Expert_innen aus Wissenschaft und Praxis diskutierten weiter zur Landkarte der Forschung und Topografie der Praxis politischer Bildung

In einem Fachforum diskutierten am 17. Oktober 2018 Vertreter_innen aus Wissenschaft und Praxis politischer Bildung die Entwürfe zu einer „Landkarte der Forschung“ und einer „Topografie der Praxis politischer Bildung“. Die Fachstelle politische Bildung hatte dafür, auf der Grundlage der Diskussion mit ihrem Beirat im September, beide Vorhaben weiterentwickelt. Gastgeber in Bremen waren Prof. Andreas Klee und Dr. Marc Partetzke vom Zentrum für Arbeit und Politik (zap) an der Universität Bremen.


Fachforum in Bremen

Fachforum in Bremen

In einem Fachforum diskutierten am 17. Oktober 2018 Vertreter_innen aus Wissenschaft und Praxis politischer Bildung die Entwürfe zu einer „Landkarte der Forschung“ und einer „Topografie der Praxis politischer Bildung“. Die Fachstelle politische Bildung hatte dafür, auf der Grundlage der Diskussion mit ihrem Beirat im September, beide Vorhaben weiterentwickelt. Gastgeber in Bremen waren Prof. Andreas Klee und Dr. Marc Partetzke vom Zentrum für Arbeit und Politik (zap) an der Universität Bremen.

Die Landkarte der Forschung zur politischen Bildung soll erstmalig einen Überblick über Akteur_innen geben, die zu politischer Bildung in Deutschland forschen. Mit einer „Topografie der Praxis“ soll eine systematische Übersicht über die differenzierten, vielfältigen Praxisbereiche, in denen politische Bildung mit unterschiedlichen Konzepten verortet ist, geschaffen werden, inklusive möglicher Schnittstellen.

Am Fachforum beteiligten sich Marc Partetzke (Univ.-Lektor für Politikwissenschaft und ihre Didaktik und Mitglied des zap der Universität Bremen), Christine Reich (Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein), Prof. Benedikt Sturzenhecker (Leiter des Arbeitsbereiches Sozialpädagogik, Universität Hamburg), Prof. Andreas Thimmel (Leiter des Forschungsschwerpunktes nonformale Bildung, TH Köln), Dr.in Helle Becker, Farina Nagel, Julia Schreier, Sabine Wege, Marita Klink, Bjarne Goldkuhle (alle Fachstelle politische Bildung / Transfer für Bildung e.V.).

Differenziertheit und Vielfalt der „Landschaft politischer Bildung“ als Gewinn verstehen

Der Bedarf an fachlicher Orientierung, Austausch und Zusammenarbeit in allen Praxis- und Wissenschaftsbereichen politischer Bildung wachse unter den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, erläuterte Helle Becker, Geschäftsführerin von Transfer für Bildung e.V. und Leiterin der Fachstelle politische Bildung die Vorhaben. Die Fachstelle möchte zu dieser Orientierung und dem Austausch für eine bessere Zusammenarbeit zwischen und innerhalb von Wissenschaft und Praxis politischer Bildung beitragen und damit die Weiterentwicklung und Qualifizierung der politischen Bildungsarbeit unterstützen. Die Arbeit der Fachstelle politische Bildung wird dabei von der Haltung geprägt, die Differenziertheit und Vielfalt der „Landschaft“ als Gewinn zu verstehen und die politische Bildung als breites, starkes Feld wahrnehmbar zu machen.

Landkarte der Forschung zur politischen Bildung nimmt Form an

Julia Schreier, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der Fachstelle politische Bildung, präsentierte den aktuellen Arbeitsstand der Landkarte der Forschung zur politischen Bildung. Sie zeigte in einer Vorab-Online-Landkarte mit ersten Einträgen von Wissenschaftler_innen, die zu politischer Bildung forschen, die verschiedenen Darstellungsformen und Filteroptionen. Nutzer_innen können mit verschiedenen Filtern beispielsweise nach Disziplinen und Forschungsschwerpunkten suchen oder danach, wo oder wer zu schulischer politischer Bildung, außerschulischer Bildung, politischer Erwachsenenbildung oder politischer Bildung im Elementarbereich forscht. 

Die Forschungslandkarte soll allen Interessierten aus Wissenschaft und Praxis die Möglichkeit geben, sich einen Überblick über die Forschungslandschaft zur politischen Bildung zu verschaffen, mit Forschungsstellen in Kontakt zu treten und das Feld zu vernetzen. Die Fachstelle will damit die Zusammenarbeit zwischen und innerhalb der Wissenschaftsdisziplinen sowie zwischen Wissenschaft und Praxis fördern.

Die teilnehmenden Expert_innen begrüßten dieses Vorhaben, übten konstruktive Kritik, diskutierten offene Fragen und machten Vorschläge zur Qualitätssicherung. Diese werden jetzt weiter ausgearbeitet und dann dem Beirat der Fachstelle politische Bildung im Dezember zur weiteren Beratung vorgelegt.



Weiterentwicklung der Topografie der Praxis im Austausch mit Wissenschaft und Praxis

Auch über die Praxisbereiche, in denen politische Bildung mit unterschiedlichen Konzepten verortet ist, möchte die Fachstelle politische Bildung mehr Wissen verbreiten und einen Austausch in und mit Wissenschaft und Praxis anregen.

Der Beirat der Fachstelle hatte im September einen Entwurf für eine grafische Übersicht der Praxisbereiche politischer Bildung in Berlin diskutiert. Daraufhin wurde die Topografie weiterentwickelt. Während des Fachforums wurde der von Sabine Wege, wissenschaftliche Referentin der Fachstelle politische Bildung, präsentierte aktuelle Arbeitsstand mit den Teilnehmenden diskutiert.

Mit einer Topografie der Praxis politischer Bildung soll der Fachöffentlichkeit eine Orientierung geboten werden, um fachliche Konzepte, Bedingungen sowie gemeinsame Themen und Zielgruppen in ihrer Differenziertheit und Vielfalt zu identifizieren und für mögliche Kooperationen nutzbar zu machen.

Julia Schreier wies auf die Herausforderung hin, mit der Darstellungsform einer Topografie der Praxis politischer Bildung der Komplexität des Feldes gerecht zu werden. Auf Anraten des Beirats arbeitet die Fachstelle politische Bildung an einer vielfältigen und mehrschichtigen Darstellungsform. 

Der aktuelle Entwurf wurde von den teilnehmenden Expert_innen aus Wissenschaft und Praxis als überfällige, aber „mutige“ Unternehmung sehr begrüßt. Hervorgehoben wurde insbesondere, dass dies der erste Versuch sei, einen systematischen Überblick über die Praxisbereiche, in denen politische Bildung verortet ist, zu erstellen. Wie erwartet brachten die Teilnehmenden zahlreiche Vorschläge für weitere Differenzierungen innerhalb der Darstellung in die Diskussion ein. Diese wurden von den Mitarbeiterinnen der Fachstelle im Anschluss weiter ausgearbeitet und bereits eine Woche später am 24./25. Oktober 2018 im Rahmen des Expert_innen-Workshop „Boxenstopp – Desiderate und Perspektiven der politischen Bildungsarbeit“ der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb in Berlin diskutiert. Die Erkenntnisse aus diesem Workshop fließen ebenfalls in die Weiterentwicklung der Topografie der Praxis ein. 

Der Austausch zur Landkarte der Forschung und Topografie der Praxis politischer Bildung wird im Dezember in Essen beim nächsten Fachforum und der nächsten Beiratssitzung der Fachstelle politische Bildung mit Vertreter_innen aus Wissenschaft und Praxis fortgeführt. Hier wird es unter anderem darum gehen, Schnittstellen für eine stärkere Zusammenarbeit zu identifizieren.

Weitere Informationen zur Fachstelle politische Bildung

Bericht zur Beiratssitzung am 19. September 2018

Foto: v.l.n.r.: Sabine Wege (Fachstelle politische Bildung), Prof. Benedikt Sturzenhecker (Universität Hamburg), Marita Klink, Julia Schreier, Dr.in Helle Becker (alle drei Fachstelle politische Bildung), Prof. Andreas Thimmel (TH Köln), Christine Reich (Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein), Dr. Marc Partetzke (Universität Bremen), Farina Nagel ( Fachstelle politische Bildung).



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