung, u.a. aus Zivilgesellschaft, pädagogischer Praxis und Wissenschaft, haben dementsprechend Schnittstellen zu Globalem Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Menschenrechtsbildung, Friedenspädagogik oder Post-Colonial-Studies. 

 

Für weitere Einordnungen und Überblick zu politischer Bildung und Europa empfehlen wir auch unseren Überblicksartikel zum Thema: Brosi, Annabell (2023): Politische Bildung und Europa. Politische Bildung in Deutschland „europäischer“ denken.

Inhalt

 

Politische Bildung und Europa – Praxisfeld Schule

  • Politische Grundlagen der EU zu politischer Bildung und Schule
  • Politische Grundlagen des Europarats zu politischer Bildung und Schule
  • Umsetzungsinstrumente von EU und Europarat zu politischer Bildung
  • Umsetzungsinstrumente der EU zu politischer Bildung und Schule
  • Umsetzungsinstrumente vom Europarat zu politischer Bildung und Schule
  • Umsetzungsinstrumente von EU und Europarat auf nationaler Ebene
  • Wissenschaftliche Grundlagen
  • Die Fachstelle politische Bildung informiert

 

 

Politische Bildung und Europa – Praxisfeld Jugendarbeit/Youth Work

  • Politische Grundlagen der Europäischen Union zu politischer Bildung und Jugendarbeit
  • Politische Grundlagen des Europarats zu politischer Bildung und Jugendarbeit
  • Umsetzungsinstrumente von Europäischer Union und Europarat zu politischer Bildung
  • Umsetzungsinstrumente der Europäischen Union zu politischer Bildung und Jugendarbeit
  • Umsetzungsinstrumente des Europarats zu politischer Bildung und Jugendarbeit
  • Gemeinsame Umsetzungsinstrumente der EU und Europarat zu politischer Bildung und Jugendarbeit
  • Umsetzungsinstrumente von EU und Europarat auf nationaler Ebene
  • Wissenschaftliche Grundlagen
  • Die Fachstelle politische Bildung informiert

 

Politische Bildung und Europa – Praxisfeld Erwachsenenbildung

  • Politische Grundlagen der EU zu politischer Bildung und Erwachsenenbildung
  • Politische Grundlagen des Europarats zu politischer Bildung und Erwachsenenbildung
  • Umsetzungsinstrumente von EU und Europarat zu politischer Bildung
  • Umsetzungsinstrumente der EU zu politischer Bildung und Erwachsenenbildung
  • Umsetzungsinstrumente von EU- und Europaratsdebatten auf nationaler Ebene
  • Wissenschaftliche Grundlagen

Europäische Union (EU)

 

Die EU ist eine Rechts-, Werte- und Solidargemeinschaft mit gesetzgeberischen Kompetenzen, die sich nach dem Subsidiaritätsprinzip richtet. Das bedeutet, dass wenn „eine Angelegenheit auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene durch die Mitgliedstaaten selbst effizient geregelt werden kann“ (EU 2023: 2)*, die (gesetzgeberische) Souveränität der einzelnen Staaten zum Tragen kommt. Die Europäische Union erlässt unterschiedliche Rechtsakte, die sich v.a. in ihrer Verbindlichkeit unterscheiden. Für alle EU-Mitgliedstaaten verbindlich sind

  • Richtlinien (Rahmengesetze der EU, die von den Mitgliedstaaten innerhalb einer gesetzten Frist in nationales Recht umgesetzt werden müssen)
  • Verordnungen (EU-Gesetze, die sofort für alle Mitgliedstaaten gelten)
  • Beschlüsse (nur für diejenigen verbindlich, an die sie sich richten)

 

Nicht verbindlich sind

  • Empfehlungen (Äußerung von Ansichten, Maßnahmenvorschläge)
  • Schlussfolgerungen, Entschließungen, Erklärungen (Dokumente, in denen ein politischer Standpunkt zu einem Thema im Zusammenhang mit den Tätigkeitsbereichen der EU zum Ausdruck gebracht wird)
  • Stellungnahmen (EU-Organe können zu einem bestimmten Sachverhalt Stellungnahmen veröffentlichen)

 

Europäische Union: https://european-union.europa.eu/index_de 

 

Europäische Union (2023): DAS SUBSIDIARITÄTSPRINZIP, online: https://www.europarl.europa.eu/erpl-app-public/factsheets/pdf/de/FTU_1.2.2.pdf (abgerufen am 24.04.2023)

 

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Europarat

 

Die Mitgliedsstaaten des Europarats sind autonom in ihrem gesetzgeberischen Handeln. Er setzt lediglich einen verbindlichen Rahmen für die Mitgliedschaft und grundsätzliche Zusammenarbeit. Der Einfluss des Europarates beruht vor allem darauf, dass er gemeinsame Verabredungen organisiert und politische Impulse gibt. Obwohl der Europarat keine Gesetze erlassen kann, haben seine Resolutionen (Erklärungen), Chartas, Positions- oder Empfehlungspapiere sowie (Förder-)Programme starken normativen und häufig auch strukturgebenden Einfluss.

 

Europarat: https://www.coe.int/de/web/portal 

 

Viele europäische Länder und zivilgesellschaftliche Akteure tun sich zusammen, um gemeinsam politische Bildung, aktive Bürger*innenbeteiligung, politische Partizipation von Jugendlichen und die Zusammenarbeit von Lehrer*innen, Multiplikator*innen und Bildungspolitiker*innen zu unterstützen und zu fördern. 

 

NECE – Networking European Citizenship Education ist ein offenes, transnationales und vielfältiges Netzwerk von Expert*innen und Praktiker*innen der politischen Bildung aus europäischen Ländern. NECE möchte non-formale und informelle politische Bildung auf europäischer, nationaler und lokaler Ebene stärken. NECE hat ein Konsortium, welches eine wichtige Rolle bei der Leitung und Unterstützung von NECE und seinen Aktivitäten spielt. Von 2023 bis 2025 ist THE CIVICS dafür verantwortlich, NECE auszuweiten und umzugestalten.

https://www.nece.eu 

 

THE CIVICS ist eine pan-europäische Organisation, die Bürger*innen und politische Bildner*innen dabei unterstützt, auf aktuelle, komplexe Herausforderungen für Gesellschaften mit politischer Bildung zu reagieren. CIVICS fördert und stärkt europäische Zusammenarbeit, Austausch, Projekte und neue Formate politischer Bildung und berät die Politik.

thecivics.eu

 

Values Unite setzt sich für die Einrichtung einer europäischen Agentur für politische Bildung bzw. citizenship education ein. Ziel ist es, demokratische Kompetenzen in Europa zu fördern und zu stärken. Values Unite möchte keine Strukturen parallel zu bestehenden EU-Förderinstrumenten oder -programmen schaffen, sondern stattdessen diese Aktivitäten bündeln und koordinieren und für letztere größere Ressourcen bereitstellen.

https://valuesunite.eu 

 

Understanding Europe ist ein transnationales Bildungsnetzwerk, das in 14 europäischen Ländern Bildungsangebote von und für junge Menschen zu Themen wie Politik in Europa, die Rolle von Medien oder demokratische Beteiligung konzipiert und durchführt. Es handelt sich um ein Projekt der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa.

https://understanding-europe.org 

 

Generation Europe – The Academy ist ein internationales Netzwerk von mehr als 40 Jugendeinrichtungen aus 14 europäischen Ländern, in welchem junge Menschen gemeinsam (politisch) aktiv sind. Zudem ist es ein Förderprogramm für europäische Zusammenarbeit. Ziele sind soziale Teilhabe für alle und eine aktive und inklusive europäische Bürger*innenschaft junger Menschen.

https://generationeurope.org 

 

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Politische Bildung und Europa – Praxisfeld Schule

Verständnis und Konzepte von politischer Bildung in der Schule sind in den einzelnen europäischen Ländern unterschiedlich. Gleichzeitig gab es in den letzten Jahren das Bestreben von Europäischer Union und Europarat, ein gemeinsames europaweites Verständnis über (aktive) Bürgerschaft und deren Voraussetzungen – v.a. in Form von Bildung – zu schaffen. Daraus entstanden Begriffe und Konzepte wie Democratic Citizenship, (European) Citizenship Education oder Active Citizenship Education (aktive Bürgerschaft), die durch diverse EU- und Europarats-Programme und -Papiere verbreitet und geprägt wurden. Einen ebenso großen Einfluss hatte Civic Education – ein Begriff aus dem angelsächsischen Raum (USA, Kanada, Großbritannien), der v.a. das deutsche Schulentwicklungsprogramm „Demokratie lernen und leben“ (2002-2007) beeinflusste, welches u.a. die Demokratisierung von Unterricht und Schulleben zum Ziel hatte und wiederum den deutschen Ansatz Demokratiepädagogik prägte.

 

Im Kontext Schule wird v.a. vergleichend zu unterschiedlichen Begrifflichkeiten, Bildungskonzepten und Unterrichtsgestaltung von politischer Bildung in verschiedenen europäischen Ländern empirisch geforscht. Daneben werden im Rahmen von Forschung, u.a. der internationalen Bildungsforschung,   die Wissens- und Kompetenzstände oder Einstellungen (Mindsets) von Schüler*innen in Europa (und darüber hinaus) untersucht. Viele Schulen richten Unterricht und Schulleben international bzw. europäisch aus. Dazu zählen europäisch gerahmte Unterrichtskonzepte ebenso wie der Schul-, Schüler*innen- und Lehrkräfteaustausch.

 

Understanding Europe
understanding-europe.org 

 

Europa macht Schule

https://www.europamachtschule.de

 

European Union: European Education Area: 

https://education.ec.europa.eu/education-levels/school-education

 

Council of Europe: Better Education for Better Democracies

https://www.coe.int/web/education

 

 

Politische Grundlagen der EU zu politischer Bildung und Schule

 

Europäisches Parlament (06.04.2022): Entschließung des Europäischen Parlaments vom 6. April 2022 zu der Umsetzung von Maßnahmen der politischen Bildung
https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2022-0114_DE.html

 

Die Weiterführung und Aktualisierung des EU-Programms Erasmus+ hat unter anderem zum Ziel, einen europäischen Bildungsraum zu schaffen und die „Mitgliedstaaten bei der Verwirklichung der Ziele der Pariser Erklärung vom 17. März 2015 zur Förderung von politischer Bildung und der gemeinsamen Werte von Freiheit, Toleranz und Nichtdiskriminierung durch Bildung“ (S. 3) zu unterstützen. Durch die Förderung von Lernmobilität sollen die europäische Identität und „die Förderung der aktiven Teilhabe des Einzelnen und der Zivilgesellschaft an demokratischen Prozessen“ (S. 5) gestärkt werden. 

 

Der Rat der Europäischen Union veröffentlichte 2020 ein Papier, in welchem Voraussetzungen, Rahmenbedingungen, Notwendigkeiten und Vorschläge für eine Stärkung des Demokratiebewusstseins und demokratischem Engagement von Kindern und Jugendlichen genannt werden.

 

 

Der Rat der Europäischen Union veröffentlichte 2019 Schlussfolgerungen zur Stärkung der Demokratie in der EU sowie der Demokratien in den einzelnen Mitgliedsstaaten. Dazu gehört unter anderem die „Unterstützung und Förderung der politischen Bildung und Online-Medienkompetenz, die einen unverzichtbaren mittel- und langfristigen Beitrag zur Widerstandsfähigkeit der heutigen Demokratien leisten, und Förderung der Nutzung von Online-Technologien zur Stärkung der politischen Teilhabe, Rechenschaftspflicht und Informationsfreiheit“ (S. 5).

 

Der Rat der Europäischen Union empfiehlt in einer Erklärung von 2018, dass Kinder und Jugendliche in ihrem aktiven bürgerschaftlichen Engagement und ethischer Bildung gefördert werden müssen sowie ein offenes Klima im Klassenzimmer, „um tolerante und demokratische Einstellungen sowie soziale, staatsbürgerliche und interkulturelle Kompetenzen zu stärken“ (S. 8). Des Weiteren soll eine europäische Dimension im Unterricht gefördert werden sowie die Unterstützung von Lehrpersonen in einer inklusiven Bildung. 

 

In einem Entwurf von 2016 legt das europäische Parlament dar, wieso die EU im Bildungswesen in den einzelnen Nationalstaaten eine größere Rolle spielen soll und wie dies umgesetzt werden kann. Ziel ist u.a., „junge Menschen in die Lage zu versetzen, sich die Kompetenzen anzueignen, die sie für das Leben und ein aktives Engagement in pluralistischen demokratischen Gesellschaften und dafür, sich Gehör zu verschaffen, benötigen. Aus diesem Grund umfassen die wichtigsten zu unterrichtenden Gesichtspunkte Toleranz, Bewusstsein und Verständnis für andere Kulturen sowie demokratische Werte und Menschenrechte.“

 

Die Bildungsminister der Europäischen Union einigten sich in einer gemeinsamen Erklärung 2015 unter anderem darauf, durch EU-Programme und Finanzierungsinstrumente politische Bildung zu fördern.

 

Politische Grundlagen des Europarats zu politischer Bildung und Schule

 

2019 empfiehlt das Ministerkommitee des Europarats seinen Mitgliedsstaaten, digital citizenship education durch bestimmte Maßnahmen zu stärken. Ziel sei es, die Werte, Einstellungen, Fähigkeiten und Kenntnisse zu entwickeln, die für jede*n Bürger*in erforderlich sind, um sich voll und ganz an der Gesellschaft zu beteiligen und ihre Verantwortung wahrzunehmen. Hierfür sei insbesondere auch eine politische Bildung im Sinne von Medienbildung und -kompetenz notwendig.

  • Ministerkomitee des Europarats (21.11.2019): Recommendation CM/Rec(2019)10 of the Committee of Ministers to member States on developing and promoting digital citizenship education
    https://rm.coe.int/090000168098de08

 

Im vorliegenden Kompetenzmodell des Europarats – Reference Framework of Competences for Democratic Culture (RFCDC) – werden Kompetenzen vorgestellt, die Bürger*innen „eine effiziente Teilnahme an einer Kultur der Demokratie ermöglichen“ (Europarat 2018: 15) sollen. Das Modell richtet sich vornehmlich an bildungspolitische Entscheidungsträger, „um dazu beizutragen, Bildungssysteme für die Vorbereitung der Lernenden auf das Leben als kompetente demokratische Bürger auszustatten“ (ebd.). 

 

Mit dem Ziel, Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu fördern, verabschiedete der Europarat 2010 die Europarats-Charta zur Politischen Bildung und Menschenrechtsbildung. Laut Charta sollen alle Menschen in Europa „die Möglichkeit zur Politischen Bildung und Menschenrechtsbildung geboten werden“ (S. 9). Zudem wird politische Bildung und Menschenrechtsbildung in der Charta als ein lebenslanger Prozess beschrieben, in dem formale, nonformale und informelle Lernprozesse eine Rolle spielen (siehe ebd.). 

  • Europarat (11.05.2010): Europarats-Charta zur Politischen Bildung und Menschenrechtsbildung. Empfehlung CM/Rec(2010)7 des Ministerkomitees des Europarats an die Mitgliedstaaten

https://rm.coe.int/1680489411

 

Umsetzungsinstrumente von EU und Europarat zu politischer Bildung

 

Die Europäische Union setzt ihre Richtlinien, Beschlüsse und Verordnungen sowie Empfehlungen mit unterschiedlichen Instrumentarien um. Hauptinstrument sind Förderprogramme, die Schwerpunkte setzen und Gelder/Ressourcen an Mitgliedstaaten und zivilgesellschaftliche Akteure vergeben. Der Europarat hat, im Gegenteil zur EU, zwar keine gesetzgeberischen Kompetenzen, nimmt jedoch ebenfalls über Förderprogramme (strukturgebenden) Einfluss auf seine Mitgliedsstaaten. 

Auf nationaler Ebene gibt es auch Instrumentarien, um die auf EU-Ebene und beim Europarat erlassenen politischen Grundlagen umzusetzen. Das können staatliche Institutionen und Akteure sein, Förderprogramme, Kommissionen, wiederkehrende Konferenzen, Arbeitsgruppen und vieles mehr.

 

 

 

Umsetzungsinstrumente der EU zu politischer Bildung und Schule

 

Das EU-Förderprogramm Erasmus+ - Schulbildung (2021-2027) zielt auf die Stärkung von europäischen Werten, eine inklusivere und nachhaltigere Gesellschaft sowie die Vorbereitung auf eine digitale Zukunft. Im Bereich Schulbildung haben Schüler*innen und Lehrer*innen und weitere Mitarbeiter*innen in Schulen, aber auch Fachkräfte in Kitas, die Möglichkeit, zu Lern- und Austauschzwecke ins Ausland zu gehen. Mit Erasmus+ sollen u.a. die gemeinsamen Werte und das kulturelle Erbe Europas verbreitet und demokratische Teilhabe gefördert werden. Laut Verordnung des europäischen Parlaments und europäischen Rates soll Erasmus+ auch politische Bildung sowie gemeinsame Werte von Freiheit, Toleranz und Nichtdiskriminierung durch Bildung stärken. 

 

Eurydice bereitet allgemeine Informationen über die nationalen Bildungssysteme in Europa von der frühkindlichen Bildung und Betreuung bis zur Erwachsenenbildung auf und stellt sie in Publikationen und nationalen Beschreibungen allen Interessierten, insbesondere bildungspolitischen Entscheidungsträgern, zur Verfügung. Eurydice umfasst Beschreibungen der Bildungssysteme aus 37 europäischen Ländern sowie vergleichende Analysen zu spezifischen Themen, Indikatoren und Statistiken. Seit 2014 ist Eurydice Bestandteil von Erasmus+. Das Eurydice-Netzwerk setzt sich aus 40 Eurydice-Informationsstellen in 37 Staaten, die am Erasmus+ Programm teilnehmen, und einer Europäischen Informationsstelle in Brüssel zusammen.

 

 

Beispieldokumente von Eurydice: 

  • European Education and Culture Executive Agency, Eurydice (2016): Promoting citizenship and the common values of freedom, tolerance and non-discrimination through education : overview of education policy developments in Europe following the Paris Declaration of 17 March
    https://data.europa.eu/doi/10.2797/396908
  • European Commission, European Education and Culture Executive Agency (2018): Bürgererziehung an den Schulen in Europa
    https://data.europa.eu/doi/10.2797/760921

 

Ziel des Projekts Citized – Empowerment for Citizenship Education, finanziert über Erasmus+ und die EU, ist die Verbesserung von Bildungspolitiken im Bereich politischer Bildung in Sekundarschulen in der EU. Lehrkräfte und Schulen sollen durch die Entwicklung eines Instrumentariums dabei unterstützt werden, politische Bildung effektiver ins Schulleben und Unterricht zu integrieren. Partnerorganisationen kommen aus Österreich, Belgien, Malta und Frankreich. 

 

Laut Bericht des Europäischen Parlaments zur Umsetzung von Maßnahmen der politischen Bildung ist Horizont Europa „das wichtigste Forschungsprogramm der EU, mit dem Projekte im Bereich der politischen Bildung finanziert werden können. Die lehrplanbezogenen, methodischen und pädagogischen Ansätze für die Vermittlung von politischer Bildung sind jedoch im Allgemeinen nach wie vor unterentwickelt und leiden unter einen Mangel an Forschung.“ Bisher auf politische Bildung fokussierte Forschungsprojekte, die durch Horizont Europa gefördert wurden, konzentrieren sich „tendenziell auf den Sekundarbereich, gefolgt von der Primarschulbildung.“ 

 

Botschafterschule für das Europäische Parlament ist ein Programm des Europäischen Parlaments. Es zielt darauf ab, das Bewusstsein von Schüler*innen für die parlamentarische Demokratie in Europa, die Rolle des Europäischen Parlaments und die europäischen Werte zu schärfen. Es werden Schulen innerhalb der EU ausgewählt, die am Programm teilnehmen dürfen. Lehrkräfte und Schüler*innen werden damit zu Senior- bzw. Junior-Botschafter*innen, die für die Umsetzung des Programms an ihrer Schule verantwortlich sind.

 

Die Europäischen Schulen sind offizielle Schulen, die gemeinsam von den Regierungen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie den Europäischen Gemeinschaften gegründet wurden. Die Zielsetzung der Europäischen Schulen liegt in der Erteilung eines mehrsprachigen und multikulturellen Unterrichts für alle Kinder des Kindergartens, Primar- und Sekundarbereichs. Ziele sind u.a., Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu Europäer*innen zu fördern sowie eine europäische und globale Einstellung.

 

Umsetzungsinstrumente vom Europarat zu politischer Bildung und Schule

 

Das Kompetenzmodell einer demokratischen Kultur wurde 2018 vom Europarat herausgegeben (siehe auch politische Grundlagen). Es soll Bürger*innen eine effiziente Teilnahme an einer Kultur der Demokratie ermöglichen und richtet sich vornehmlich an bildungspolitische Entscheidungsträger. 2021 wurde im Rahmen des Kompetenzmodells ein Handbuch für Lehrer*innen herausgegeben, mit dessen Unterstützung sie ihr eigenes pädagogisches Handeln und die jeweilige Schule hinsichtlich einer demokratischen Kultur reflektieren können. 

 

Das vom Europarat einberufene Netzwerk Education Policy Advisors Network (EPAN) besteht aus bildungspolitischen Vertreter*innen aller Mitgliedsstaaten. Ziele sind u.a., das Kompetenzmodell für eine demokratische Kultur (Reference Framework of Competences for Democratic Culture (RFCDC)) sowie die Europarats-Charta zur Politischen Bildung und Menschenrechtsbildung in die nationalen Bildungssysteme zu integrieren, Zusammenarbeit in bildungspolitischen Anliegen zwischen den Mitgliedssaaten anzuregen und Empfehlungen für die Umsetzung der 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 (SDGs) durch Bildung zu geben.

 

Das Europarats-Programm Democratic Schools Network / Free to Speak, Safe to Learn - Democratic Schools for All unterstützte Schulen in Europa dabei, eine demokratische Schulkultur zu implementieren. Die teilnehmenden Schulen hatten die Möglichkeit, sich in dem Netzwerk auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen. 

 

Das gemeinsame Förderprogramm Democratic and Inclusive School Culture in Operation (DISCO) (2013-2021) von EU und Europarat förderte die Kooperation und Zusammenarbeit von Schulen und außerschulischen Organisationen in mindestens drei verschiedenen Ländern. Themenschwerpunkte waren democratic citizenship education und Menschenrechtsbildung. Es ging insbesondere darum, eine demokratische Schulkultur zu stärken. An der Teilnahme berechtigt waren staatliche und zivilgesellschaftliche Schulen und Organisationen von 50 verschiedenen Ländern. Ein Land pro Partnerschaft musste Mitglied der Europäischen Union sein. 

 

In einem vom Europarat herausgegebenem Handbuch von 2010 werden u.a. Kompetenzen, Ziele und Prinzipien von Education for Democratic Citizenship und Human Rights Education (EDC/HRE) vorgestellt. Außerdem geht es um den Zusammenhang von konstruktivistischem Lernen und EDC/HRE sowie der Frage, wie Lehrer*innen ihre Schüler*innen beim Demokratielernen unterstützen können. Es werden unterschiedliche Konzepte vorgestellt und auf die unterschiedlichen Alters- bzw. Jahrgangsstufen eingegangen.

  • Gollob, Rolf / Krapf, Peter / Weidinger, Wiltrud (2010): Educating for democracy. Background materials on democratic citizenship and human rights education for teachers (hrsg. vom Europarat). Straßbourg
    https://rm.coe.int/16802f727b

 

Umsetzungsinstrumente von EU und Europarat auf nationaler Ebene

Bildungsminister*innen und Bildungssenator*innen der Bundesländer arbeiten in der ständigen Kultusministerkonferenz (KMK) zusammen, um länderübergreifende Strategien, Gemeinsamkeiten, Qualitätsstandards und Vergleichbarkeit in Bildungsfragen sowie Wissenschaft und Kultur zu schaffen. Hierbei greifen sie auch auf Beschlüsse und Empfehlungen, die auf EU-Ebene getroffen wurden, zurück. In der neuen Fassung des Beschlusses Europabildung in der Schule der KMK (2020) wird auf das Grundverständnis von Europa, und im Kontext dessen die Bedeutung und Rolle von Bildung, eingegangen. Außerdem werden Ziele und allgemeine Grundsätze von Europabildung, notwendige Maßnahmen der Bildungsverwaltung und -politik und Empfehlungen zur Weiterentwicklung von Europabildung in Schulen thematisiert. Ein Ziel von Schule sei „das Bewusstsein einer europäischen Identität als Ergänzung zu den lokalen, regionalen und nationalen Identitäten zu ermöglichen“ (S. 5). Dazu gehöre, dass „[a]ktuelle Ereignisse auf europäischer Ebene sowie europäische und globale Herausforderungen […] in der Schule angemessen aufgegriffen und analysiert [werden]. Dabei gelten die zentralen Prinzipien der Demokratiebildung. Dazu gehört, dass diese Ereignisse, vor allem aber auch die (Weiter-)Entwicklung der Europäischen Union, des Europarats und der Beziehungen Europas zu seinen Nachbarn insgesamt und die gegenwärtige und zukünftige Gestaltung der europäischen und internationalen Zusammenarbeit immer kritisch und kontrovers diskutiert werden können.“ (S. 6).

 

Der Pädagogische Austauschdienst (PAD) ist eine Abteilung im Sekretariat der Kultusministerkonferenz mit Sitz in Bonn. Der PAD ist als einzige staatliche Einrichtung in Deutschland im Auftrag der Länder für den internationalen Austausch und die internationale Zusammenarbeit im Schulbereich tätig. Ziel ist die Förderung der europäischen und internationalen Dimension in Schulen. Der PAD arbeitet dabei mit dem Auswärtigen Amt, der EU-Kommission und anderen nationalen und internationalen Kooperationspartnern aus dem schulischen und kulturpolitischen Bereich zusammen. Der PAD ist nationale Agentur für Erasmus+ Schulbildung.

  

Das EU-Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist die zentrale Anlaufstelle rund um EU-Rahmenprogramme für Forschung und Innovation. Das EU-Büro des BMBF unterstützt auch zu Themen der europäischen Bildungszusammenarbeit und ist bundesdeutsche Koordinierungs- und Kontaktstelle für das Eurydice-Netzwerk (siehe oben).

  

Beim Programm Europa macht Schule führen Studierende aus der ganzen Welt an Schulen in Deutschland Projekte mit Europabezug durch. Die Projekte sind interaktiv ausgelegt und sollen den Schüler*innen Wissen über andere Kulturen, Lebensweisen, Sprachen, politische Systeme etc. spielerisch vermitteln. Ziel ist es, den Blick der Teilnehmenden für die Vielfalt und Diversität im europäischen und globalen Kontext zu öffnen, unterschiedliche Sichtweisen auf Europa zu erhalten und so ein Interesse für einen eigenen Aufenthalt im Ausland zu schaffen. Das Programm wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

 

Austausch macht Schule ist eine gemeinsame Initiative der bundesweiten Fach- und Förderstellen für Internationale Jugendarbeit zur Förderung des schulischen Austausches. Kooperationspartner sind u.a. der Pädagogische Austauschdienst (PAD) sowie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

 

Wissenschaftliche Grundlagen

Die Bertelsmann-Stiftung hat zusammen mit dem Institut für Didaktik der Demokratie der Universität Hannover im Rahmen des Projekts

Die Bertelsmann-Stiftung hat zusammen mit dem Institut für Didaktik der Demokratie der Universität Hannover im Rahmen des Projekts jungbewegt einen Massive Open Online Course (MOOC) zu Citizenship Education / Demokratiebildung an Schulen mit zugehörigem Handbuch veröffentlicht. Ziel ist es, eine demokratische Schulentwicklung durch die Förderung von Engagement und Partizipation voranzubringen. Somit kann Demokratie nicht nur als geltende Herrschaftsform, sondern auch als Gesellschafts- und Lebensform verstanden und gestaltet werden. Der Kurs wird in der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften eingesetzt.

 

Abs, Hermann Josef (2021): Options for developing European strategies on citizenship education. In: European Educational Research Journal (EERJ). Jg. 20 (2021) Nr. 3, S. 329-347
https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/1474904121994418 

 

Becker, Helle (2008): Eine Zwillingsaufgabe von Europarat und EU: Von Human Rights Education zu Education for Democratic Citizenship. In: Schröder, Achim / Rademacher, Helmolt / Merkle, Angela (Hrsg.): Handbuch der Konflikt- und Gewaltpädagogik, Verfahren für Schule und Jugendhilfe, Reihe Politik und Bildung. Band 46. Schwalbach/Ts., S. 425-440

 

Bîrzéa, César / Kerr, David / Mikkelsen, Rolf / Froumin, Isak / Losito, Bruno / Pol, Milan / Sardoc, Mitja (2004): All-European Study on Education for Democratic Citizenship Policies (hrsg. vom Europarat). Straßbourg
https://rm.coe.int/16802f7040 

 

Deimel, Daniel / Hoskins, Bryony /Abs, Hermann Josef (2020): How do schools affect inequalities in political participation: Compensation of social disadvantage or provision of differential access? In: Educational Psychology. Jg. 40 (2020) Nr. 2: Civic Education for Alienated, Disaffected and Disadvantaged Students, S. 146-166
doi.org/10.1080/01443410.2019.1645305

 

Eis, Andreas (2011): Unionsbürgerschaft und Bürgerschaftspraxis als Gegenstand der qualitativen Unterrichtsforschung. In: Widmaier, Benedikt / Nonnenmacher, Frank (Hrsg.): Active Citizenship Education. Internationale Anstöße für die Politische Bildung. Schwalbach/Ts., S. 82-95

 

Europäische Kommission / EACEA / Eurydice (Hrsg.) (2017): Bürgererziehung an den Schulen in Europa – 2017. Eurydice-Bericht, Luxemburg, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union (186 S.)

transfer-politische-bildung.de/transfermaterial/datenbank/

 

Frank, Susanne (2005): Demokratiebaustein: "Civic education" – was ist das? BLK-Programm „Demokratie lernen & leben“, Berlin, S. 1-11:

https://www.pedocs.de/volltexte/2008/291/pdf/Civic_education.pdf 

 

Georgi, Viola (2008): The Making of Citizens in Europe: New Perspectives on Citizenship Education in Europe. Bundeszentrale politische Bildung/bpb. Bonn

 

Grimonprez, Kris (2020): The European Union and Education for Democratic Citizenship. Legal foundations for EU learning at school. Baden-Baden

https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783748902034.pdf?download_full_pdf=1

 

Hahn-Laudenberg, Katrin / Deimel, Daniel / Abs, Hermann Josef (2020): Partizipation von Schüler*innen: Differenzierungen im Anschluss an die International Civic and Citizenship Education Study 2016. In: Burth, Hans-Peter / Reinhardt, Volker (Hrsg.): Wirkungsanalyse von Demokratie-Lernen: Empirische und theoretische Untersuchungen zur Demokratiedidaktik in Schule und Hochschule. Opladen, S. 93-114

 

Hedtke, Reinhold / Proeschel, Claude / Szukala, Andrea (2017): The Transformation of Civic and Citizenship Education: Challenges to Educational Governance, Agency and Research - An Introduction. In: JSSE - Journal of Social Science Education. 2017(4), S. 2-16

 

Heitz, Sylvia (2011): Citizenship Education in action – Das demokratiepädagogische Programm einer Gesamtschule in England. In: Widmaier, Benedikt / Nonnenmacher, Frank (Hrsg.): Active Citizenship Education. Internationale Anstöße für die Politische Bildung. Schwalbach/Ts., S. 96-107

 

Himmelmann, Gerhard (2004): Demokratie-Lernen: Was? Warum? Wozu? In: Edelstein, Wolfgang / Fauser, Peter (Hrsg.): Beiträge zur Demokratiepädagogik. Eine Schriftenreihe des BLK-Programms „Demokratie lernen & leben“. Berlin, S. 1-22
https://www.pedocs.de/volltexte/2008/216/pdf/Himmelmann.pdf

 

Himmelmann, Gerhard (2008): Perspektiven europäischer Bürgerschaftsbildung in Einwanderungsgesellschaften: Beiträge zum European Year of Citizenship through Education In: Lange, Dirk (Hrsg.): Migration und Bürgerbewusstsein. Perspektiven Politischer Bildung in Europa. Wiesbaden, S. 68-77

 

Hoskins, Bryony / Villalba, Ernesto / Van Nijlen, Daniel / Barber, Carolyn (2008): Measuring Civic Competence in Europe. A composite Indicator based on IEA Civic Education Study 1999 for 14 years old in School. Luxembourg

 

Hoskins, Bryony / Villalba, Cynthia M.H. / Saisana, Michaela (2012): The 2011 Civic Competence Composite Indicator (CCCI-2). Measuring Young People’s Civic Competence across Europe based on the IEA International Citizenship and Civic Education study. Luxembourg

 

Hoskins, Bryony / Janmaat, Jan Germen / Melis, Gabriella (2017): Tackling inequalities in political socialisation: A Systematic analysis of Access to and Mitigation Effects of Learning Citizenship at School. In: Social Science Research 68, S. 88-101

 

Hoskins, Bryony / Janmaat, Jan Germen (2019): Education, Democracy and Inequality: Political Engagement and Citizenship Education in Europe. London

 

IEA Civic Education Study

https://www.erziehungswissenschaften.hu-berlin.de/de/ebf/document/iea

Die International Civic and Citizenship Education Study (ICSS) untersucht, wie gut und wodurch junge Menschen auf ihre Rolle als demokratische Staatsbürger*innen vorbereitet sind. Untersucht werden u.a. ihre Verständnisse und Einstellungen zu Bürger*innenschaft sowie vorhandenes Wissen und Konzepte dazu. Außerdem wird erhoben, mit welchen Inhalten politische Bildung in den Schulcurricula verankert ist sowie Qualifikation und Erfahrungen von Lehrer*innen im Bereich politischer Bildung. An der Studie nehmen Länder aus Europa, Asien und Südamerika teil.

International Civic and Citizenship Education Study (internationale Vergleichsstudie)

https://www.iea.nl/studies/iea/iccs

 

Keating, Avril (2014): Education for Citizenship in Europe. European Policies, National Adaptations and Young People’s Attitudes. London

 

Kenner, Steve / Lange, Dirk (Hrsg.) (2018): Citizenship Education. Konzepte, Anregungen und Ideen zur Demokratiebildung. Frankfurt am Main

 

Lösch, Bettina (2009): Internationale und europäische Bedingungen politischer Bildung - zur Kritik der European Citizenship Education. In: Zeitschrift für Pädagogik 55/6, S. 849-859

 

Mouritsen, Per / Jaeger, Astrid (2018): Designing Civic Education for Diverse Societies: Models, tradeoffs, and outcomes. Migration Policy Institute Europe: Brüssel (29 S.)

transfer-politische-bildung.de/transfermaterial/datenbank/

 

Zygierewicz, Anna (Hrsg.) (2021): European Parliamentary Research Service Implementation of citizenship education actions in the EU. European Implementation Assessment. European Union, Brussels:

www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/STUD/2021/694207/EPRS_STU(2021)694207_EN.pdf

 

 

Die Fachstelle politische Bildung informiert

 

Fachstelle politische Bildung (01.02.2023): „In einer europäischen Zusammenarbeit merkt man, dass bestimmte Begriffe, wie politische Bildung oder Demokratiebildung, in den verschiedenen Ländern ganz unterschiedlich konnotiert sind.“ Interview mit Thimo Nieselt und Marlene Gärtner

transfer-politische-bildung.de/transfermaterial/im-gespraech/mitteilung/artikel/in-einer-europaeischen-zusammenarbeit-merkt-man-dass-bestimmte-begriffe-wie-politische-bildung-ode/ 

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Politische Bildung und Europa – Praxisfeld Jugendarbeit/Youth Work

Der Stellenwert politischer Bildung in „Youth Work“ wird auf der Ebene der Europäischen Union und des Europarats in den letzten Jahren (wieder) verstärkt thematisiert. Der Begriff „Youth Work“ umfasst aus deutscher Sicht die Praxisfelder Jugendarbeit/Jugendbildung, Jugendverbandsarbeit und Jugendsozialarbeit (SGB VIII, §§ 11 bis 13). Vor allem angesichts der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Europa stellt sich die Frage, welche Verantwortung und welches Potenzial Youth Work für politische Bildung hat bzw. inwieweit politische Bildung Teil von Youth Work ist, und welche gemeinsamen theoretischen und konzeptionellen Vorstellungen (Common Ground) es gibt. Hierbei geht es um Begriffe und Konzepte wie Democratic Citizenship, Citizenship Education, Active Citizenship Education (aktive Bürgerschaft), Critical Youth Citizenship oder Civic Education, die durch diverse EU- und Europarats-Programme und -Papiere verbreitet und geprägt wurden. 

 

Aktuelle Ausgangspunkte und Kontexte für diese Diskussion sind Europarats- und EU-Ratsbeschlüsse, Projekte im Rahmen des EU-Förderprogramms Erasmus+, bisher drei „Youth Work Conventions“ zum Selbstverständnis von Youth Work in Europa, die Jugendstrategien der Europäischen Union und des Europarats sowie aktuell die European Youth Work Agenda – ein gemeinsames Arbeitsprogramm der EU-Mitgliedstaaten zu Youth Work. Die EU und der Europarat unterhalten eine Jugendpartnerschaft, die sogenannte EU-CoE youth partnership. Ziel ist die Förderung des gesamten Jugendbereichs (Bildung, Politik etc.), u.a. durch Synergien zwischen Programmen. 

 

Diskussionen werden allerdings nicht nur auf politischer Ebene von Europäischer Kommission und Europarat geführt, sondern auch in Wissenschaft, Praxis, nationaler Politik und Verwaltung– die Akteure dieser Bereiche werden zusammenfassend als Community of practice bezeichnet. 

 

JUGEND für Europa: Nationale Agentur Erasmus+ Jugend, Erasmus+ Sport und Europäisches Solidaritätskorps

https://www.jugendfuereuropa.de 

 

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Jugend und Europa

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/kinder-und-jugend/jugendbildung/jugend-und-europa/jugend-und-europa-86226

 

DARE - Democracy and Human Rights Education in Europe

dare-network.eu

 

Generation Europe – The Academy

generationeurope.org 

 

Understanding Europe

understanding-europe.org

 

European Union: European Youth Portal

https://youth.europa.eu/home_en

 

Council of Europe: Youth policy

https://www.coe.int/web/youth 

 

Politische Grundlagen der EU zu politischer Bildung und Jugendarbeit

 

Europäisches Parlament (06.04.2022): Entschließung des Europäischen Parlaments vom 6. April 2022 zu der Umsetzung von Maßnahmen der politischen Bildung

https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2022-0114_DE.html

 

„Dieser EU-Jugendbericht 2021 dient der Bewertung der Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele und Prioritäten der EU-Jugendstrategie für den Zeitraum 2019–2021. Er bezieht sich auf den ersten EU-Dreijahres-Arbeitsplan für die Jugend im Rahmen der geltenden EU-Jugendstrategie, der sich über zwei Dreiervorsitze des Rates erstreckt.“ (S. 2). 

 

Die Weiterführung und Aktualisierung des EU-Programm Erasmus+ hat unter anderem zum Ziel, einen europäischen Bildungsraum zu schaffen und die „Mitgliedstaaten bei der Verwirklichung der Ziele der Pariser Erklärung vom 17. März 2015 zur Förderung von politischer Bildung und der gemeinsamen Werte von Freiheit, Toleranz und Nichtdiskriminierung durch Bildung“ (S. 3) zu unterstützen. Durch die Förderung von Lernmobilität sollen die europäische Identität und „die Förderung der aktiven Teilhabe des Einzelnen und der Zivilgesellschaft an demokratischen Prozessen“ (S. 5) gestärkt werden.

 

Der im Jahr 2020 veröffentlichten Entschluss zur Europäischen Jugendarbeitsagenda vom Rat der Europäischen Union legt dar, dass in und durch Jugendarbeit junge Menschen „universelle Werte wie Menschenrechte, Demokratie, Frieden, Pluralismus, Vielfalt, Inklusion, Solidarität, Toleranz und Gerechtigkeit vermittelt und von ihnen erlebt werden“ (S. 3). Außerdem soll eine „aktive, kritische Bürgerschaft und demokratisches Bewusstsein und die Wertschätzung der Vielfalt unter allen jungen Menschen als festen und grundlegenden Bestandteil von Jugendarbeit“ (S. 12) gefördert werden, „auch durch die Förderung des Kompetenzaufbaus durch die Aus- und Weiterbildung von Jugendarbeiterinnen und -arbeitern“ (ebd.).

 

Der Rat der Europäischen Union veröffentlichte 2020 ein Papier, in welchem Voraussetzungen, Rahmenbedingungen, Notwendigkeiten und Vorschläge für eine Stärkung des Demokratiebewusstseins und demokratischem Engagement von Kindern und Jugendlichen genannt werden.

 

Der Rat der Europäischen Union veröffentlichte 2019 Schlussfolgerungen zur Stärkung der Demokratie in der EU sowie der Demokratien in den einzelnen Mitgliedsstaaten. Dazu gehört unter anderem die „Unterstützung und Förderung der politischen Bildung und Online-Medienkompetenz, die einen unverzichtbaren mittel- und langfristigen Beitrag zur Widerstandsfähigkeit der heutigen Demokratien leisten, und Förderung der Nutzung von Online-Technologien zur Stärkung der politischen Teilhabe, Rechenschaftspflicht und Informationsfreiheit“ (S. 5).

 

2018 legte der Rat der Europäischen Union einen Entwurf zur neuen EU-Jugendstrategie (2019-2027) vor. Ziel ist u.a. die Teilhabe von Jugendlichen am demokratischen Leben sowie soziales und bürgerschaftliches Engagement. Die Beteiligung junger Menschen soll dabei ein Eckpfeiler der künftigen Zusammenarbeit in der EU-Jugendpolitik sein, z.B. indem sie bei der Entwicklung, Umsetzung und Evaluierung von sie betreffenden politischen Maßnahmen beteiligt sind. Jugendarbeit und Jugendorganisationen werden dabei eine besondere Rolle zugewiesen, da sie als „Katalysator für Befähigung dienen: Jugendarbeit bringt jungen Menschen bei ihrem Eintritt ins Erwachsenenalter einzigartige Vorteile, denn sie bietet ihnen ein sicheres Umfeld, in dem sie Selbstvertrauen und nicht-formale Lernerfahrungen erwerben können.“

  • Rat der Europäischen Union (18.12.2018): Entwurf einer Entschließung des Rates und der im Rat vereinigten Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten zu einem Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa: die EU-Jugendstrategie 2019-2027 (2018/C 456/01)
    eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/

 

Die Bildungsminister der Europäischen Union einigten sich in einer gemeinsamen Erklärung 2015 unter anderem darauf, durch EU-Programme und Finanzierungsinstrumente politische Bildung zu fördern. 

 

Zentrale Dokumente der European Youth Work und eine Orientierung zu den wichtigsten Meilensteinen und Beschlüssen. 

 

 

Politische Grundlagen des Europarats zu politischer Bildung und Jugendarbeit

 

Die aktuelle Strategie des Europarats im Bereich Jugendpolitik zielt darauf ab, „die pluralistische Demokratie wiederzubeleben, jungen Menschen Zugang zu ihren Rechten zu gewähren, ein Zusammenleben in friedlichen und inklusiven Gesellschaften zu fördern und Jugendarbeit zu stärken, während sie sich ihre Flexibilität bewahrt, um auf neue Trends und Herausforderungen unserer schnelllebigen Zeit angemessen reagieren zu können.“ (S. 5)

 

2019 empfiehlt das Ministerkomitee des Europarats seinen Mitgliedsstaaten, digital citizenship education durch bestimmte Maßnahmen zu stärken. Ziel sei es, die Werte, Einstellungen, Fähigkeiten und Kenntnisse zu entwickeln, die für jede*n Bürger*in erforderlich sind, um sich voll und ganz an der Gesellschaft zu beteiligen und ihre Verantwortung wahrzunehmen. Hierfür sei insbesondere auch eine politische Bildung im Sinne von Medienbildung und -kompetenz notwendig.

  • Ministerkomitee des Europarats (21.11.2019): Recommendation CM/Rec(2019)10 of the Committee of Ministers to member States on developing and promoting digital citizenship education
    https://rm.coe.int/090000168098de08 

 

Im vorliegenden Kompetenzmodell des Europarats – Reference Framework of Competences for Democratic Culture (RFCDC) – werden Kompetenzen vorgestellt, die Bürger*innen „eine effiziente Teilnahme an einer Kultur der Demokratie ermöglichen“ (S. 15) sollen. Das Modell richtet sich vornehmlich an bildungspolitische Entscheidungsträger, „um dazu beizutragen, Bildungssysteme für die Vorbereitung der Lernenden auf das Leben als kompetente demokratische Bürger auszustatten“ (ebd.). 

 

Mit dem Ziel, Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu fördern, verabschiedete der Europarat 2010 die „Europarats-Charta zur Politischen Bildung und Menschenrechtsbildung“. Laut Charta soll allen Menschen in Europa „die Möglichkeit zur Politischen Bildung und Menschenrechtsbildung geboten werden“ (S. 9). Zudem wird politische Bildung und Menschenrechtsbildung in der Charta als ein lebenslanger Prozess beschrieben, in dem formale, nonformale und informelle Lernprozesse eine Rolle spielen (siehe ebd.). 

  • Europarat (11.05.2010): Europarats-Charta zur Politischen Bildung und Menschenrechtsbildung. Empfehlung CM/Rec(2010)7 des Ministerkomitees des Europarats an die Mitgliedstaaten
    https://rm.coe.int/1680489411 

 

Umsetzungsinstrumente von EU und Europarat zu politischer Bildung

 

Die Europäische Union setzt ihre Richtlinien, Beschlüsse und Verordnungen sowie Empfehlungen mit unterschiedlichen Instrumentarien um. Hauptinstrument sind Förderprogramme, die Schwerpunkte setzen und Gelder/Ressourcen an Mitgliedstaaten und zivilgesellschaftliche Akteure vergeben. Der Europarat hat, im Gegenteil zur EU, zwar keine gesetzgeberischen Kompetenzen, nimmt jedoch ebenfalls über Förderprogramme (strukturgebenden) Einfluss auf seine Mitgliedsstaaten. 

Auf nationaler Ebene gibt es auch Instrumentarien, um die auf EU-Ebene und beim Europarat erlassenen politischen Grundlagen umzusetzen. Das können staatliche Institutionen und Akteure sein, Förderprogramme, Kommissionen, wiederkehrende Konferenzen, Arbeitsgruppen und vieles mehr.

 

Umsetzungsinstrumente der EU zu politischer Bildung und Jugendarbeit

 

Europäisches Parlament, Ausschuss für Kultur und Bildung (23.03.2022): Bericht über die Umsetzung von Maßnahmen der politischen Bildung

https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/A-9-2022-0060_DE.html 

 

Das EU-Förderprogramm Erasmus+ - Jugend in Aktion (2021-2027) zielt auf die Stärkung von europäischen Werten, eine inklusivere und nachhaltigere Gesellschaft sowie die Vorbereitung auf eine digitale Zukunft. Im Programmbereich Jugend in Aktion geht es neben persönlicher und beruflicher Entwicklung darum, jungen Menschen Lust auf eine aktive Gestaltung der EU zu machen und ihnen das Gefühl einer aktiven europäischen Bürgerschaft zu vermitteln. Jugendliche können mit Erasmus+ an bi-, tri- und multilateralen Jugendbegegnungen teilnehmen oder einen europäischen Freiwilligendienst absolvieren. Mobilitätsmaßnahmen gelten auch für Fachkräfte der Jugendarbeit, zudem werden Strategische Partnerschaften unterstützt, die auf Innovationen in der Kinder- und Jugendhilfe abzielen.

 

Ziel der im Oktober 2017 stattgefundenen Konferenz Speak UP! Step UP! European youth work empowering young people’s democratic values & active citizenship war die Stärkung von Active Citizenship und die der europäischen Werte wie Pluralismus, Toleranz, Rechtsstaatlichkeit oder Solidarität im Förderprogramm Erasmus+ Jugend in Aktion. 

  • Dokumentation der Konferenz „political dimension of international youth work in Erasmus+” (16. /17.10.2017): Speak UP! Step UP! European youth work empowering young people’s democratic values & active citizenship. Berlin
    www.jugendfuereuropa.de/downloads/4-20-4095 

 

In einem Artikel für JUGEND für Europa stellen die Wissenschaftlerinnen Eva Feldmann-Wojtachnia und Barbara Tham die wichtigsten Ergebnisse zum Thema Förderung von Partizipation und aktive Bürgerschaft im Rahmen der europäischen Jugendarbeit vor. Die empirischen Erkenntnisse wurden im Rahmen des RAY-Netzwerks erhoben.

 

Das Europäische Solidaritätskorps fördert Freiwilligendienste und lokale sowie europaweite Solidaritätsprojekte für junge Menschen und Organisationen. Ein Ziel ist die Stärkung von Zusammenhalt und Demokratie in Europa, die Förderung von Engagement und aktiver Beteiligung junger Menschen und die Befähigung junger Menschen zu aktiver gesellschaftlicher Teilhabe, im Sinne einer europäischen Bürgerschaft.

 

Laut Bericht des Europäischen Parlaments zur Umsetzung von Maßnahmen der politischen Bildung ist Horizont Europa „das wichtigste Forschungsprogramm der EU, mit dem Projekte im Bereich der politischen Bildung finanziert werden können. Die lehrplanbezogenen, methodischen und pädagogischen Ansätze für die Vermittlung von politischer Bildung sind jedoch im Allgemeinen nach wie vor unterentwickelt und leiden unter einen Mangel an Forschung.“ Bisherige aus Horizont 2020 / Horizont Europa geförderte Projekte forschten v.a. zum „Zusammenhang zwischen der politisch-bürgerschaftlichen Entwicklung im öffentlichen Leben und der politischen Bildung an Schulen sowie der nichtformalen und informellen Bildung“.

 

Das Programm Citizens, Equality, Rights and Values (CERV) der Europäischen Union fördert Projekte zum Thema Unionswerte, Gleichstellung, Teilhabe und Gewaltprävention (Daphne) mit ca. 1,44 Milliarden Euro. Ziel ist der Schutz und Förderung der in den EU-Verträgen, der Charta und weiteren anwendbaren internationalen Menschenrechtskonventionen, verankerten Rechte und Werte. Insbesondere zivilgesellschaftliche Organisationen und Akteure sind im Fokus sowie die Stärkung von demokratischer Teilhabe und Bürgerbeteiligung. 

 

Umsetzungsinstrumente des Europarats zu politischer Bildung und Jugendarbeit

 

Europarat - Direktorat für Jugend und Sport

https://www.coe.int/en/web/youth/home 

 

Das Europarats-Programm Jugend für Demokratie möchte Jugendpartizipation in politischen Institutionen ausweiten, die Rechte junger Menschen stärken und Jugendliche in ihren Kenntnissen und Wissen zu Politik fördern. Dazu finden regelmäßige Ausschüsse statt, es gibt Jugendzentren in Straßburg und Budapest, es wird ein europäisches Jugendwerk geführt und eine Partnerschaft mit der EU (Youth Partnership) im Bereich Jugend aufrechterhalten. 

 

 

Die European Youth Foundation (EYF) ist eine Stiftung des Europarats zur Unterstützung und Förderung des Jugendbereichs. Ziele sind u.a., Jugendliche darin zu fördern an politischen Entscheidungen teilzuhaben, die Förderung von Jugendorganisationen sowie die Stärkung von Frieden.

 

Gemeinsame Umsetzungsinstrumente der EU und des Europarats zu politischer Bildung und Jugendarbeit

 

Die Europäische Union und der Europarat unterhalten eine sogenannte Youth Partnership, die zu Synergieeffekten im Bereich Jugend, Jugendpolitik, Jugendforschung und Jugendarbeit der verschiedenen Jugendprogramme führen soll. 

 

Der Europäische Rat und das Europäische Parlament einigten sich, 2022 zum Jahr der Jugend zu machen. Dies wurde mit einem Fördervolumen von 8 Millionen Euro unterstützt. Es gab insgesamt vier Ziele: (1) Schaffung neuer Perspektiven für die Jugend, unter besonderer Berücksichtigung des ökologischen und digitalen Wandels, (2) Förderung junger Menschen, u.a. durch Jugendarbeit, zu aktiven europäischen Bürger*innen, (3) Förderung der Möglichkeiten (persönliche, soziale, wirtschaftliche, berufliche Entwicklung) für junge Menschen, (4) durchgängige Berücksichtigung der Jugendpolitik in allen relevanten Politikbereichen der EU im Einklang mit der EU-Jugendstrategie 2019–2027.

 

Bisher fanden drei sogenannte European Youth Work Conventions statt, die man auch als Konferenzen europäischer Jugendarbeit bezeichnen könnte. Die erste Convention wurde im Juli 2010 in der belgischen Stadt Gent veranstaltet, die zweite Convention im April 2015 in Brüssel und die dritte fand im Dezember 2020 in Bonn, Deutschland, statt. Nach jeder Konferenz wurde eine gemeinsame Abschlusserklärung veröffentlicht. Ziele der Conventions sind der europäische Fachaustausch im Bereich Youth Work, Vernetzung, die Verständigung über pädagogische Konzepte, Strukturen, Methoden und Ziele sowie die Schaffung eines gemeinsamen, europäischen Verständnisses von Jugendarbeit. Aktuelle Herausforderungen, Interessen und Bedürfnisse der Jugendlichen sowie der Einfluss von gesellschaftspolitischen Themen auf Jugendarbeit spielen ebenso eine Rolle. 

 

Der Rat der Europäischen Union beschloss Ende 2020 die Europäische Jugendarbeitsagenda / European Youth Work Agenda. Die dritte Youth Work Convention im Dezember 2020 stellte dann den Auftakt zur konkreten Umsetzung der Agenda dar und wird auch Bonn-Prozess genannt. Ziel der European Youth Work Agenda und des Bonn-Prozesses ist es, ein gemeinsames Verständnis von Jugendarbeit in Europa zu entwickeln. Die unterschiedlichen Bedarfe aller Zielgruppen in der Jugendarbeit sollen sichtbar gemacht und die Jugendarbeit im Interesse der jungen Menschen in Europa weiterentwickelt werden.

 

„Dieses Handbuch wurde im Rahmen des Projekts „Resilience Through Education for Democratic Citizenship“ […] verfasst, das vom Europarat und der Europäischen Kommission im Rahmen des DISCO-Calls (Democratic and Inclusive School Culture in Operation) finanziert wurde“ (S. 8). Es soll „Jugend- und Sozialarbeiter*innen dabei unterstützen, ihre eigenen demokratischen Kompetenzen sowie die der jungen Menschen, mit denen sie arbeiten, zu stärken“ (ebd.).

 

Umsetzungsinstrumente von EU und Europarat auf nationaler Ebene

 

JUGEND für Europa ist vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) benannt und von der EU-Kommission (Generaldirektion Bildung und Kultur) vertraglich beauftragt, als Nationale Agentur die EU-Programme Erasmus+ Jugend (2021 - 2027) sowie das Europäische Solidaritätskorps (2021-2027) in Deutschland gemäß den Richtlinien umzusetzen.


Die Transferstelle European Youth Work Agenda ist im Forschungsverbund DJI/TU Dortmund angesiedelt. Sie wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und hat u.a. das Ziel, den Bonn-Prozess umzusetzen, indem Wissen gesammelt wird, Daten erhoben, die Sichtbarkeit über die Vielfalt der Kinder- und Jugendarbeit gestärkt wird sowie Austausch und Vernetzung der Kinder- und Jugendarbeit von der kommunalen über die regionale, Landes- und Bundes- bis hin zur europäischen Ebene ermöglicht wird. Hinsichtlich der europäischen Prozesse und Aktivitäten werden Synergien und Kooperationsmöglichkeiten mit JUGEND für Europa, der Unterstützungsstelle für den Bonn-Prozess auf europäischer Ebene, genutzt.


Als Sachverständigengremium mit bis zu 15 Expert*innen aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Wissenschaft berät das Bundesjugendkuratorium die Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Kinder- und Jugendhilfe und in Querschnittsfragen der Kinder- und Jugendpolitik. Auch europäische Beschlüsse und Dokumente im Bereich Jugend werden berücksichtigt.


Die Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) ist das Fachgremium der für die Kinder-, Jugend- und Familienpolitik zuständigen Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren der Bundesländer in Deutschland. Sie berät und beschließt über wichtige sowie grundsätzliche Angelegenheiten der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik. Gemeinsam werden rechtliche, fachliche und politische Fragen abgestimmt und entsprechende Beschlüsse gefasst.

  • Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder (JFMK)
    jfmk.de


Beim 3. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit 2021 waren europapolitische Themen bezüglich Youth Work, die Umsetzung und Weiterentwicklung der European Youth Work Agenda oder europäische Jugendpolitik und politische Beteiligung junger Menschen Schwerpunkte. Veranstaltungen wie „Entdecke die Möglichkeiten: Weiterentwicklung von Jugendarbeit durch eine starke European Youth Work Agenda (EYWA)“ oder „A?European ‘wind in our back’ - a new framework for youth work throughout Europe“ konnten besucht werden.


Das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) ist die Regiestelle für die Umsetzung der Programme des Europäischen Sozialfonds und übernimmt außerdem die administrative Umsetzung des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.


Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ ist das Forum und Netzwerk bundeszentraler Zusammenschlüsse, Organisationen und Institutionen der freien und öffentlichen Jugendhilfe in Deutschland. Die AGJ bezieht Position und veröffentlicht Stellungnahmen, u.a. auch zur EU-Jugendpolitik und deren Umsetzung in Deutschland. Die AGJ ist u.a. Mitglied in Eurochild – The European Network Promoting the Welfare and Rights of Children and Young People und beteiligt sich im Rahmen der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Jugendfragen (IAGJ).


Das EU-Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist die zentrale Anlaufstelle rund um EU-Rahmenprogramme für Forschung und Innovation. Das EU-Büro des BMBF unterstützt auch zu Themen der europäischen Bildungszusammenarbeit und ist bundesdeutsche Koordinierungs- und Kontaktstelle für das Eurydice-Netzwerk (siehe oben).

 

Wissenschaftliche Grundlagen

 

Becker ,Helle (2020): Systemische Wirkungen der Internationalen Jugendarbeit / des Internationalen Jugendaustauschs. Expertise und Literaturstudie. Köln
Becker, Helle (2012): Politische Bildung in Europa. In: APuZ – Aus Politik und Zeitgeschichte, Heft 46-47/2012, S. 16-22
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/148214/politische-bildung-in-europa


Becker, Helle (2009): Bologna lässt grüßen. Bildungs- und jugendpolitische Entwicklungen in der Europäischen Union und ihre Bedeutung für die politische Bildung. In: Außerschulische Bildung – Materialien zur politischen Jugend- und Erwachsenenbildung, Heft 4/2009, 40.Jg., Berlin, S. 368-373

 

Becker, Helle (2006): Das hinreißende ABC der Europäischen Union: Arbeit, Bildung, Citizenship – auf dem Weg zur europäischen Bildungs- und Bürgergesellschaft? In: Außerschulische Bildung. Materialien zur politischen Jugend- und Erwachsenenbildung, Heft 1/2006, 36.Jg., Berlin, S. 33-39

 

Der neueste Datenbericht vergleicht die drei RAY-Monitoring-Erhebungszyklen (2015/2016, 2017/2018, 2019/2020) und analysiert die Entwicklung von Erasmus+ Jugend für den gesamten Programmzeitraum mit Indikatoren wie Kompetenzentwicklung, Partizipation und Bürgerschaft, lernende Organisationen und Gemeinschaften, Inklusion junger Menschen mit geringeren Chancen etc.

 

Brixius, David (2010): Active Citizenship. Expertise im Rahmen des Verbundprojekts im Forscher Praktiker Dialog für Internationale Jugendarbeit. Heppenheim: https://www.aksb.de/fileadmin/redaktion/5._Themen/1._Schwerpunktthemen/1._Demokratie_und_Partizipation/Expertise_Active_Citizenship_David_Brixius.pdf

 

IKAB e.V. (2017): Zwischenevaluierung des Programms ERASMUS+. Sektorspezifischer Evaluationsbericht für JUGEND IN AKTION im Erasmus+ Programm, im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und JUGEND für Europa –Deutsche Nationalagentur für Erasmus+ JUGEND IN AKTION. Bonn
https://www.bmfsfj.de/resource/blob/117652/81bc2f34ca6ca017f67eb18804676c1f/zwischenevaluierung-erasmus-data.pdf


Lösch, Bettina (2009): Internationale und europäische Bedingungen politischer Bildung - zur Kritik der European Citizenship Education. In: Zeitschrift für Pädagogik 55/6, S. 849-859

Müller, Ingrid (2011): Europäische Bürgerschaft im EU-Programm JUGEND IN AKTION – EU-Programme für die nicht-formale Jugendbildung. In: Widmaier, Benedikt / Nonnenmacher, Frank (Hrsg.): Active Citizenship Education. Internationale Anstöße für die Politische Bildung. Schwalbach/Ts., S. 30-44

 

Münderlein, Regina / Autor, Jana (2022): Youth Work in Europa. Europäische Jugendarbeit kurz erklärt. Opladen/Berlin/Toronto

 

Yael Ohana, Beraterin der Geschäftsführung bei der Open Society Foundations, veröffentlichte 2020 im Rahmen von Jugend für Europa ein Diskussionspapier zur politischen Dimension in der Jugendarbeit. Es werden aktuelle Herausforderungen und Fragen aufgegriffen und versucht, konkrete Empfehlungen für die Förderung junger Menschen im Bereich Demokratiebewusstsein oder zivilgesellschaftliches Engagement zu geben.

 

Im Bericht „Unter die Lupe 2011“ wurden systemische Wirkungen auf die teilnehmenden Träger von Jugend in Aktion untersucht. Einige der Träger waren im Handlungsfeld politische Bildung bzw. politische Jugendbildung aktiv.

 

Thimmel, Andreas / Chehata, Yasmine (Hrsg.) (2015): Jugendarbeit in der Migrationsgesellschaft. Praxisforschung zur Interkulturellen Öffnung in kritisch-reflexiver Perspektive, Schwalbach/Ts. (256 S.)
transfer-politische-bildung.de/transfermaterial/datenbank/

 

Thimmel, Andreas (2020): Jugendbildungsarbeit in Europa. In: Bollweg, Petra / Buchna, Jennifer / Coelen, Thomas / Otto, Hans-Uwe (Hrsg.): Handbuch Ganztagsbildung (2., aktualisierte und erweiterte Auflage). Wiesbaden, S. 1219-1231

 

Widmaier, Benedikt / Nonnenmacher, Frank (Hrsg.) (2011): Active Citizenship Education. Internationale Anstöße für die Politische Bildung. Schwalbach/Ts.
 

Die Fachstelle politische Bildung informiert


Fachstelle politische Bildung (22.06.2020): „Eine bessere Strukturförderung von Jugendarbeit und politischer Jugendbildung würde bestimmte thematisch enggeführte Sonderprogramme und „Benachteiligtenprogramme“ obsolet machen.“ Fünf Fragen an Andreas Thimmel
transfer-politische-bildung.de/transfermaterial/im-gespraech/mitteilung/artikel/eine-bessere-strukturfoerderung-von-jugendarbeit-und-politischer-jugendbildung-wuerde-bestimmte-thema

 

Fachstelle politische Bildung (10.01.2022): „Wir benötigen mehr Forschung im Bereich der aktiven europäischen Bürgerschaft.“ Fünf Fragen an Barbara Tham
transfer-politische-bildung.de/transfermaterial/im-gespraech/mitteilung/artikel/wir-benoetigen-mehr-forschung-im-bereich-der-aktiven-europaeischen-buergerschaft-fuenf-fragen-an-barb

 

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Politische Bildung und Europa – Praxisfeld Erwachsenenbildung

 

2015 unterzeichneten die EU-Bildungsminister*innen die Pariser Erklärung über die Förderung einer EU-Staatsbürgerschaft und der gemeinsamen Werte wie Freiheit, Toleranz und Nichtdiskriminierung. Darin wird festgehalten, dass v.a. Bildung zu einer informierten und aktiven (europäischen) Bürger*innenschaft beiträgt. Das Ziel und Konzept der „Aktiven Bürgerschaft“ (active citizenship) im Zusammenhang mit Bildung wurde bereits im Memorandum über Lebenslanges Lernen (2000) ausgeführt.

 

2018 veröffentlichte der Rat der Europäischen Union eine Empfehlung „zu Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen“. Eine der genannten Schlüsselkompetenzen ist die sogenannte Bürgerkompetenz, welche als Fähigkeit definiert wird, „als verantwortungsvoller Bürger zu handeln und uneingeschränkt am gesellschaftlichen und sozialen Leben teilzunehmen, und zwar auf der Grundlage der Kenntnis gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, rechtlicher und politischer Konzepte und Strukturen sowie einem Verständnis von globalen Entwicklungen und Nachhaltigkeit“ (Europarat 2018: 10).


Auch in der aktuellen Europäischen Agenda für Erwachsenenbildung (2021-2030) wird die Stärkung von active citizenship als zentrales Ziel der formalen, nonformalen und informellen Bildung Erwachsener genannt.


Epale

Europäische, mehrsprachige Online-Plattform der Erwachsenenbildung. Sie richtet sich an Fachleute, pädagogische Fachkräfte und Bildner*innen, Wissenschaftler*innen sowie politische Entscheidungsträger.
https://epale.ec.europa.eu/en


Online-Plattform zu Konzept und Methoden des Lebenslangen Lernens
lllplatform.eu


DARE - Democracy and Human Rights Education in Europe
DARE ist ein europäisches Netzwerk mit Mitgliedern aus 19 Ländern. Das Netzwerk hat sich gegründet, um die Anliegen von außerschulischer politischer Bildung und Menschenrechtsbildung auf europäischer Ebene besser vertreten zu können. Der Sitz der DARE-Geschäftsstelle ist beim Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten.
dare-network.eu


Der Europäische Verband für Erwachsenenbildung (European Association for the Education of Adults – EAEA) legt in seinem Manifest für Erwachsenenbildung im 21. Jahrhundert dar, dass Erwachsenenbildung schon immer einen Beitrag zur Stärkung der Zivilgesellschaft und zum Zugehörigkeitsgefühl zu Europa geleistet hat. „Partizipatorische Demokratie kann nur durch eine breite Teilhabe und bedeutende Beiträge zur Entscheidungsfindung sowie eine kritische Bewertung politischer und gesellschaftlicher Themen durch alle Beteiligten gelingen.“ (S. 6)

 

Politische Grundlagen der EU zu politischer Bildung und Erwachsenenbildung

 

Europäisches Parlament (06.04.2022): Entschließung des Europäischen Parlaments vom 6. April 2022 zu der Umsetzung von Maßnahmen der politischen Bildung
www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2022-0114_DE.html

2021 verabschiedete der Rat der Europäischen Union eine neue europäische Agenda für die Erwachsenenbildung von 2021 bis 2030. Neben der beruflichen und formalen Bildung sollen die Mitgliedsstaaten auch die nonformale und informelle Erwachsenenbildung stärken. Zudem gehe es auch darum, dass durch „Erwachsenenbildung ein Beitrag zu aktiver Bürgerschaft sowie zum Lernen in Gemeinschaft geleistet werden [kann]. […] Die Erwachsenenbildung spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, auf aktuelle und künftige Herausforderungen und Chancen im Leben und im Beruf zu reagieren, wobei dies tragfähige Gemeinschaften entstehen lässt“.


Der Europäische Sozialfonds + (ESF+) ist ein Förderinstrument der EU, um ein sozialeres und inklusiveres Europa zu schaffen. Dafür sollen u.a. Schlüsselkompetenzen des lebenslangen Lernens gefördert werden, zu denen auch die Kompetenz zur aktiven staatsbürgerlichen Beteiligung gehört.


Die Weiterführung und Aktualisierung des EU-Programm Erasmus+ hat unter anderem zum Ziel, einen europäischen Bildungsraum zu schaffen und die „Mitgliedstaaten bei der Verwirklichung der Ziele der Pariser Erklärung vom 17. März 2015 zur Förderung von politischer Bildung und der gemeinsamen Werte von Freiheit, Toleranz und Nichtdiskriminierung durch Bildung“ (S. 3) zu unterstützen. Durch die Förderung von Lernmobilität sollen die europäische Identität und „die Förderung der aktiven Teilhabe des Einzelnen und der Zivilgesellschaft an demokratischen Prozessen“ (S. 5) gestärkt werden.


Der Rat der Europäischen Union veröffentlichte 2019 Schlussfolgerungen zur Stärkung der Demokratie in der EU sowie der Demokratien in den einzelnen Mitgliedsstaaten. Dazu gehört unter anderem die „Unterstützung und Förderung der politischen Bildung und Online-Medienkompetenz, die einen unverzichtbaren mittel- und langfristigen Beitrag zur Widerstandsfähigkeit der heutigen Demokratien leisten, und Förderung der Nutzung von Online-Technologien zur Stärkung der politischen Teilhabe, Rechenschaftspflicht und Informationsfreiheit“ (S. 5).


Der Rat der Europäischen Union legte 2018 eine Empfehlung zur Neuformulierung der Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen vor. Eine der zentralen Schlüsselkompetenzen ist die sogenannte Bürgerkompetenz. Diese soll dazu befähigen, „als verantwortungsvoller Bürger zu handeln und uneingeschränkt am gesellschaftlichen und sozialen Leben teilzunehmen, und zwar auf der Grundlage der Kenntnis gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, rechtlicher und politischer Konzepte und Strukturen sowie einem Verständnis von globalen Entwicklungen und Nachhaltigkeit“ (S. 10).


Die Bildungsminister der Europäischen Union einigten sich in einer gemeinsamen Erklärung 2015 unter anderem darauf, durch EU-Programme und Finanzierungsinstrumente politische Bildung zu fördern.


Das Memorandum über Lebenslanges Lernen ist eines der wichtigsten Grundlagendokumente der EU bezüglich des Konzepts und der Strategie des lebenslangen Lernens. Es bezieht sich auf alle Bereiche des Bildungssystems, insbesondere jedoch auf die Erwachsenenbildung. Hauptziel ist, europäische Bürger*innen so lange wie möglich in einem Arbeits-/Beschäftigungsverhältnis zu halten und dass sie in der Lage sind, flexibel auf neue Wissens- und Arbeitsanforderungen zu reagieren. Doch auch die „Ermutigung und Befähigung der Menschen zur noch aktiveren Mitwirkung an allen Bereichen des modernen öffentlichen Lebens, vor allem am sozialen und politischen Leben auf allen Ebenen des Gemeinwesens, auch auf europäischer Ebene“ (S. 5) ist ein wesentliches Ziel lebenslangen Lernens.

 

Auflistung aller relevanten EU-Dokumente für den Bereich Erwachsenenbildung/Weiterbildung
www.agenda-erwachsenenbildung.de/service/eu-dokumente

 

Politische Grundlagen des Europarats zu politischer Bildung und Erwachsenenbildung

 

2019 empfiehlt das Ministerkomitee des Europarats seinen Mitgliedsstaaten, digital citizenship education durch bestimmte Maßnahmen zu stärken. Ziel sei es, die Werte, Einstellungen, Fähigkeiten und Kenntnisse zu entwickeln, die für jede*n Bürger*in erforderlich sind, um sich voll und ganz an der Gesellschaft zu beteiligen und ihre Verantwortung wahrzunehmen. Hierfür sei insbesondere auch eine politische Bildung im Sinne von Medienbildung und -kompetenz notwendig.

  • Ministerkomitee des Europarats (21.11.2019): Recommendation CM/Rec(2019)10 of the Committee of Ministers to member States on developing and promoting digital citizenship education
    https://rm.coe.int/090000168098de08


Mit dem Ziel, Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu fördern, verabschiedete der Europarat 2010 die „Europarats-Charta zur Politischen Bildung und Menschenrechtsbildung“. Laut Charta soll allen Menschen in Europa „die Möglichkeit die Möglichkeit zur Politischen Bildung und Menschenrechtsbildung geboten werden“ (S. 9). Zudem wird politische Bildung und Menschenrechtsbildung in der Charta als ein lebenslanger Prozess beschrieben, in dem formale, nonformale und informelle Lernprozesse eine Rolle spielen (siehe ebd.).

  • Europarat (11.05.2010): Europarats-Charta zur Politischen Bildung und Menschenrechtsbildung. Empfehlung CM/Rec(2010)7 des Ministerkomitees des Europarats an die Mitgliedstaaten
    https://rm.coe.int/1680489411


Im vorliegenden Kompetenzmodell des Europarats – Reference Framework of Competences for Democratic Culture (RFCDC) – werden Kompetenzen vorgestellt, die Bürger*innen „eine effiziente Teilnahme an einer Kultur der Demokratie ermöglichen“ (S. 15) sollen. Das Modell richtet sich vornehmlich an bildungspolitische Entscheidungsträger, „um dazu beizutragen, Bildungssysteme für die Vorbereitung der Lernenden auf das Leben als kompetente demokratische Bürger auszustatten“ (ebd.).

 

Umsetzungsinstrumente von EU und Europarat zu politischer Bildung

 

Die Europäische Union setzt ihre Richtlinien, Beschlüsse und Verordnungen sowie Empfehlungen mit unterschiedlichen Instrumentarien um. Hauptinstrument sind Förderprogramme, die Schwerpunkte setzen und Gelder/Ressourcen an Mitgliedstaaten und zivilgesellschaftliche Akteure vergeben. Der Europarat hat, im Gegenteil zur EU, zwar keine gesetzgeberischen Kompetenzen, nimmt jedoch ebenfalls über Förderprogramme (strukturgebenden) Einfluss auf seine Mitgliedsstaaten.
Auf nationaler Ebene gibt es auch Instrumentarien, um die auf EU-Ebene und beim Europarat erlassenen politischen Grundlagen umzusetzen. Das können staatliche Institutionen und Akteure sein, Förderprogramme, Kommissionen, wiederkehrende Konferenzen, Arbeitsgruppen und vieles mehr.

 

Umsetzungsinstrumente der EU zu politischer Bildung und Erwachsenenbildung

 

Europäisches Parlament, Ausschuss für Kultur und Bildung (23.03.2022): Bericht über die Umsetzung von Maßnahmen der politischen Bildung
https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/A-9-2022-0060_DE.html

Ziel des EU-Förderprogramms Bürgerinnen und Bürger, Gleichstellung, Rechte und Werte (2021-2027) ist die Entwicklung und der Erhalt einer offenen, rechtsbasierten, demokratischen, gleichberechtigten und inklusiven Gesellschaft auf der Grundlage der Rechtsstaatlichkeit. Dazu gehören u.a. die Förderung der Bürgerbeteiligung und der Teilhabe am demokratischen Leben der Union oder Schutz und Förderung der Werte der Union.


Das EU-Förderprogramm Erasmus+ - Erwachsenenbildung (2021-2027) zielt auf die Stärkung von europäischen Werten, eine inklusivere und nachhaltigere Gesellschaft sowie die Vorbereitung auf eine digitale Zukunft. Im Bereich Erwachsenenbildung haben Menschen mit Erasmus+ die Möglichkeit, zu Lern- und Weiterbildungszwecken ins Ausland zu gehen. Laut Verordnung des europäischen Parlaments und europäischen Rates soll Erasmus+ auch politische Bildung sowie gemeinsame Werte von Freiheit, Toleranz und Nichtdiskriminierung durch Bildung stärken.


Ziel des Europäischen Sozialfonds (ESF) ist die Förderung der Beschäftigung und sozialen Integration in Europa. Durch den ESF soll das Beschäftigungsniveau erhöht werden und die Gleichberechtigung von Männern und Frauen verbessert. Außerdem fördert er eine nachhaltige Entwicklung sowie wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in der Europäischen Union. Eine wichtige Förderungssäule des ESF ist die Aus- und Weiterbildung. Da die Ausgaben für die Förderprogramme der Förderperiode 2014 bis 2020 noch bis 2023 abgerechnet werden können, ist sie auch über das Jahr 2021 hinaus aktuell.


Hauptziel der neuen Förderperiode des Europäischen Sozialfonds ist die Stärkung eines sozialeren Europas sowie die Umsetzung sozialer Rechte in die Praxis. Der ESF investiert vor Ort in Maßnahmen, um Menschen bei der Bewältigung wirtschaftlicher und sozialer Herausforderungen zu unterstützen.


Laut Bericht des Europäischen Parlaments zur Umsetzung von Maßnahmen der politischen Bildung ist Horizont Europa „das wichtigste Forschungsprogramm der EU, mit dem Projekte im Bereich der politischen Bildung finanziert werden können. Die lehrplanbezogenen, methodischen und pädagogischen Ansätze für die Vermittlung von politischer Bildung sind jedoch im Allgemeinen nach wie vor unterentwickelt und leiden unter einen Mangel an Forschung.“ Bisherige aus Horizont 2020 / Horizont Europa geförderte Projekte forschten v.a. zum „Zusammenhang zwischen der politisch-bürgerschaftlichen Entwicklung im öffentlichen Leben und der politischen Bildung an Schulen sowie der nichtformalen und informellen Bildung“.


Das Programm Citizens, Equality, Rights and Values (CERV) der Europäischen Union fördert Projekte zum Thema Unionswerte, Gleichstellung, Teilhabe und Gewaltprävention (Daphne) mit ca. 1,44 Milliarden Euro. Ziel ist der Schutz und Förderung der in den EU-Verträgen, der Charta und weiteren anwendbaren internationalen Menschenrechtskonventionen, verankerten Rechte und Werte. Insbesondere zivilgesellschaftliche Organisationen und Akteure sind im Fokus sowie die Stärkung von demokratischer Teilhabe und Bürgerbeteiligung.


Die European Association for the Education of Adults (EAEA) ist ein Zusammenschluss von Trägern der nonformalen Erwachsenenbildung unterschiedlicher europäischer Staaten. Sie kooperiert mit Institutionen der EU sowie nationalen und internationalen Organisationen. EAEA vertritt die Interessen der nonformalen Erwachsenenbildung in der EU, in Arbeitsgruppen und auf Veranstaltungen. Sie möchte zur Professionalisierung und sozialen Inklusion beitragen und generationenübergreifendes Lernen stärken – auch im Bereich politischer Bildung.

  • European Association for the Education of Adults (EAEA)
    eaea.org


Eurydice bereitet allgemeine Informationen über die nationalen Bildungssysteme in Europa von der frühkindlichen Bildung und Betreuung bis zur Erwachsenenbildung auf und stellt sie in Publikationen und nationalen Beschreibungen allen Interessierten, insbesondere bildungspolitischen Entscheidungsträgern, zur Verfügung. Eurydice umfasst Beschreibungen der Bildungssysteme aus 37 europäischen Ländern sowie vergleichende Analysen zu spezifischen Themen, Indikatoren und Statistiken.

  • Beispieldokument von Eurydice: European Education and Culture Executive Agency, Eurydice (2015): Allgemeine und berufliche Erwachsenenbildung in Europa: Ausweitung des Zugangs zu Bildungsangeboten
    https://data.europa.eu/doi/10.2797/70707

 

Umsetzungsinstrumente von EU- und Europaratsdebatten auf nationaler Ebene

 

Ziel der Koordinierungsstelle der Europäische Agenda für Erwachsenenbildung ist die Umsetzung der Agenda für Erwachsenenbildung. Sie verwirklicht zum einen europäische Belange aus dem Bereich der Erwachsenenbildung in Deutschland und vertritt zum anderen deutsche nationale Belange auf europäischer Ebene.


Die Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB) ist eine der Nationalen Agenturen, die in Deutschland das europäische Programm Erasmus+ für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport (2014-2020) betreuen. Die NA beim BIBB ist in dieser Funktion für die Umsetzung des Programms in den Bereichen der Berufsbildung und der Erwachsenenbildung zuständig. Darüber hinaus nimmt sie zahlreiche europabezogene und internationale Aufgaben im Bereich der Berufs- und Erwachsenenbildung wahr. Die NA beim BIBB hat ihren Sitz im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Sie arbeitet eng mit Ministerien, Bundesländern, Sozialpartnern, Verbänden, Kammern, Unternehmen, Hochschulen und Bildungseinrichtungen zusammen. Auf internationaler Ebene kooperiert sie mit der Europäischen Kommission und den Nationalen Agenturen in Europa.

  • Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB)
    https://www.na-bibb.de


Bildungsminister*innen und Bildungssenator*innen der Bundesländer arbeiten in der ständigen Kultusministerkonferenz (KMK) zusammen, um länderübergreifende Strategien, Gemeinsamkeiten, Qualitätsstandards und Vergleichbarkeit in Bildungsfragen sowie Wissenschaft und Kultur zu schaffen. Hierbei greifen sie auch auf Beschlüsse und Empfehlungen, die auf EU-Ebene getroffen wurden, zurück.


EU-Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
https://www.eubuero.de/eub.htm

 

Wissenschaftliche Grundlagen

 

Der Referent für internationale politische Bildung im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB), Georg Pirker, hat aus Sicht der politischen Erwachsenenbildung des AdB eine zusammenfassende Einschätzung zur neuen Europäischen Agenda für Erwachsenenbildung vorgenommen.


Becker, Helle (2012):
Politische Bildung in Europa. In: APuZ – Aus Politik und Zeitgeschichte, Heft 46-47/2012, S. 16-22,
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/148214/politische-bildung-in-europa


DARE - Democracy and Human Rights Education in Europe ist ein europäisches Netzwerk mit Mitgliedern aus 19 Ländern. Das Netzwerk hat sich gegründet, um die Anliegen von außerschulischer politischer Bildung und Menschenrechtsbildung auf europäischer Ebene besser vertreten zu können. 2012 veröffentlichte DARE einen offenen Brief an die europäische Kommission, in welchem sie die wichtige Rolle von politischer Bildung, Menschenrechtsbildung und Demokratiebildung in Europa für den Erhalt der Demokratie bestärken und davor warnen, diese Bildungsthemen zu vernachlässigen.

 

Sibilla Drews, Leiterin des Teams Erwachsenenbildung bei der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung, macht an Beispielen deutlich, dass in Europa das Bewusstsein für die zentrale Rolle der aktiven Bürgerschaft wächst. Dies sei wichtig, um neben Kindern und Jugendlichen auch Erwachsene darin zu bestärken, sich politisch zu beteiligen, Einfluss auf die Gestaltung von Gesellschaft zu nehmen sowie Zivilcourage zu zeigen.

 

Ebner, Gina (2020): Die Zukunft der Erwachsenenbildung in Europa. In: Bildung für Europa. Journal der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung, Nr. 32, S. 6-8. Bonn
https://www.na-bibb.de/fileadmin/user_upload/na-bibb.de/Dokumente/06_Metanavigation/02_Service/Publikationen_Warenkorb/Web_NAJ32_200703.pdf


European Education and Culture Executive Agency, Eurydice (2015): Allgemeine und berufliche Erwachsenenbildung in Europa: Ausweitung des Zugangs zu Bildungsangeboten
https://data.europa.eu/doi/10.2797/70707

 

Grüne, Petra (2016): Internationaler Austausch als Impuls zur Weiterentwicklung politischer Bildung. NECE – Networking European Citizenship Education. In: Bildung für Europa. Journal der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung, Nr.24, S. 12-14. Bonn
https://www.na-bibb.de/fileadmin/user_upload/na-bibb.de/Dokumente/06_Metanavigation/02_Service/Publikationen_Warenkorb/journal_2016_24_politische_bildung.pdf

 

Heldt, Inken (2016): Europäische Rahmungen der Erwachsenenbildung. In: Hufer, Klaus-Peter / Lange, Dirk (Hrsg.): Handbuch Politische Erwachsenenbildung. Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts.

 

Heldt, Inken (2018): Bildungspolitische Leitbilder non-formaler politischer Jugendbildung und politischer Erwachsenenbildung. In: Hufer, Klaus-Peter / Oeftering, Tonio / Oppermann, Julia (Hrsg.): Wo steht die außerschulische politische Jugend- und Erwachsenenbildung? Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts.

 

IG Metall Vorstand / FB Gewerkschaftliche Bildungsarbeit (Hrsg.) (2012): Ergebnisse des Projekts Quali2move. Gewerkschaftliche Bildung für ein solidarisches Europa! Ziele, Konzepte und Methoden transnationaler politischer Bildung. Frankfurt am Main
http://www.innovationsdemokratie.de/mediapool/58/584093/data/Handbuch-Quali2move_D.pdf

 

Lange, Dirk / Heldt, Inken (2016): Demokratisches Bürgerbewusstsein und Inclusive Citizenship Education. Herausforderungen der Europäischen Zivilgesellschaften. In: Bildung für Europa. Journal der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung, Nr. 24, S. 8-10. Bonn
https://www.na-bibb.de/fileadmin/user_upload/na-bibb.de/Dokumente/06_Metanavigation/02_Service/Publikationen_Warenkorb/journal_2016_24_politische_bildung.pdf

 

Lösch, Bettina (2009): Internationale und europäische Bedingungen politischer Bildung - zur Kritik der European Citizenship Education. In: Zeitschrift für Pädagogik 55/6, S. 849-859

 

Martinez, Ramon / Pirker, Georg / Kolarova, Daniela (2021): Learning the Digital Lifelong. Positions and reflections from the perspective of Education for Democratic Citizenship / Human Rights Education. Herausgegeben vom DARE-Netzwerk. DARE - Democracy and Human Rights Education in Europe
dttools.eu/pdf/DIGIT-AL-Learning-the-Digital-Lifelong.pdf

 

Nuissl, Ekkehard / Lattke, Susanne / Pätzold, Henning (2010): Europäische Perspektiven der Erwachsenenbildung. Bielefeld


Schneider, Thorsten (2016):
Politische und gesellschaftliche Bildung im Programm Erasmus+. Für ein friedliches Zusammenleben in Europa. In: Bildung für Europa. Journal der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung, Nr. 24, S. 11. Bonn
https://www.na-bibb.de/fileadmin/user_upload/na-bibb.de/Dokumente/06_Metanavigation/02_Service/Publikationen_Warenkorb/journal_2016_24_politische_bildung.pdf


Wach, Lena (2018): Europa für Bürgerinnen und Bürger. Empirische Befunde im Lichte politischer Mündigkeit. In: Hufer, Klaus-Peter / Oeftering, Tonio / Oppermann, Julia (Hrsg.) Wo steht die außerschulische politische Jugend- und Erwachsenenbildung? Schwalbach/Ts.
Widmaier, Benedikt / Nonnenmacher, Frank (Hrsg.) (2011): Active citizenship education. Internationale Anstöße für die Politische Bildung. Schwalbach/Ts.


Zeuner, Christine (2015):
Staatsbürgerschaft und politische Bildung. In: Negt, Oskar / Ostolski, Adam / Kehrbaum, Tom / Zeuner, Christine (Hrsg.): Stimmen für Europa. Göttingen, S. 56-73


Zeuner, Christine (2018): Internationale Perspektiven der Erwachsenenbildung. In: Tippelt, Rudolf / von Hippel, Aiga (Hrsg.): Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung, Band 1 (6. Auflage). Wiesbaden, S. 659-678

 

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