Ergebnisse der Umfrage „Kooperationen zwischen außerschulischer politischer Bildung und Schule“

Mit einer kurzen, bundesweiten Umfrage (nicht repräsentativ) wandte sich die Transferstelle politische Bildung 2017 an Personen im Feld der politischen Bildung. Die Umfrage sollte ein Meinungsbild liefern, ob und wenn ja welche Erfahrungen die verschiedenen Akteure mit Kooperationen zwischen außerschulischer politischer Bildung und Schule machen und wie die Kooperationen zustande kommen.

 

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und Unterstützer_innen, die auf unsere Umfrage aufmerksam gemacht haben!

 

Erfahrungen mit Kooperationen

Insgesamt haben 199 Personen an der Umfrage teilgenommen. Davon kooperieren 63 Prozent in Projekten oder mehrtägigen Angeboten, 47 Prozent mit stundenweisen Angeboten (siehe Grafik 1). In nur 15 Prozent der Kooperationsvorhaben geht es um Schulentwicklung. In nur 26 Prozent der Fälle findet die Kooperation mit dem Fachunterricht statt. 57 Prozent geben an, langjährige Kooperationsbeziehungen mit denselben Partnern zu haben. Die gemeinsamen Aktivitäten verteilen sich zu ungefähr gleichen Teilen auf Aktivitäten in der Schule (60 Prozent) und auf außerschulische Lernorte (67 Prozent).

Initiative zur Kooperation

In 60 Prozent der Fälle sind beide Partner gleich initiativ, wenn es darum geht, eine Kooperation einzugehen (siehe Grafik 2). Man kann das als Bestätigung der Annahme werten, dass das Interesse an Kooperationen auf beiden Seiten gleich groß ist. Immerhin 13 Prozent der Kooperationen kommen durch Dritte zustande. Genannt wurden hier andere Träger, Behörden (Ministerien, Landeszentralen für politische Bildung), Stiftungen und Einzelpersonen. Auffällig ist, dass keine Stellen genannt werden, deren Kernaufgabe es ist, für eine Vernetzung und Koordination von Kooperationen zu sorgen wie beispielsweise lokale Bildungsbüros. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass jenseits enger fachlicher Grenzen kaum eine Instanz vorhanden ist, die systematisch Kooperationen im Bereich politischer Bildung unterstützt. Dies wäre aber für eine Sichtbarkeit des Bereiches und der Träger sowie für eine Einschätzbarkeit der Arbeit dieser Träger sinnvoll und notwendig.

Die Umfrage bestätigt noch eine weitere Annahme, nämlich die, dass die „Szene“ der politischen Bildung breit und bunt ist. Auf die Frage nach Organisationsform und fachlicher Verortung der Antwortenden gab es eine große Bandbreite an Nennungen: Bildungsstätte, Verein, Schule (Schulleitung, Lehrkraft), das Soziokulturelle Zentrum, Jugendzentrum, Jugendverband, Träger der Jugendarbeit, Landeszentrale für politische Bildung, medienpädagogische Initiative, Träger außerschulischer Bildung, Träger außerschulischer politischer Bildung oder Weiterbildungseinrichtung. Insgesamt weist die Umfrage darauf hin, dass Kooperationen im Feld der politischen Bildung vielfältig ausgewogen und keinesfalls exotisch sind. Die Frage stellt sich also, welche Ziele diese Kooperationen verfolgen, wie sie ausgestaltet sind, und ob sie vor den gleichen Hindernissen, Schwierigkeiten und Fragen stehen wie andere Bereiche der Jugendbildung bzw. Jugendarbeit.

 

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