Fachforum „Politische Bildung und kulturelle Bildung II“

Wir tagen weiter digital! Am 25. Mai 2020 fand das zweite Online-Fachforum zum Thema „Politische Bildung und kulturelle Bildung II“ statt. Die Fachstelle politische Bildung lud Expert_innen aus Wissenschaft und Praxis politischer und kultureller Bildung zu einer Diskussion ein.


Fachforum „Politische Bildung und kulturelle Bildung II“

Wir tagen weiter digital! Am 25. Mai 2020 fand das zweite Online-Fachforum zum Thema „Politische Bildung und kulturelle Bildung II“ statt. Die Fachstelle politische Bildung lud Expert_innen aus Wissenschaft und Praxis politischer und kultureller Bildung zu einer Diskussion ein.

Anlass für das Fachforum „Politische Bildung und kulturelle Bildung II“ (ein erstes Fachforum zu dem Thema fand im Dezember 2019 statt) war unter anderem die Beobachtung, dass die Suche nach Zugängen zu bisher wenig erreichten Zielgruppen, die vermeintliche Politikverdrossenheit breiter Bevölkerungsschichten und die aktuelle Politisierung von Kunst und Kultur derzeit zu Überlegungen führen, wie Menschen mit kulturellen und künstlerischen Mitteln sowie durch Kunst und Kultur zu politischem Denken und Lernen animiert werden können. Bisher gibt es nur wenige systematische, gemeinsame Diskurse über das Verhältnis von kultureller und politischer Bildung sowie zu Möglichkeiten, Wegen und Grenzen einer Zusammenarbeit von politischer und kultureller Bildung.


Am Fachforum beteiligten sich Dr.in Helle Becker (Fachstelle politische Bildung), Prof.in Dr.in Anja Besand (TU Dresden), Dr. in Sabine Dengel (Bundeszentrale politische Bildung/bpb), Prof. Dr. Benjamin Jörissen (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg), Dr.in Elke Kollar (Bundesverband Museumspädagogik), Thomas Krüger (Bundeszentrale politische Bildung/bpb), Prof.in Dr.in Waltraud Meints-Stender (Hochschule Niederrhein), Prof.in Dr.in Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss (Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel), Finn Sörje, (wannseeFORUM), Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker (Universität Hamburg), Prof. Dr. Michael Wehner (Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg) und Kirsten Witt (Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung).


Die Expert_innen diskutierten unter anderem über Unterschiede und Gemeinsamkeiten politischer und kultureller Bildung sowie über sie in der fachlichen und öffentlichen Diskussion herrschende Unklarheiten, Dissens oder „Kolonialsierungen“. Gefragt wurde außerdem, wie die Spezifika und das Verhältnis beider Bereiche zueinander (besser) reflektiert, verdeutlicht und genutzt werden können. Die Expert_innen widmeten sich auch den Fragen, wie politische und kulturelle Bildung voneinander profitieren können und welche Möglichkeiten (und Grenzen) der praktischen Zusammenarbeit es gibt. Ferner diskutierten sie darüber, welcher weiteren Forschung zu den Praxisfeldern es bedarf.


Man tauschte sich auch über die Imagefacetten der kulturellen und politischen Bildung aus und es wurde festgestellt, dass oftmals die Förderlogiken bestimmen, was unter welchem Label – politische oder kulturelle Bildung – stattfindet. Strittig war die Frage, ob es überhaupt eindeutiger Definitionen und Abgrenzungen bedarf. Andererseits sollte zunächst das jeweilige Selbstverständnis formuliert und Qualitätskriterien bestimmt werden. Dies würde helfen, sich gegenseitig besser zu verstehen und Gemeinsames auszuloten.


Für eine Zusammenarbeit wurde herausgestellt, dass es ein gemeinsames Bildungsverständnis (der außerschulischen Bildung) mit Parametern wie Freiwilligkeit, Teilnehmendenorientierung, Partizipation etc. gibt. Der Einsatz künstlerischer Methoden mache aus politischer Bildung noch keine kulturelle, umgekehrt ein politisches Thema in der kulturellen Bildung aus dieser nicht automatisch politische Bildung.


Mehrfach wurde darauf hingewiesen, dass mehr Räume für einen gemeinsamen Austausch nötig sind. Die Fachstelle möchte mit ihren Fachforen dazu beitragen, die Schnittstellen zwischen den Praxisfeldern differenziert zu betrachten und Lücken auffüllen zu helfen.


Das Fachforum setzte eine Veranstaltungsreihe fort, in der die Fachstelle politische Bildung Expert_innen aus Wissenschaft und Praxis der politischen Bildung einlädt, um zu ausgewählten Themen über die Vielfalt der politischen Bildungslandschaft zu beraten und zu sondieren, wie Akteur_innen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen und praktischen Kontexten in einen Austausch – und perspektivisch in eine fruchtbare Zusammenarbeit – kommen können. Die Ergebnisse dieses Fachforums werden, gemeinsam mit denen aus der vorangegangenen Veranstaltung am 13.12.2029, in einem Papier festgehalten, das in die Fachdiskurse der politischen Bildung und der kulturellen Bildung eingebracht werden soll.

Foto: v.l.n.r. David Heemann (Fachstelle politische Bildung), Julia Schreier (Fachstelle politische Bildung), Dr.in Elke Kollar (Bundesverband Museumspädagogik), Danica Finger (Fachstelle politische Bildung), Annabell Brosi (Fachstelle politische Bildung), Prof. Dr. Benjamin Jörissen (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg), Chantal Filipiak (Fachstelle politische Bildung), Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker (Universität Hamburg), Dr.in Helle Becker (Fachstelle politische Bildung), Prof.in Dr.in Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss (Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel), Prof.in Dr.in Waltraud Meints-Stender (Hochschule Niederrhein), Finn Sörje (wannseeFORUM), Prof.in Dr.in Anja Besand (TU Dresden), Thomas Krüger (Bundeszentrale politische Bildung/bpb), Marita Klink (Fachstelle politische Bildung), Kirsten Witt (Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung), Dr. in Sabine Dengel (Bundeszentrale politische Bildung/bpb).



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